Design Thinking Regeln schnell mal eben im Unternehmen eingeführt ... geht das denn?

Design Thinking Regeln schnell mal eben im Unternehmen eingeführt ... geht das denn?

Design Thinking ist eine Methode, die es Unternehmen ermöglicht eine vorab definierte Kernfrage mal abseits der sonst sehr oft üblichen Planungspfade zu beleuchten. Eine sieben bis neunköpfige Truppe versucht, unterstützt durch einen Design Coach, zu ergründen, wie es einem Benutzer mit der Lösung der Kernfrage ergehen würde. An Stelle lang zu definieren werden Ideen produziert, Prototypen gebaut und diese an Nutzern getestet, verworfen und neu entwickelt. So nähert sich das Team einer Lösung die in vollem Umfang die Bedürfnisse des Nutzers adaptiert und löst.

Eine der vielen Besonderheiten eines Design Thinking Projektes oder Workshops stellen die in der Gruppe vorab definierten Spielregeln dar, die dabei unterstützen sollen, ausgetretene Pfade zu verlassen und neu zu denken. Je mehr Teilnehmer verschiedenster Couleur an dem Projekt teilnehmen, desto bunter und ausgefallener ergeben sich oft die gefunden Ideen und Prototypen.

Regeln in einem Design Thinking Workshop für Führungskräfte:

Scheitere früh und so oft wie möglich

Wenn Du eine Idee hast, probier sie aus. Teste Deine Annahmen gegen externe Referenzen und Ziele. Zeige Deine Ideen deinen Kunden und hole Feedback, um dann das Feedback mit in Deinen Ansatz einzubauen. Wer scheitert lernt.

Lasse Hierarchien vor der Tür

Wenn Du eine Idee hast sprich sie aus, leg sie auf den Tisch. Überlege nicht ob sie deinem Chef gefällt oder nicht. Als Chef lass Dich von deinen Leuten inspirieren, alle Ideen haben es verdient genannt und gleich behandelt zu werden ohne Rücksicht auf den Author der Idee.

Rede nicht handle

Bevor Du noch den ersten Prototyp final bis ins kleinste durchdiskutiert und spezifiziert hast, hat Dein Nachbar schon dreimal reales Feedback zu seinem Entwurf bekommen und in der Verfeinerung eingebaut. Er ist näher am Kunden und schneller in der Umsetzung.

Es gibt keine guten Ideen

Die Bewertung einer Idee gehört nicht in das Design Thinking Projekt. Gut oder schlecht sind auch keine adäquaten Maßstäbe. Passt für einen Kunden oder passt nicht. Hat Resonanz oder nicht. Wird angenommen oder nicht das sind ausschlaggebende Kriterien sein.

Nehme Ideen anderer als Grundlage für Deine Idee

Lass Dich von anderen Ideen inspirieren, nutze diese, vervollständige und ergänze sie, reflektieren sie mit anderen und inspirieren andere. Innovation entsteht niemals allein, immer im Zusammenspiel mit anderen Gehinren.

Vermeide Kritik

des Teufelskreis Advokat gehört nicht in einen Design Thinking Workshop

Bei der Ideensammlung ist Kritik toxisch und hemmt das Denken. Für den Prototyp ist sie positiv formuliert entscheidend. Formuliere eine Kritik immer als Ansporn, als Frage, als Ergänzung, als Feedback, als Wunsch.

Quantität hilft

MVP „Minimum Viable Product“ und Quantität stehen am Beginn einer Innovation
Viel hilft viel bei der Ideensammlung. Je mehr Ideen, desto mehr kann inspiriert, erdacht, iteriert werden. Je wilder eine Idee formuliert, desto mehr kann sich daran gerieben werden, kann man neues erschaffen.

Bleibe fokussiert

Taktung ist ein wichtiger Bestandteil der Wirksamkeit in einem Design Thinking Projekt. Bleibe auf die Fragestellung fokussiert und iteriere lieber, wenn Du merkst, dass es nicht mehr weiter geht und noch offene Punkte aus Vorphasen geklärt werden müssen.

