Köln wirbt auf der Expo Real für sich
Herzlich willkommen zu meinem Newsletter zu Hintergründen und Geschichten aus der Kölner Wirtschaft. Wie attraktiv sind der Wirtschaftsstandort Köln und die umliegende Region in Krisenzeiten? Dies ist eine der zentralen Fragen auf der Messe Expo Real, dem wichtigsten nationalen Treffen der Immobilienbranche. Vom 4. bis 6. Oktober präsentiert sich der Standort Köln, gemeinsam mit der Stadt Bonn, dem Verein Region Köln/ Bonn und 23 weiteren Partnern auf der Messe in München. Das Bündnis stellt sich auf 200 Quadratmetern Ausstellungsfläche mit Loungebereich vor.
Im Mittelpunkt stehen die zahlreichen Projektentwicklungen in Köln, bei denen neue Flächen für Wohnen und Gewerbe entstehen, darunter einige der größten städtebaulichen Projekte Deutschlands wie der Deutzer Hafen, die Parkstadt Süd oder der neue Stadtteil Kreuzfeld. Rund 90 aktuelle Projektentwicklungen haben laut der Wirtschaftsförderung KölnBusiness einen maßgeblichen gewerblichen Anteil und schaffen beispielsweise neue Büroflächen und damit Raum für neue Arbeitsplätze am Standort Köln. Hier eine Auswahl der präsentierten Projekte:
Parkstadt Süd
Eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands liegt im Kölner Süden. Auf einem Planungsgebiet von rund 115 Hektar entsteht gleichzeitig ein neues Stück Park und ein neues Stück Stadt: Die sogenannte Parkstadt Süd. Damit soll die fast 100 Jahre alte Planung des „Inneren Grüngürtels“ vollendet werden. Zwischen Luxemburger Straße und Rheinufer soll eine neue zweieinhalb Kilometer lange innerstädtische Grünanlage geschaffen werden. Im Zuge dieses größten Kölner Stadtentwicklungsprojekts der kommenden Jahre entstehen zwischen Bayenthal und Raderberg zudem rund 3400 neue Wohneinheiten und, wenn alles nach Plan läuft, etwa 4300 zusätzliche Arbeitsplätze.
Butzweilerhof
Auf dem Gelände des früheren Flughafens am Butzweilerhof steht ein großes Projekt vor dem Abschluss. Anstelle einer rein gewerblichen Nutzung ist am Butzweilerhof ein lebendiger Stadtteil mit einer Mischung aus Wohnen und Arbeiten entstanden, die den Stadtteil Köln-Ossendorf vitalisieren soll. Aktuell werden die letzten Bauarbeiten abgeschlossen, unter anderem an drei neuen Büroimmobilien.
Deutzer Hafen
Rechtsrheinisch befindet sich der Deutzer Hafen. Das industriell geprägte Gelände rund um das Hafenbecken soll in den kommenden Jahren Schritt für Schritt in ein gemischtes Quartier zum Wohnen, Leben und Arbeiten umgewandelt werden – unter Bewahrung denkmalgeschützter Gebäude wie der Ellmühle mit dem Aurora-Sonnenstern. Auf einer Fläche von rund 37,7 Hektar entwickelt die Kölner Stadtentwicklungsgesellschaft „Moderne Stadt“ ein gemischt genutztes Quartier. Insgesamt wird angestrebt, etwa 3000 neue Wohnungen für 6900 Bewohner anzubieten. Zudem sollen rund 6000 neue Arbeitsplätze sowie Kitas, eine Grundschule, Gastronomie, Kultur- und Freizeitangebote entstehen. Derzeit ist eine Brutto-Grundfläche von insgesamt rund 560 000 Quadratmetern geplant.
Max-Becker-Areal
Auf dem Grundstück des Rohstoffverwertungsunternehmens Max Becker im Kölner Stadtteil Ehrenfeld soll ein urbanes Quartier mit bis zu 1700 Wohnungen und 4000 neuen Arbeitsplätzen entstehen. Das Kölner Immobilienunternehmen Pandion hat das Grundstück erworben und entwickelt das Gesamtareal unter der Bezeichnung PAN. Auch das westlich angrenzende Grundstück im Besitz der RheinEnergie soll mit in die Umnutzung einbezogen werden. Insgesamt ist das Gebiet circa 16,2 Hektar groß. Nach derzeitigen Plänen entstehen in dem Quartier bis zu 1700 Wohnungen und 4000 neue Arbeitsplätze. Den ganzen Text finden Sie hier:
Lützerath fällt trotz Kohleausstieg von RWE
Im Zuge des geplanten vorgezogenen Kohleausstiegs von RWE sollen einige von einem Abriss bedrohte Ortschaften erhalten bleiben - Braunkohle unter der Siedlung Lützerathim Rheinischen Revier aber soll gefördert werden. Das teilte der Energiekonzern RWE am Dienstag mit. Umweltschützer und Anwohner in der Region hatten darauf gehofft, dass Lützerath bleiben darf. Nun steht fest, dass die Häuser abgerissen werden. Die Kohle unter der früheren Siedlung Lützerath, im unmittelbaren Vorfeld des Tagebaus, werde benötigt, um die „Braunkohlenflotte“ in der Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben und gleichzeitig ausreichend Material für eine hochwertige Rekultivierung zu gewinnen, teilte RWE mit. Die erforderlichen Genehmigungen und gerichtlichen Entscheidungen hierfür lägen vor, alle ursprünglichen Einwohner hätten den Ort bereits verlassen.
