Wie findet ein CEO Zeit für Social Media?
„Ich sehe den Mehrwert, Marina. Aber wie schaffe ich es denn aktiv zu sein? Ich habe eigentlich keine Zeit für Social Media!“
Das höre ich oft von Managern und Vorständen, die ich beim Aufbau ihrer Digital Personal Brand begleite.
Oftmals steckt in diesem Satz eventuell auch noch ein “Ich weiß nicht recht, was für die LinkedIn Community da draußen wirklich relevant ist” oder ein “Ich habe Respekt vor der potenziellen Reichweite”.
Neben der Zeit-Frage schwingt in den beiden anderen Fragen oftmals die uns angeborene Angst vor Wertung mit. Kein Wunder, denn Social Media und die Menschen, die sich aktiv darin bewegen, werden immer noch zuweilen belächelt. Viele hoffen sogar darauf, dass dieser „Trend“ irgendwann vorbeigeht. Wird er aber nicht.
Viele Kontakte werden heute zuerst digital geknüpft, beispielsweise auf LinkedIn oder XING. Wenn wir nach einem Event jemanden googeln und nichts zu der Person finden, nicht mal Social-Media-Profile, werden wir stutzig. Und der erste digitale Eindruck ist heute genauso wichtig, wie der analoge.
Wenn wir über digitale Kompetenz sprechen, dann gehört digitale Kommunikation mit dazu - gerade für Vorstände.
Hannes Ametsreiter, CEO der Vodafone Deutschland, hat es in einem Zitat sehr schön auf den Punkt gebracht: „Ein CEO der nicht kommuniziert, kann auch nicht führen“. Kommunikation schließt Social Media heute mit ein.
Wer als Unternehmen und Vorstand diese Kommunikation nicht beherrscht, wird zunehmend unattraktiv für Mitarbeiter, Bewerber, Kunden und weitere Stakeholder, die zunehmend auf Distanz zu einseitiger Beschallung gehen. Wir wollen Menschen, die in den Dialog treten. Menschen, die Themen und Botschaften besetzen, die ihr Wissen auch online teilen und netzwerken.
Social Media kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Doch er kann ihn sehr wohl verstärken und auch mal längere Phasen ohne persönlichen Kontakt überbrücken.
Oftmals wird diese Aufgabe delegiert. Es spricht nichts dagegen, sich am Anfang Hilfe zu holen. Insbesondere das Konzept des Reverse Mentorings (jüngere Mitarbeiter coachen erfahrenere und damit oft ältere Mitarbeiter) eignet sich hervorragend, um die eigene Social-Media-Kompetenz auszubauen. Voraussetzung für gutes Gelingen sind hierbei Vertrauen und Augenhöhe auf beiden Seiten sowie die Social-Media-Kompetenz des Mentors. „Jung“ bedeutet nämlich nicht immer automatisch Social-Media-affin! ;)
Wer jedoch auch nach Schulungen keine Ideen liefert für die eigenen Inhalte und mit dem eigenen Netzwerk nicht interagiert, beraubt sich selbst der Chance, diesen Kanal wirkungsvoll für sich zu nutzen. Zum einen weil unpersönliche Posts schnell entlarvt werden und damit ihre Wirkung verlieren. Zum anderen entwickelt man so keinen Spaß. Und dieser kommt, wenn man erstmal merkt, dass die eigenen Posts angenommen werden und einen Mehrwert für die Leser stiften, z.B. in Form von Wissen, Inspiration oder einem Blick hinter die Unternehmens-Kulissen.
Wie schaffe ich es nun selbst als CEO, Zeit und Muße für Social Media zu finden?
Nach der Startenergie in Form von Schulungen zu Technik und Positionierung, sei es von eigenen Mitarbeitern oder externen Experten, gilt es, sich einen Rhythmus zu überlegen. Wie oft möchte ich posten? Wie oft möchte ich netzwerken?
Einmal die Woche ist ideal, alle zwei Wochen ist auch noch in Ordnung. Ein Regeltermin im Kalender mit sich selbst hilft bei der Etablierung der Gewohnheit. Dazwischen sollte man sich eine einfache Excel Tabelle, ein Trello-Board oder ähnliches zulegen, um Ideen zu sammeln, die einem zwischendurch kommen. Auch Sprachnachrichten sind prima dafür geeignet. Die gesammelten Ideen kann man gerade am Anfang mit seinem Mentor oder Berater diskutieren.
