Nichts verdient die Beschreibung 'einen Boom erleben' mehr, als die Plattform LinkedIn seit der Corona-Pandemie. Oft vergisst man dann, dass LinkedIn eigentlich keine neue Modeerscheinung ist, sondern schon sehr lange als Tool für das Netzwerken verwendet wird - und viele hier schon Erfahrung gesammelt haben, von denen man lernen kann. Eine davon ist
Ulrike Rabmer-Koller
, die mit ihrem persönlichen Account vertreten ist, aber auch mit ihrem Unternehmen
Rabmer Gruppe
. Ein Gespräch - 10 Fragen, 10 Antworten gefüllt mit praktischen Tipps und guten Empfehlungen! Viel Freude beim Lesen!
- Immer mehr Unternehmer:innen sind mit persönlichen Profilen auf LinkedIn vertreten. Du bist schon länger hier aktiv, sag uns doch: was bringt dir denn dein LinkedIn-Profil? LinkedIn ist ein starkes Netzwerk und großartiges Kommunikationstool, welches Menschen im beruflichen Kontext zusammenbringt. Ich bin bereits seit über 10 Jahren auf LinkedIn vertreten und ich schätze es sehr, so mit meinen vielen bestehenden weltweiten Kontakten in Verbindung zu bleiben und relativ einfach neue Kontakte zu knüpfen. Zusätzlich kann ich über meine Beiträge und Kommentare auch meine Expertise teilen sowie die Sichtbarkeit meiner Aktivitäten als Unternehmerin erhöhen.
- Hand aufs Herz: Warst du gleich von Beginn an überzeugt, dass es nicht mehr ohne Social Media geht? Social Media hat mich von Anfang an fasziniert und ich habe relativ bald das Potenzial als Kommunikationstool erkannt und auch gezielt genutzt. Neben LinkedIn bin ich auch auf Twitter, Facebook, Xing und Instagram vertreten. Wobei ich den Fokus klar auf den beruflichen Kontext lege und so auch vor allem in den letzten Jahren LinkedIn sehr stark forciert habe.
- Wieviel Zeit verbringst du auf Social Media und mit deinem eigenen Profil? Hast du Support oder machst du alles selbst? Ich versuche hier sehr effizient vorzugehen, vermeide zu lange Postings und konsumiere nur für mich wesentliche Inhalte. Für stundenlanges „Surfen“ fehlt mir die Zeit. Mein persönliches Profil bespiele ich selbst. Die Postings und Kommentare müssen authentisch sein. Außerdem kommuniziere ich auch sehr viel über persönliche LinkedIn Nachrichten. Generell gilt für mich, lieber weniger Posts und diese dafür authentisch und persönlich verfasst. Unsere Firmenprofile werden von einer Mitarbeiterin betreut, die auch für den Content verantwortlich zeichnet.
- Welchen Stellenwert hat für dich als CEO und für dein Unternehmen klassische Medienarbeit? Was hat sich hier verändert? Klassische Medienarbeit ist nach wie vor wichtig für uns, wobei wir aber in den letzten 10 Jahren einen immer größeren Fokus auf Social Media gelegt haben. Wir können so mit unserer Zielgruppe direkt kommunizieren, Geschichten erzählen und die Präsenz entsprechend erhöhen.
- Du bist laufend in verschiedenen Podcasts zu hören. Warum machst du das? Ich finde die Mischung macht’s! Podcasts sind noch eine kleine Nische, werden aber immer beliebter. Gerne nutze ich selbst oft die Zeit im Auto oder im Zug, um interessante Podcasts zu hören. Umso mehr freue ich mich dann auch über Einladungen bei Podcasts mitzumachen.
