Elektroautos laden ohne Säule
Ein innovatives Ladeangebot können Autofahrer:innen seit kurzem in Köln nutzen. An zwei Standorten testet die Stadt sogenannte Ladebordsteine mit je zwei Anschlüssen. Wie der Name sagt, sind die Stromzugänge jeweils in einem Bordstein integriert und kommen so vollkommen ohne Säulenarchitektur aus. Entwickelt wurde das neue System von der Rheinmetall AG sowie der Rheinenergie-Mobilitätstochter TankE GmbH. Auch die Stadt Nörvenich hat ein Ladebordsteinprojekt gestartet.
Damit möchte Deutschlands viertgrößte Metropole Köln "städtebaulich verträgliche Alternativen für das Laden von Elektroautos im öffentlichen Raum" schaffen. Einerseits schonen Ladebordsteine den ohnehin knapp bemessenen urbanen Raum. Zum anderen werden so bereits vorhandene städtische Infrastrukturressourcen effizient genutzt. Das Fehlen einer Säule würde sich vorteilhaft auf Aspekte wie die Gehwegbreite, Sichtfreiheit und den Denkmalschutz auswirken.
Auch die Handhabung sei denkbar einfach. Einfach parken, Kabel einstecken, Zugang per mobiler App oder RFID-Karte erhalten und laden. Die Ladebordsteine sind mit einem strapazierfähigen Edelstahl-/Aluminiumgehäuse sowie einem interaktiven Heiz- und Kühlsystem versehen. Die Ladeleistung beträgt laut Hersteller bis zu 22 kW. Zudem ist das Ladesystem mit einem Wasser- und Stromfehlerschutz ausgerüstet.
Die Stadt Köln erhofft sich vom neuen öffentlichen Ladesystem eine positive Wirkung auf die Akzeptanz für Maßnahmen der Energie- und Antriebswende seitens der Bevölkerung. Zudem sollen private Anbieter die platzsparende Lösung für ihre Projekte in Erwägung ziehen. Seit dem 1. Februar dürfen in Köln auch private Unternehmen im öffentlichen Straßenland Ladeeinrichtungen errichten. Die Stadt selbst will bis zu 1.400 Ladepunkte schaffen, 600 sind es derzeit bereits. Dazu zählen auch induktive Ladestationen für Taxis am Hauptbahnhof. Ein weiteres Ladebordstein-Projekt hat Rheinmetall unlängst mit der Stadt Nörvenich gestartet.