*Für DAX CEOs gelten natürlich noch mal strengere Regeln, nicht zuletzt weil der Börsenkurs vom eigenen Social Media Verhalten abhängen kann (siehe Elon Musk).
Wen möchte ich erreichen?
Die eigenen Mitarbeiter liegen als eine Zielgruppe auf der Hand. Deswegen ist es wichtig Botschaften und Informationen die extern gepostet werden auf deren interne Glaubwürdigkeit und Wirkung hin zu überprüfen. Ich nenne das Social Media Kongruenz.
Welche Zielgruppen möchtest Du darüber hinaus erreichen? Sind es strategische Kunden des Unternehmens, Top Talente oder bestimmte Medien? Welche Menschen hast Du aktuell in Deinem Netzwerke? Diese Frage ist entscheidend für die Auswahl Deiner Themen. Fokus schafft Effizienz und spart Zeit!
Schwarmintelligenz nutzen
Vernetze Dich mit Deinen Mitarbeitern. Welche Inhalte werden von ihnen geteilt? Was davon kannst Du kommentieren oder als Idee aufgreifen für Deine eigenen Posts? Sparsame Social-Media-Kommunikation mit der eigenen Mannschaft ist heute eine valide Form der Wertschätzung. Der Kollege oder die Kollegin haben einen guten Fachartikel zu ihrer Expertise geteilt? Ein “gefällt mir” ist öffentliche Anerkennung.
„Tote Zeit“ nutzen
Ob im Zug oder am Gate, wenn man gerade eh schlecht telefonieren kann: Die LinkedIn App hilft auf dem Laufenden zu bleiben (was bewegt meine LinkedIn Community, welche neuen Nachrichten kamen rein, welche Kommentare kamen zu meinem letzten Beitrag etc.). Gerade also für das Community Management lässt sich diese Zeit sehr gut nutzen. Warum das überhaupt wichtig ist? Weil Social Media zurecht „Social“ heißt: Hier zählt nicht nur das Erstellen von Beiträgen, sondern auch die Interaktion mit anderen Menschen im Netzwerk.
LinkedIn-Blick schärfen
Ob auf einem Business-Event oder auf einem internen Event: Entwickle einen Blick dafür, was von dem Erlebten auch für Deine LinkedIn-Community interessant sein kann. Auch Inspiration in Form von gehörten Podcasts, TEDx talks oder Artikeln kann hierfür hilfreich sein. Wichtig ist hierbei niemals einfach nur Links zu den entsprechenden Formaten zu teilen, sondern sie immer mit einer eigenen Meinung, Empfehlung oder Botschaft zu versehen.
Ich wünsche Dir viel Spaß auf der Digital Personal Branding Reise!
Marketing & Communications-Manager DACH at Kardex
4 JahreLiebe Marina Zayats! Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag! Bei uns ist das Thema Corporate Influencer gerade auch auf C-Level am Tisch. Ist das Posten eines Beitrags 1x pro Woche tatsächlich ausreichend? Regelmäßiges Community Management steht ja außer Frage und ist Grundvoraussetzung. Würde mich über dein Feedback freuen! Grüße aus Österreich, Bianca
Just what I want
4 JahreToller Artikel! Das MUSS der digitalen Neuzeit auf den Punkt gebracht.
🔹SURFACE & MATERIALS🔹INNOVATION// PRODUCT // PROJECT MANAGEMENT🔹INTERIOR DESIGN🔹Architecture 🔹Colours & DESIGN 🔹NEVER GIVE UP Mindset
4 Jahre.... keiner kommt um Social Media herum! Auch nicht der CEO ...
💚 Zukunftsgestalter ✅ EINFACH MACHEN ✅ Digitale Transformation ✅ 👸🏻 Expertin für Monsterprojekte
4 JahreHeiderose Kay deswegen brauchen die eine Content-Lady wie dich, weil CEOs nur Ausreden parat haben und einfach zu sehr fremdeln mit Social
Mr. Wissensmanagement 🚀 Alle Menschen lernen ihr Leben lang 🧡 Alle Organisationen sind Lernende Organisationen 🧡 Als Mentor begleite ich Euch auf der Lernreise 🧡 Keep Calm & Learn On 🧡 #wissensmanagement #lernos
4 JahreDie CEOs überspringen Social Media einfach, Deep Social ist doch der "new hot shit" :-)