Content Marketing im digitalen politischen Raum
Wenn es darum geht, politische Inhalte in die Öffentlichkeit zu tragen und/oder eine politische Persönlichkeit bekannt zu machen, ist der richtige Content im digitalen Zeitalter ein wichtiger Faktor. (Politisches) Content-Marketing ist so wirkungsvoll wie eh und je, weil es kreative Möglichkeit schafft, politische Narrative auf neue Art und Weise zu erzählen. Zudem ist guter, innovativer digital Content authentischer als klassische Werbemaßnahmen.
Aber wie so vieles in der digitalen Welt, ändern sich Content-Formate, sowie Content-Distribution schnell. Für erfolgreiches, zeitgemäßes politisches Marketing gibt es deshalb derzeit vier Schlüsseltrends, die in eine digitale Content-Marketing-Strategie einfließen sollten.
1. Video is King
Video-Content ist derzeit auf allen Geräten sehr beliebt, wobei insbesondere der mobile Videokonsum am stärksten wächst. Laut neuesten Zahlen würden aktuell 6 von 10 Personen lieber Online-Videos anschauen als lineares Fernsehen. Bewegtbild sollte also auf jeden Fall ein Teil einer Content-Strategie sein – aber das nicht um jeden Preis.
Wenn Videos Teil der Vermarktung sind, sollten diese zwei Hauptziele erfüllen: Überzeugende Darstellung der Botschaften sowie des Narratives und Authentizität. Dabei gilt es auch sicherzustellen, dass Videos für die jeweilige Plattform richtig formatiert sind. Quadratische Videos funktionieren am besten auf Facebook, während beispielsweise Instagram vertikale Videos bevorzugt. Ein Ansatz mit nur einer Formatgröße für alle funktioniert plattformübergreifend nicht.
Eine Skalierung der Videoproduktion, vom Aufbau eines internen Teams bis hin zur Einbeziehung externer MitarbeiterInnen ist ebenfalls ein relevanter Faktor, der bei der Content-Planung mit einbezogen werden muss. Die richtige Skalierung der Produktionsfähigkeit bedeutet auch, dass die Videos ein einheitliches Erscheinungsbild erhalten, unabhängig davon, wer sie freigibt. Außerdem können so schnelle, reaktive Videos erstellt und ein Wettbewerbsvorteil erzielt werden.
2. Mehrwert schaffen
Entertainment ist auch in der Politik wichtig, sollten aber nicht von Inhalten ablenken, sondern eher informierend und einem bestimmten Zweck dienen. Eine gute Möglichkeit dies zu erreichen, ist durch Inhalte mit Mehrwert oder Inhalte, die „exklusiv“ für die eigene politische Marke stehen.
Egal ob Videos, Blog-Posts oder Newsletter verschickt werden; Es sollte garantiert sein, dass der politische Content so gestaltet ist, dass er einen Mehrwert schafft und für den Alltag der AnhängerInnen relevant ist.
3. Direkte Beziehung
Gerade im digitalen Zeitalter sind Beziehungen das wahre Kapital. Beziehung im Sinne der direkten Beziehung zur breiten Masse jener Menschen, die für das politische Anliegen wichtig sind. Dies gilingt durch langfristiges und kontinuierliches Sammeln von Daten.
Zwar werden die Zügel beim Datenaustausch aufgrund nationaler und globaler Vorschriften und Regeln zum Schutz der Privatsphäre gestrafft. Wenn die Daten jedoch verantwortungsbewusst gesammelt und analysiert werden, können sie genutzt werden, um eine intuitivere User-Experience für die Anhängerschaft zu generieren. Das Ergebnis sind personalisierte Inhalte.
Mit personalisierten Inhalten kann man sicherstellen, dass die politische Gefolgschaft nur die Inhalte erhält, die für sie relevant ist. Anstatt jeder oder jedem UnterstützerIn aus dem Verteiler die gleiche E-Mail zu senden, kann das Online-Verhalten und die Präferenzen genutzt werden, um die gesendeten Nachrichten zu segmentieren.
Wie sieht das in der Praxis aus? Zum Beispiel können allgemeine Grüße aus E-Mails entfernt und durch den Namen der oder des UnterstützerIn einfügt werden. Statt „Hallo, Abonnent", heißt es „Hallo, Marie". Dies mag zwar geringfügig erscheinen, aber 90 % der digitalen Marketing-ExpertInnen, die Personalisierungstechniken eingesetzt haben, konnten eine Steigerung ihrer Ergebnisse verzeichnen. Auch direkte Handlungsaufforderungen (CTAs) in der Kommunikation können zur Personalisierung beitragen.
4. Podcasts
Knapp 26 Prozent der Deutschen hören derzeit regelmäßig Podcasts. Auch wenn das Angebot aktuell einer Flut gleicht, wird dieses Format immer beliebter, weil es fast jeden individuell anspricht. Es gibt eine Vielzahl an Sendungen, die die diversen Interessen abdecken, sowohl von Nischen- als auch Massen tauglichen Sendungen.
Politische Botschaften und Narrative, gepaart mit einer persönlichen Note sind idealer Content für Podcasts und bieten so eine starke Werbemöglichkeiten. Die Nielsen-Studie aus dem vergangenen Jahr hat zudem gezeigt, dass Podcast-Werbung, sei sie politischer oder kommerzieller Natur, effektiver ist als digitale Werbung. Gründe hierfür sind unter anderem eine persönliche Ebene & Beziehung zwischen HörerIn und Host.