Denkräume gestalten
Bestimmt geht es Ihnen ähnlich wie uns: in den letzten Wochen haben wir von vielen Seiten Geschichten über persönliche Durchhänger, Coronamüdigkeit, Videocall-Koller sowie Orientierungslosigkeit und Konzentrationsschwäche gehört. Familie und Freunde, Beruf, Kunden und Kollegen... alle Bereiche rufen nach neuen Lösungen. Puh, nachvollziehbar und anstrengend.
Einer der wirkungsvollsten Ansätze, die uns im Moment einfallen, der uns unterstützt und den wir selbst intensiv praktizieren, ist das Thinking Environment nach Nancy Kline.
Hierbei geht es um wirkliche Aufmerksamkeit, wertschätzendes Zuhören und letztlich die Gestaltung von unterstützenden Denkräumen.
Zugrunde liegt die folgende Beobachtung: Die Qualität all dessen, was wir tun, hängt von der Qualität des vorangegangenen Denkens ab. Die Qualität unseres Denkens hängt wiederum davon ab, wie wir in diesem Moment des Denkens von anderen behandelt werden. Nancy Kline hat zehn Komponenten definiert, die einen unterstützenden Denkraum charakterisieren und die den wirksamsten Effekt bei der Entfaltung unabhängigen Denkens erzielen.
Unabhängiges, eigenständiges Denken ist eine der schönsten und wertvollsten Erfahrungen, die wir selbst machen und anderen schenken können. Durch die zehn Komponenten entsteht ein Raum, in dem genau das möglich wird.
Gerade in den oben genannten herausfordernden Situationen, ob in Meetings oder der Arbeit im Team oder auch im privaten Kontext, unterstützt eine angemessene Denkumgebung alle Beteiligten dabei, kreativ und konstruktiv zu denken und so neue Gedanken und Lösungen zu generieren. Und neue Perspektiven helfen uns dabei, die eigene Selbstwirksamkeit zu erhöhen.
„Das ist doch selbstverständlich!“ hören wir oft als Reaktion auf die Frage, wie wichtig Aufmerksamkeit z.B. in einer Videokonferenz ist. In der Realität lässt sich jedoch beobachten, dass es sehr herausfordernd sein kann, tatsächlich mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache zu bleiben und nicht den Verlockungen zahlreicher Ablenkungen zu erliegen. Wer noch nie im Videocall zeitgleich neue Mails gelesen hat, werfe den ersten Stein 😉
Probieren Sie bei nächster Gelegenheit gerne folgende Übung aus:
- Achten Sie auf eine zugewandte, bequeme Zuhörerhaltung.
- Hören Sie mit dieser inneren Haltung zu: „Ich bin an dem, was du sagst und denkst, wirklich interessiert.“
- Hören Sie zwei Minuten in dieser Aufmerksamkeit nur zu, bewerten Sie nicht, warten Sie nicht auf ein Stichwort, fallen Sie Ihrem/ Ihrer Gesprächspartner*in nicht ins Wort.
- Beobachten Sie, wie sich die Gesprächsqualität dabei verändert.
Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen!
Sie möchten gemeinsam mit Ihrem Team in einem Denkraum denken und arbeiten? Wir begleiten Sie dabei gerne als zertifizierte Time to Think Facilitatoren.
Ihr STIMMPOWER Team
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