Der beste Tag Ihres Lebens
Behaupte ich, ist heute. Alleine, dass Sie diese Zeilen lesen ist „good news“:
Sie sind heute Morgen aufgewacht. Sie sind in guter Stimmung im Vergleich zu den 76.712 Menschen, die letzte Nacht aufgehört haben zu atmen.
„Deine gesamte Vergangenheit ist nur eine Geburt des heutigen Tages.“
Antoine de Saint-Exupéry
„Heute ist ein guter Tag zum Leben“
Anke Maggauer-Kirsche
Kommentar:
Manche Tage scheinen es in sich zu haben. Die Eierschale fällt mit in die Pfanne für das Spiegelei, der Kaffeefilter reist, wo ist der Autoschlüssel und dann vergessen wir eine wichtige Arbeitsbesprechung. Unser Gedächtnis scheint uns an solchen Tagen im Stich zu lassen.
Stimmt es wirklich, dass wir an manchen Tagen besser in Form sind als an anderen?
Das Max Planck Institut in Berlin hat das wissenschaftlich untersucht, indem es den Versuchspersonen zwölf verschiedene Aufgaben an 100 verschiedenen Tagen gestellt hat und die Wahrnehmungsgeschwindigkeit, die Merkfähigkeit und das Arbeitsgedächtnis getestet haben.
Die Ergebnisse belegen: Geistige Leistungsschwankungen gibt es. Mit unserem Gefühl, dass gleich der ganze Tag entweder gut oder schlecht ist, liegen wir allerdings daneben. Der Grossteil der Leistungsschwankungen tritt nur über kürzere Zeitspannen auf.
Wenn das so ist, dann liegt es an uns wie wir mit den Steinen umgehen, die uns das Leben in den Weg legt. Einfach wegräumen und mit heiterer Gelassenheit weitergehen.
Es gibt nur zwei Dinge die wir zu 100% wissen:
-
Ich werde sterben und
-
Ich weiss nicht wann
Deshalb glaube ich, dass Sie mir zustimmen, dass heute tatsächlich Ihr bester Tag in Ihrem Leben ist. Die vergangenen können wir nicht ändern und morgen ist sowieso unser nächster bester Tag in unserem Leben.
Älter werden ohne alt zu sein
Auch wenn Muskelkraft und physische Ausdauer im Alter ein wenig nachlassen – unser Gehirn, das wichtigste Organ in unserem Körper, altert so gut wie gar nicht.
Ergebnisse aus der Hirnforschung legen nahe, dass in bestimmten Bereichen, wie im Hippocampus, der für die Übertragung des Wissens vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis verantwortlich, sogar im Alter noch neue Nervenzellen entstehen können. Damit sie gut vernetzt bleiben, muss das Hirn benutzt werden.
"Jung bleiben beim Altwerden" ist Einstellungssache.
Sind wir aufmerksam, beobachten wir uns und unsere Emotionen und übernehmen die Verantwortung (Kontrolle) für uns?
Wenn wir bewusst die Verantwortung für uns übernehmen, dann kontrollieren wir im Sinne von mehr Aufmerksamkeit, wie wir älter werden wollen, anstatt einfach vor uns hin zu altern.
Wie wir mit uns selbst umgehen, Bewegung, Regeneration, Ernährung und Lebensfreude, sind die Eckpfeiler für ein glückliches Alt werden.
Meines Erachtens kann man nur bewusst und jung bleibend älter werden, wenn man sich selber kennt und sich selbst und seine Emotionen beobachtet, reflektiert sowie seinen Lebenssinn lebt.
Sich selbst kennen bedeutet, seine Grundwerte zu analysieren, um zu lernen, was einen motiviert und was man ablehnt. Sich bewusst Gedanken darüber zu machen, was wir – positiv wie negativ – erleben dürfen.
Ohne die Fehler, die wir beim Laufen lernen gemacht haben, würden wir heute noch auf allen Vieren kriechen.
Liebe, Beziehung, Partnerschaft, Freundschaft und zwischenmenschliche Kontakte reichen nicht aus, um uns über uns selbst bewusst zu werden. Es braucht zudem Erfahrungen, glückliche genauso wie die Erinnerungen an Enttäuschungen und Niederlagen.
Und es braucht die Fähigkeit, verzeihen zu können, sich selbst und anderen. Häufig erwarten wir von den anderen zu viel. Oft beurteilen wir Menschen nur aus unserer Sicht, z.B. wenn der andere abrupt die Spur wechselt und wir in die Bremse steigen müssen.
Manchmal verschwenden wir Zeit mit Vorurteilen und Tratsch und vergessen dabei, uns um uns selber zu kümmern.
Fragen öffnen. Fragen bringen uns in unserem Bewusstsein weiter. Im Anfang von Aktion und Verhalten steht der Gedanke, als Frage, Statement oder Bewertung. Hier zählt die Qualität:
Nicht „das kann ich nicht“ sondern „das kann ich noch nicht.“
Sokrates hat folgende Fragen schon vor 2.000 Jahren gestellt:
Wer bin ich?
Für was bin ich dankbar?
Was kann ich?
Wann habe ich mich das letzte Mal belohnt?
Was will ich?
Entwickle ich mich weiter?
Wann habe ich das letzte Mal jemanden unterstützt?
Diese Fragen bestimmen das „Hier“ und „Jetzt“, den Moment.
"Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber du hast aufgehört zu leben"
Mark Twain
Wir bleiben jung, solange wir neugierig sind. Solange wir die Suche nach Neuem, nach Interessantem nicht aufgeben. Solange wir neue Wege beschreiten und Prioritäten für uns setzen.
Damit wird Stagnation vermieden und man schreitet vorwärts: stolz, eigenwillig, einfühlsam und aufmerksam.
Bleiben wir jung im Hirn, seien wir uns bewusst, es liegt an uns selbst.
Die Zukunft bauen, heißt die Gegenwart bauen. Es heißt, ein Verlangen erzeugen, das dem Heute gilt.
Antoine de Saint-Exupéry