Finanzmarktbericht Q2-18
Pigne d'Arolla und Col de la Serpentine (5. April 2018)

Finanzmarktbericht Q2-18

Der Handelskrieg zwischen den USA und China überschattet zurzeit die grundsätzlich positiven Wachstumsaussichten und erfreulich hohen Gewinnwachstumsraten der Unternehmen. Eine mögliche Eskalation des Handelskonflikts führt mittelfristig zu übermässig steigenden Löhnen und Teuerungsraten, sodass die Zentralbanken mit rascheren Leitzinserhöhungen reagieren müssten. 

Aktien: reduzierte Übergewichtung; die Aktienmärkte werden aufgrund der gestiegenen Unsicherheit der Anleger in den kommenden Monaten zur Schwäche neigen, bleiben aber relativ attraktiv.

Obligationen: Untergewichtung bei mittlerer Restlaufzeit; die weitergehenden Leitzinserhöhungen des FED werden zusammen mit dem Bilanzabbau das Zinsniveau in den USA, aber auch in Europa und der Schweiz weiter erhöhen. Dadurch bleibt die Anlageklasse unattraktiv.

Edelmetalle und Rohstoffe: Neutrale Gewichtung; Gold als „sicherer Hafen“ würde bei einem offenen Handelskrieg profitieren. Die Energiepreise werden sich in einem engen Band bewegen.

Immobilien: Übergewichtung aufgrund der laufenden Erträge; wir empfehlen als Ergänzung europäische Immobilienanlagen.

Die grössten Risiken für unsere Anlagestrategie:

Sollten die USA und China eine Lösung des Handelskonflikts finden, dürfte sich das amerikanische Wirtschaftswachstum beschleunigen, angefeuert durch die Steuerreform und höhere Infrastrukturausgaben. Dieses „Boom & Bust“ genannte Szenario könnte die Inflationserwartungen merklich erhöhen und zu einem über Erwarten starken und raschen Anstieg der Leitzinsen und langfristigen Renditen führen. Dadurch verflacht sich die Zinskurve, was in der Vergangenheit meist in eine Rezession mündete. Ein deutlicher Kursrückgang bei Aktienanlagen und Unternehmensanleihen, etwas moderater bei Immobilien wäre die Konsequenz.

Nach den Wahlen in Italien zeichnet sich eine rechts-populistische Regierung ab, welche die Staatsausgaben erhöhen und gleichzeitig die Steuern senken möchte. Eine expansivere Fiskalpolitik kann sich Italien mit einer Verschuldung von 130% des BIP nicht leisten. Würde der Plan umgesetzt, ist mit markant steigenden Risikoprämien auf italienischen Staatsanleihen und mit grösseren Verlusten an den Aktienmärkten zu rechnen. Eine Neuauflage der Euro-Krise 2010 wäre die Konsequenz. 

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