Handelsstreit zwischen den USA und China und die Zukunft der Tech-Giganten
„Kaufe nie eine Aktie, wenn Du nicht damit leben kannst, dass sie sich halbiert!“ Dieses Zitat von Warren Buffet, dem sogenannten „Orakel von Omaha“, sollte man sich gerade heute zur Brust nehmen. Zwar sind die aktuellen Korrekturen an den Aktienmärkten nicht dermassen dramatisch, doch zeigen Sie uns klar auf, dass man mit Aktien eben auch Geld verlieren kann. Ausgelöst durch das protektionistische Verhalten des US-Präsidenten, ganz im Sinne von „America first“ den US-Wirtschaftsstandort zu stärken, werden nun laufend Importzölle auf ausländische Güter propagiert. Damit wollen die Amerikaner vor allem den mächtigen Wirtschaftsraum China schwächen. Denn Importe von chinesischer Ware, welche meist viel billiger geliefert werden als die USA selber produzieren könnten, sind dem Präsidenten seit jeher ein Dorn im Auge. Die Chinesen hingegen, mittlerweile vor Selbstvertrauen strotzend, lassen diese Provokationen nicht auf sich sitzen und erheben ebenfalls Strafzölle auf Waren aus den USA. Und so geht es nun hin und her, zum Leidwesen der Finanzmärkte. Denn eines vorneweg: ein Handelskrieg bringt keine Gewinner hervor. Im Gegenteil, der globale Aufschwung könnte ins Stocken geraten und der Zinsnormalisierungsprozess dürfte damit vom Tisch sein. Keine gute Ausgangslage also. Dem sind sich die mächtigen Staaten dieser Welt jedoch vollständig bewusst und werden am Ende des Tages die Vernunft walten lassen. Dies wird dazu führen, dass der Konflikt entschärft wird und sich die Augen der Investoren wieder auf die fundamentalen Faktoren der Unternehmen (die Berichtssaison ist im Anflug…) richten werden. Insofern erachten wir die neuerliche Korrektur als Einstiegsgelegenheit.
In den vergangenen Wochen war vor allem auch die Tech-Branche massiv unter Druck gekommen. Nachdem Facebook zugeben musste, dass sie bezüglich Datensicherheit nicht den Erwartungen der User gerecht wurde, löste dies ein Sturm der Entrüstung aus und es schien fast, als ob der lange hochgelobte Technologiesektor ein „Bashing“ aus allen Ecken und Enden hinnehmen musste. Hier darf man nicht vergessen, dass seit Ende 2016 dieser Sektor den S&P 500 deutlich übertroffen hat. Der gesunde Menschenverstand sagt auch klar, dass die Technologieunternehmen die Treiber der Zukunft sein werden. Man überlege, wie sich Apple, Amazon und andere Giganten in neue Sektoren wie beispielsweise Gesundheit, Logistik und Finanz wagten und dabei herkömmliche Geschäftsstrategien über den Haufen werfen konnten. Diese Tendenz sehen wir auch in der Zukunft und wird dazu führen, dass Technologieunternehmen inskünftig mehr und vor allem stetigeren Cash-Flow generieren werden, was sich wiederum positiv auf den Unternehmenswert auswirken wird. Entsprechend bleiben wir diesen Unternehmen treu und nehmen die aktuelle „Durststrecke“ relativ gelassen entgegen.