Umweltschützer kündigten nach der RWE-Mitteilung Widerstand an Ort und Stelle an. Sollte das unter Lützerath befindliche große Kohlevorkommen abgebaut und verbrannt werden, wäre das ein herber Rückschlag für den Klimaschutz, sagte der Sprecher der Organisation „Alle Dörfer bleiben!“, Christopher Laumanns am Montag. Um die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf 1,5 Grad zu begrenzen, dürfe das auf keinen Fall passieren, sagte Laumanns. Wie schon im Hambacher Forst werde man im Sinne des Klimaschutzes Widerstand leisten - „auch mit unseren Körpern“. Mit Blick auf die Grünen Neubaur und Habeck (beide Grüne), die hinter der Vereinbarung mit RWE stehen, sagte Laumanns: „Die Grünen verabschieden sich von der Klimabewegung: Sie wollen akzeptieren, dass unsere Region verwüstet und das Klima zerstört wird.“
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Bulle und Bär – Die Gewinner und Verlierer der Woche
Bulle: Nüsser wird Chef von Köln-Congress
Ralf Nüsser (58) wird zum 1. November 2022 neuer Geschäftsführer der Koelncongress GmbH. Der bisherige Prokurist und Leiter Kongresse | Tagungen | Events tritt die Nachfolge von Gründungsgeschäftsführer Bernhard Conin (68) an, der sich immer als „Gastgeber für Gastgeber“ verstand und nach 44-jähriger Tätigkeit noch bis Ende Februar 2023 im Dienst des Unternehmens stehen wird. Die langjährigen Weggefährten Conin und Nüsser werden den Übergang des für den Standort Köln so wichtigen Kongress-, Event- und Gastveranstaltungsgeschäfts Seite an Seite gestalten. Der gelernte Reiseverkehrskaufmann Ralf Nüsser gehörte seit 1989 als Referent zum Team der Congressabteilung der Koelnmesse. 1997 wechselte er als Geschäftsbereichsleiter Congress-Centrum Koelnmesse und Gürzenich zur neu gegründeten Messetochter Koelncongress. Zuletzt trug Herr Nüsser als Prokurist die Verantwortung für den Bereich Gastmessen sowie für die Congress-Centren, Gürzenich, Flora und Tanzbrunnen. Auch die Leitung des Protokollbereichs der Koelnmesse hatte er seit 2000 inne.
Bär: Sicherheitsfirmen am Airport drohen Strafzahlungen
Vor den Herbstferien haben die Sicherheitsdienstleister Securitas in Köln/Bonn und DWS in Düsseldorf nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ eine zweite Abmahnung wegen anhaltender Personalprobleme erhalten. Jetzt könnten ihnen empfindliche Vertragsstrafen drohen. Die Unternehmen, die im Auftrag der Bundespolizei die Sicherheitskontrollen durchführen, wollten sich auf Anfrage nicht dazu äußern.
Managersprech der Woche
„Der fünfjährige Sonia-Swap-Satz zeigt uns, dass die Erschwinglichkeit von Schulden bereits stark rückläufig ist, was bedeutet, dass immer weniger Menschen in der Lage sind, die Rückzahlungen zu leisten."
Quelle: Pressemitteilung von Nicole Lux Senior Research Fellow an der Cass Business School, City University of London.
Für die Erkenntnis brauche ich keine Fünfjährige, und auch nicht den Sonia-Swap-Satz. Wenn die Zinsen steigen werden Kredite teurer, ist halt so...
Podcast „ekonomy mit K“
Mehr als 12 Jahre hat Kristina Hunger in der Rechtsabteilung des Kölner Energieversorgers Rhenag gearbeitet. Dann hat sie sich Anfang des Jahres selbstständig gemacht mit ihrer Kanzlei Lumos Legal. Der Name stammt aus Harry Potter, der Zauberspruch "Lumos" bringt Licht ins Dunkel. In Sachen Energiepreiserhöhungen sagt Hunger, dass vor allem Preisgarantien in Verträgen für Kundinnen und Kunden derzeit vor Preissprüngen schützen. Allerdings auch nur auf Zeit: Denn alle müssten sich auf höhere Preisniveaus einstellen.