Das Interesse am Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter darf nicht an der Firmentür aufhören!
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Das Interesse am Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter darf nicht an der Firmentür aufhören!

Viele Unternehmer erwarten von ihren Mitarbeitern, dass sie auf der Arbeit ohne Wenn und Aber funktionieren. „Dafür werden meine Mitarbeiter ja bezahlt. Die sollen ihren privaten Kram zuhause lassen.“

Als ob man Gefühle und Emotionen aufgrund privater Probleme einfach mit Betreten der Firma ausschalten könnte.

Natürlich hat der Chef Recht, wenn er der Meinung ist, er kann von seinen Mitarbeitern Leistung verlangen. Doch diese Haltung, so richtig sie sein mag, führt nicht zu einer Verbesserung der Leistungsbereitschaft und -fähigkeit des Mitarbeiters, wenn er Schwierigkeiten hat.

Nur das echte Interesse am einzelnen Menschen und Hilfestellung bei den belastenden Problemen können zu einer Verbesserung führen.

Es sind insgesamt 5 Bereiche, die auf unsere Stimmung, Motivation und mentale Stärke Einfluss nehmen:

1.  Familie

2.  Soziales Umfeld

3.  Arbeit und Arbeitsumfeld

4.  Finanzen

5.  Gesundheit

Ich durfte im vergangenen Jahr auf einer große Messe einen beeindruckenden Unternehmer kennenlernen. Er erzählte mir, dass seine Unternehmerkollegen ihn immer fragten, warum seine Mitarbeiter so zufrieden wären und er so einen großen Zulauf an guten Fachkräften hätte, während sie selbst oft gute Mitarbeiter verlieren würden und die Stimmung in ihren Unternehmen eher mäßig sei.

Seine Antwort: „Ihr müsst vor allem an euch selbst arbeiten.“ Dann erzählte er mir, dass er mit jedem Mitarbeiter neben regelmäßigen Gesprächen auch dann ein Einzelgespräch führt, wenn er merkt, dass diesen Mitarbeiter etwas belastet.

So half er einem Mitarbeiter, der plötzlich von seiner Frau vor die Tür gesetzt wurde und nicht mehr ein noch aus wusste, schnell und unkompliziert bei der Suche nach einer Wohnung und unterstützte ihn bei der Trennung und Scheidung.

Er führte weiterhin aus: „Durch meine Hilfe konnte der Mann wieder mit viel weniger Druck und Sorgen auf die Arbeit kommen und seitdem gibt er mir diese kleine Unterstützung um ein Vielfaches zurück – unbezahlbar!“

Sie mögen denken: Das ist ja nicht gerade uneigennützig. Vielleicht. Nur ist es doch viel mehr noch eine Win-Win-Situation. Denn sowohl dem Mitarbeiter als auch dem Unternehmer wird geholfen. Der Mitarbeiter hätte durch die private Situation möglicherweise monatelang nur noch einen Bruchteil seiner Leistung erbringen können.

Deshalb meine Empfehlung: Seien Sie hier ruhig uneigennützig und gleichzeitig eigennützig – denn Ihr Mitarbeiter geht Sie auch nach Verlassen des Firmengeländes noch etwas an – zumindest, wenn Sie sich für ihn als Mensch interessieren und Ihnen das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter am Herzen liegt.

In diesem Sinne: Gehen Sie mit wachen Augen durch Ihr Unternehmen und nehmen Sie wahr, wenn Ihre Mitarbeiter etwas belastet. Es lohnt sich – immer!

Ihr –

Michael Hampel

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