Denke um die Ecke, denke quer, denke außerhalb Deines Horizontes

Beschränke Dich nicht dabei zu denken, diese Idee ist sowieso nicht machbar. Raus mit der Idee, vielleicht inspirierst Du andere, vielleicht gibt es etwas das morgen schon Deiner Idee den entsprechenden Push gibt, vielleicht ist die Idee für alle anderen ganz normal.

Der Mensch steht im Mittelpunkt Deiner Betrachtung und Beobachtung

Glaube nicht daran, was Dir jemand sagt, beobachte was die Bedürfnisse der Menschen sind, was treibt sie an, was würden sie gerne tun, was tun sie wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Denke auch an potenzielle Motivatoren wie Autonomie, die Lust in etwas gut zu sein und den Sinn, den ein Produkt ausstrahlt. Beobachte WARUM Menschen etwas haben wollen und bediene dieses WARUM

Denke visuell

Auch wenn Du von Dir überzeugt bist nicht malen zu können, tue es einfach, auch ein Gekrakel sagt mehr als viele Worte.

Lasst uns Spaß haben

Mit Spaß und Freude geht vieles leichter von der Hand, in entspannter Umgebung fließen die Gedanken und die Ideen sprießen nur so hervor.

Diese Design Thinking Regeln geben dem Teilnehmer die Möglichkeit außerhalb der gewohnten Pfade zu denken, sie kommen im Workshop außerordentlich gut an und halten den Energielevel sehr hoch. Sie öffnen den Raum für Kreativität und Innovation. Alle fühlen sich wohl und kommen in dieser Umgebung sehr gut mit den Regeln zurecht. Ideen sprudeln, die Kernfrage wird bearbeitet und oft kommen inspirierende Ideen und nutzbare Prototypen als Ergebnis heraus.

Nicht selten äußern die Teilnehmer den Wunsch, solche Regeln auch in Ihrem Bereich einzuführen. Ein Appell an unsere Mitarbeiter „Scheitere früh und oft“ und „Rede nicht sondern handle“ wird bestimmt Wunder wirken und uns erfolgreicher und innovativer machen, kann man dann vernehmen.

Das ist ein kolossaler Denkfehler.

In der Organisation, im Unternehmen gelten ganz andere Kommunikationsmuster, Regeln, Werte, etablierte und ausgetreten Pfade, die sich dort als Unternehmenskultur herausgebildet habe. Wenn in Ihrem Unternehmen sich ein eher vorsichtiger Umgang mit neuen Fragestellungen bewährt hat, wird der Appell jetzt erst mal zu handeln entweder gänzlich verpuffen oder die Mitarbeiter tun nur so als ob sie gleich in die Handlung kommen unter hinter vorgehaltener Hand bleiben sie vorsichtig. Wir nennen das soziales Theater.

Ihre Unternehmenskultur läßt sich nicht kausal beeinflussen.

Der zweite Irrglaube ist die Verkehrung der Kausalkette zwischen Kultur und Erfolg des Unternehmens. Die Kultur folgt der Struktur. Sie ist ein Schatten des Erfolges, sind Sie erfolgreich, wird sich eine bestimmte Kultur etablieren nicht anders herum. Nehmen Sie diese Kultur und etablieren diese in einem anderen Bereich wird der Bereich mitnichten deswegen erfolgreich. Dieses Vorgehen nennen wir Verschwendung.

Natürlich gibt es Mittel und Wege Kultur wirksam zu überlisten, aber das ist eine andere Geschichte!

Bleibt nur noch die Frage die Einstiegsfrage zu verneinen und Sie zu einem unserer Design Thinking Workshops zu motivieren. Werfen Sie einen Blick rein. 

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Foto: Fotolia.com Image 49284676 © Brain

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