- Welche Tipps & Tricks hast du, wenn sich ein CEO eine online-Community aufbauen will? Was sind die Do's, was die Dont's? Wichtig ist anfangs Zeit in sein Profil zu investieren und sich darüber klar zu werden, was man mit LinkedIn erreichen möchte. Es ist ein Unterschied, ob man nur auf „Reichweite und Likes“ abzielt, oder - so wie ich - auf die Pflege und qualitative Erweiterung meines Netzwerkes sowie die Kommunikation über meine Tätigkeit als Unternehmerin in den Mittelpunkt stellt. Ich finde branchenbezogene Inhalte, die Vorstellung von Trends & Innovationen, Einblicke in Unternehmen, Berichte über Veranstaltungen, Unternehmenserfolge oder auch Themen, die zur Diskussion anregen sehr interessant. Rein private Inhalte und ausschließliche Produktwerbungen sollten hingegen nicht geteilt werden. Ein No-Go ist für mich auch das Versenden von vorgefertigten „Kaltakquise-Nachrichten“. Ich halte auch nichts von gezielten „Empörungs-Postings“ nur um möglichst viele Likes oder Kommentare zu bekommen. Grundsätzlich sollte man beim Aufbau des LinkedIn-Netzwerkes dieselben wertschätzenden Regeln beachten, wie beim Offline-Netzwerken. Da fällt man auch nicht schon beim gegenseitigen Vorstellen mit dem ersten Angebot ins Haus.
- Dein Unternehmen ist selber auch auf LinkedIn vertreten. Warum? Was ist der Nutzen? Wie grenzt ihr den Content deines persönliches Auftrittes ab?Wir sind auch als Unternehmen schon sehr lange auf LinkedIn vertreten und haben auch zwei sogenannte Fokusseiten für spezielle Produkte. Mit unserem Auftritt auf LinkedIn informieren wir über die Aktivitäten unseres Unternehmens und geben Einblicke in neue Technologien und Projekte. So können wir auch neue Zielgruppen ansprechen und auch konkrete Leads generieren. Es gibt keine generelle Abgrenzung zwischen meinem persönlichen Profil und den Firmenseiten. Den Content für die Firmenseiten liefert meine Marketing-Mitarbeiterin. Je nach Inhalt teile ich Firmenbeiträge und teilweise werden auch meine Beiträge auf der Firmenseite geteilt.
- Personalsuche: Du postet immer wieder Stellenanzeigen. Was sind deine Learnings, was kannst du über das Online-Recruiting mit andere hier teilen? Ich nutze mein Netzwerk natürlich auch für die Mitarbeitersuche. Wobei ich nicht konkret sagen kann, ob Bewerbungen aufgrund eines Postings auf LinkedIn erfolgen oder durch andere Kanäle auf die Stelle aufmerksam geworden sind.
- Als CEO: Würdest du deinen Mitarbeiter:innen erlauben, während der Arbeitsstunden auf Social Media über den Job zu posten? Ich befürworte es sehr, dass meine Mitarbeiter über ihren Job und die Firmenaktivitäten auf LinkedIn posten. LinkedIn lebt von Einblicken in den beruflichen Alltag. Wobei wir hier aber großen Wert auf die Einhaltung einer wertschätzenden Kommunikation sowie der bereits vorher angeführten “Do’s and Dont’s“ legen.
- Was würdest du einem CEO raten, der gerade dabei ist, ein LinkedIn Profil aufzubauen? Es gibt mittlerweile schon gute Berater, die sich auf LinkedIn spezialisiert haben. Hier kann man sich am Anfang für den Aufbau des Profils und des Netzwerkes sowie der Erarbeitung der LinkedIn Strategie Unterstützung holen.
CEO Rabmer Group | Honorary Consul of Belgium | GreenTech | Waste Water Energy | Construction | EU Climate Pact Ambassador | Certified Supervisory Expert | Former President SMEunited | Former Vice President WKO |
1 JahrDanke für das Gespräch, liebe Kristina Rausch! LinkedIn ist eine großartige Business Plattform, die ich schon seit über 10 Jahren sehr schätze und auch gerne zum Austausch und Netzwerken nutze.