Emissionen um 50 Prozent reduziert

Emissionen um 50 Prozent reduziert

Vor zehn Jahren wurde begonnen, die Straßenbeleuchtung auf LED umzustellen

Im wahrsten Sinne des Wortes ist der Stadtverwaltung Weil am Rhein schon sehr früh ein Licht aufgegangen. Und zwar was die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED anbelangt. Bereits im Jahr 2013 – und damit weit vor anderen Kommunen – stellte die Verwaltung dem Gemeinderat ein entsprechendes Konzept vor. Zehn Jahre später ist klar: die Einsparungen sind gewaltig.

Oberbürgermeister Wolfgang Dietz erinnert sich an diese „Pionierleistung“. Insbesondere habe der damalige Erste Bürgermeister Christoph Huber dieses wegweisende Projekt vorangetrieben. Dietz spricht diesbezüglich von einem „vorausschauenden, nachhaltigen kommunalen Handeln“, das zu einer gleichsamen Einsparung von Co2 und Kosten geführt hat.

„Mit der Umstellung auf LED konnten wir den Verbrauch und damit auch die Emissionen um 50 Prozent vermindern“, unterstreicht Thomas Klug, Umweltberater der Stadt Weil am Rhein. Bereits zu einer Zeit, in der die Beleuchtung mit LED noch kein Standard gewesen sei, habe die Stadtverwaltung innovativ investiert, erklärt er.

Die Investition von gut 2,33 Millionen Euro, wovon die Stadt den Löwenanteil von gut zwei Millionen Euro tragen musste, haben sich längst bezahlt gemacht. Damals gab es übrigens gerade einmal 0,3 Millionen als Zuschuss vom Bund.  "Es war damals ein klares Bekenntnis zur Reduktion von CO2 und dauerhaft wirtschaftlichem Betrieb, namentlich unserer Straßenbeleuchtung, aber auch in öffentlichen Gebäuden".

Die Zahlen jedenfalls sprechen eine eindeutige Sprache. Bezog die Stadt im Jahr 2013 noch 1,0905 Gigawatt-Stunden Strom, sank der Wert im Jahr 2017 auf 0,4577 Gigawatt-Stunden. 2022 schlugen 0,5066 Gigawatt-Stunden zu Buche. „Selbst durch die Installation neuer Straßenbeleuchtungsanlagen, wie beispielsweise im Baugebiet Hohe Straße, steigt der Stromverbrauch kaum an“, freut sich Klug über diesen Wert und hat weitere Vorteile bei der Umstellung auf LED ausgemacht.

So habe man früher doch ein großes Lager an verschiedenen Leuchtmitteln bevorraten müssen. Mit der Umstellung auf langlebige LED-Leuchtmittel habe sich diesbezüglich eine Vereinfachung ergeben. Durch die Verwendung eines einheitlichen Lampentyps mit einer langen garantierten Brenndauer haben sich die Unterhalts- und Wartungskosten reduziert.

Und die Zeiten, in denen man bei nächtlichen Spaziergängen in den Straßen oftmals verschiedene Lichtfarben mit einer unterschiedlich starken Ausleuchtung wahrnahm, sind ebenfalls vorbei. „Heute sind die Lichtkegel konzentriert und auf die Straßen gerichtet“, sagt Klug. Die Lichtverschmutzung wurde deutlich reduziert.

Aufschlussreiche Informationen zum Thema Energieverbrauch in der 3-Länder-Stadt gibt diesbezüglich auch der Steckbrief zum kommunalen Energieverbrauch nach Klimaschutzgesetz § 7b. Dabei schneidet die Stadt Weil am Rhein 2021 gleich in vier Kategorien des Energieverbrauchs im Quervergleich besser ab als der Durchschnitt im Landkreis Lörrach und im Land Baden-Württemberg.

Und zwar in Sachen Energieverbrauch der Gebäude pro Einwohner (285 kWh) und pro Quadratmeter (92 kWh) sowie beim Energieverbrauch Straßenbeleuchtung pro Beleuchtungspunkt (153 kWh) und pro Kilometer (3.408 kWh).

Oberbürgermeister Wolfgang Dietz zeigt sich sehr froh darüber, dass Verwaltung und Gemeinderat im Jahr 2013 entsprechend gehandelt, Geld in die Hand genommen und nicht abgewartet haben. „Wir waren der Zeit deutlich voraus, weil wir uns in erster Linie auf die Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen konzentriert und wenig Zeit und Mittel für allgemeine politische Diskussionen verwendet haben“, so Dietz.

Und weiter: „Die damalige Entscheidung ist ein gutes Beispiel dafür, dass selbstverantwortete kommunale Selbstverwaltung viel erreichen kann, wenn man ihr die finanziellen Mittel belässt."

Diese frühzeitigen Bemühungen in Sachen Klimaschutz führen nun jedoch dazu, dass weitere Einsparungen, sowohl hinsichtlich des Stromverbrauchs als auch finanzieller Art, technisch kaum oder nur schwer möglich sind. „Schließlich haben mehr als 92 Prozent der Straßenbeleuchtung bereits umgestellt“, sagt Dietz.

Einzig mit der Art des Strombezugs, wobei die Stadt Strom aus Wasserkraft nutzt, oder mit eingeschränkter Nutzung der Leuchten lässt sich noch etwas an den Zahlen drehen, meint Oberbürgermeister Dietz.

 

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Weitere Artikel von STADT WEIL AM RHEIN

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen