Just do it 💪🏻

Nach vier Monaten, drölfundachtzig Mini-Nervenzusammenbrüchen, einigen schlaflosen Nächten, sehr viel Sägerei und Schleiferei vor dem Haus, spachteln, grundieren, verfugen und streichen steht das Ding endlich in voller Pracht.

Das Ding: IKEA Pax. Das Ziel: Verkofferung zum Einbauschrank.

👩🔧 Selbst ist die Frau. Nur, selbst die Frau war zum Ende hin leicht entnervt von Komplexität und Dauer des Projekts. (Der Partner auch.) Ich gebe zu, meine innere Pippi Langstrumpf ist mit mir durchgegangen.

„Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“ - Pippi Langstrumpf. Und Martha.

Einbauschrank in der unmöglichsten Nische der Wohnung, weil schiefe und zulaufende Wände in jede Richtung. Kein Bewegungsspielraum. Und ja, natürlich muss es rechts auf weniger als 9 cm noch eine Tür sein, denn wir Großstadtopfer müssen bei den Quadratmeterpreisen jede Nische nutzen. In diesem Fall, um das Bügelbrett unterzubringen, das wir nie nutzen. Ich hätte es einfach einkoffern sollen und es wäre nicht mal aufgefallen.

Alles in allem also EASY 😅.

Frau wächst an ihren Herausforderungen und dadurch wiederum ihr Pragmatismus. Mein Motto jetzt: Gerade ist, was das Auge gerade findet.

Scheinen sich die Handwerker davor nämlich auch gedacht zu haben … ciao, Zollstock 🗑️, hallo Augenmaß.

Wie alles begann: Mit einer Schnapsidee, die ich in der Umsetzung streckenweise bereut habe.

Man sagt mir nach, ich würde mir bewusst eher anspruchsvolle Herausforderungen suchen. Weiß nicht 🤔. Gab genug Tage, an denen ich mir gedacht hab: „Kann’s nicht einmal einfach sein?“

Dann hab ich wieder einen unserer Kunden im Ohr: „Wenn’s einfach wäre, müsste ich euch ja nicht anrufen.“

Na gut, stimmt auch wieder. Challenge accepted.

Steh ich auf Leitern, werd’ ich besonders philosophisch. 

Stellt sich bei näherem Hinsehen und Nachdenken heraus: Es gibt nicht gerade wenig Parallelen zwischen einer Schrankverkofferung und einer Markenstrategie-Entwicklung, denn Projekt ist Projekt.

Sieben Parallelen und Erfolgsfaktoren

Wo ähnliche Gesetzmäßigkeiten gelten, helfen ähnliche Grundfertigkeiten und die Kenntnis der wesentlichen Erfolgsfaktoren. Aus meiner Sicht sind dies:

#1 Mindset

🚧 Unveränderbare Rahmenbedingungen geben das Feld vor. 

▶ Ärgere dich nicht, nimm sie hin, mach das Beste draus und bestimme stattdessen deine Spielregeln.

#2 Projektmanagement

📋 Ohne Plan, konkrete To Dos und definierte Teilprojektschritte kein effizientes Vorwärtskommen.

▶ Mach dir nix vor - es dauert IMMER länger, als du anfangs dachtest, also plane gleich realistischer.

Ich sag nur Berliner Flughafen …

#3 Team

👯 Nicht alles musst du alleine schaffen. 

▶ Du tust dir leichter, wenn du an den richtigen Stellen auf die Unterstützung helfender Hände oder fachkundiger Profis* zurückgreifst.

*Ein großes DANKE und Lob an den HORNBACH Baumarkt AG in München-Freiham. Ein seltenes Exemplar Baumarkt (ich bin in Vielen gewesen), der jedes Mal begeistert und für ein positives Markenerlebnis sorgt. Da die Mitarbeitenden beim Anblick von Kundschaft ausnahmsweise nicht wegrennen und tatsächlich Ahnung und super Lösungsvorschläge haben. Die Markenpositionierung auf "Projekt-Baumarkt" passt natürlich hervorragend, warum woanders hingehen.

#4 Vertrauen

🕳️ Nicht verzweifeln, wenn es mal stockt oder aussichtslos wirkt.

▶ Oft genug knackt sich die Nuss von alleine, wenn du sie liegen lässt - hallo, schlaflose Nächte 💭. Und manchmal nur, wenn du richtig draufhaust 🔨. Vertrau deiner Intuition.

#5 Sorgfalt

👀 Vier-Augen-Prinzip und Double-Checks an Scheidepunkten.

▶ Es fliegt immer auf und rächt sich hinten raus, wenn du dir vorher zu wenig Gedanken gemacht oder die falschen Schlussfolgerungen gezogen hast.

#6 Exzellenzstreben

🤩 Ohne Anspruch, Hingabe und Fleiß keine guten Ergebnisse.

▶ Alles, was sich am Ende richtig gut anfühlen und hervorragend ausschauen soll, musst du feinjustieren, bis es wirklich sitzt. Ja, das kostet Zeit und Energie.

#7 Selbstreflexion

🚀 Strebst du Perfektion an, führt kein Weg an der Extrameile vorbei, sie sollte aber zielführend und nicht endlos sein.

▶ So löblich die Extrameile ist, ab einem gewissen Punkt wird niemand außer dir die allerletzten Millimeter Feinschliff sehen, die dich unverhältnismäßig viel Zeit gekostet haben 🙈. Erwarte keinen Applaus, sondern bleib bei dir und sei einfach selbst stolz auf dich.

Schenk dir die Anerkennung, die du brauchst.

Alles im Leben hat seinen Preis

Markenstrategie oder Einbauschrank: Es gibt sehr gute Gründe, warum maßgeschneiderte Ergebnisse kosten, was sie kosten!

Selbst, wenn du kein Geld ausgibst, zahlst du einen Preis.

Denn, was es immer gibt: unsichtbare und z. T. schwer messbare Kosten, wie die von nicht getroffenen Entscheidungen oder nicht in Anspruch genommene Unterstützung.

Ist menschlich, dies nicht mit einzukalkulieren, ändert aber Nichts an der Gesamtbilanz.

Wenn ich eins gelernt hab: Irgendwas ist immer. 

Daher schön positiv bleiben und nach vorne blicken! Es geht nämlich immer weiter. Oft weiter, als du dir anfangs vorstellen kannst.

Damit beginnt Alles im Leben: Mit einer großen Portion Vorstellungskraft und Willensstärke. Dann einfach machen, Schritt für Schritt.

Ist die Kraft aufgebraucht und das Projekt zu Ende, kannst du es wieder wie Pippi Langstrumpf handhaben:

„Faul sein ist wunderschön! Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“

Genau das, was ich heute vorhabe. Einen richtig faulen Sonntag 🛋️ !

Über mich und meine Arbeit

Ich bin wissbegierige und kritisch-hinterfragende Markenstrategin und schreibe als Co-Gründerin und Geschäftsführerin bei Marken von Morgen leidenschaftlich gerne über Markenthemen und anekdotische Alltagsbeobachtungen.

In unserer Strategieberatung unterstützen wir ambitionierte und reflektierte Charakterköpfe bei allen Themen der Marken- & Unternehmensentwicklung. Wir arbeiten nicht für, sondern immer mit Menschen, die etwas bewegen, verändern und die Zukunft gestalten wollen.

Mit Scharfsinn, Herz und Intuition finden wir in der Tiefe heraus, was die eigene Marke ausmacht und formulieren wortgewandt das, was man selbst weiß, und doch nicht ausdrücken kann, auf den Punkt. Um unternehmerische Klarheit zu schaffen.

Wenn ich mir nicht im Rahmen meiner bezahlten Erwerbstätigkeit Gedanken mache (💭 Berufskrankheit, ich kann nicht anders 😉), mache ich Sport oder hänge in Baumärkten rum und treibe daheim meine DIY-Projekte voran 👷🏼. Bei der ganzen geistigen Arbeit empfinde ich es als schöne Abwechslung, mit meinen Händen etwas Reales und Praktisches zu kreieren.