Rhein-Energie verteidigt Preissprung
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Die deutschen Energieversorger haben sich empört darüber geäußert, dass die Bundesregierung ihnen einen Missbrauch der Marktmacht bei den extrem gestiegenen Strom- und Gaspreisen vorwirft. Die Unternehmen der Branche wollen ihre Preiserhöhungen nicht zurücknehmen. Das gilt auch für die Rhein-Energie, mit Abstand wichtigster Versorger in der Region Köln. "Der Gesetzgeber hat keineswegs ein generelles Verbot der Preisanpassung ausgesprochen, das kommt komplett missverständlich rüber", sagte ein Sprecher des Unternehmens dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Deshalb will der kommunale Versorger an den verkündeten Erhöhungen sowohl beim Arbeits- als auch beim Grundpreis festhalten. Beides sei durch gestiegene Kosten gerechtfertigt.
So argumentierten auch Lobbyisten in Berlin. "Auch mit den Gesetzen zur Strom- und Gaspreisbremse sind Preiserhöhungen weiterhin möglich, wenn damit drastisch gestiegene Kosten für die Beschaffung von Strom und Gas an den Energiebörsen weitergegeben werden", sagte Kerstin Andreae, Chefin des Energieverbandes BDEW. Zeitweise hätten sich die Kosten für die Beschaffung von Strom und Gas an den Börsen mehr als verzehnfacht. "Die pauschale Unterstellung, die Energieversorger würden die Strom- und Gaspreisbremse missbrauchen, ist ein Unding", sagte Andreae weiter. Es könne nicht sein, dass Falschmeldungen, wonach Preiserhöhungen grundsätzlich verboten seien, die Runde machten. "Die Bundesregierung muss klar widersprechen und klarstellen, dass Preiserhöhungen, die alle rechtlichen Anforderungen erfüllen, weiterhin möglich sind", sagte Andreae.
Görtz schließt Filialen in Köln
Rund drei Monate nach Bekanntgabe eines Schutzschirm- und zweier Insolvenzverfahren für Tochterunternehmen hat der Schuhhändler Görtz das Aus für gleich mehrere seiner Filialen in Köln verkündet. In den Schaufenstern des Schuhgeschäftes auf der Ehrenstraße in der Kölner Innenstadt weisen Schilder auf reduzierte Ware und die anstehende Schließung hin. Anfang September hatte das Hamburger Schuh-Unternehmen noch bekannt gegeben, einen Sanierungsplan zu erarbeiten, um den "Erhalt und die nachhaltige Fortführung von Görtz zu sichern". Deutschlandweit sollten alle Stores geöffnet bleiben. Nun kommt für einige Läden auch in Köln das Aus.
Bulle und Bär der Woche
Bulle: Ford und die Post
Weitreichende Kooperation im Rheinland - der Kölner Autobauer Ford und der Bonner Post-Konzern arbeiten künftig zusammen, um die Elektrifizierung von Transportern weltweit zu beschleunigen. So hat die Deutsche Post DHL bei Ford gut 2000 Elektro-Transporter bestellt, um den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeugflotte zu senken. Bis Ende 2023 sollen die Fahrzeuge ausgeliefert sein, wie beide Unternehmen mitteilten.
Bär: Vodafone-Chef Nick Read
Der Chef des britischen Telekommunikationskonzerns Vodafone, Nick Read, tritt nach vier Jahren überraschend von seinem Posten zurück. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, gibt Read den Chefposten schon zum Jahresende ab. Übergangsweise soll Finanzchefin Margherita Della Valle zusätzlich zu ihren Aufgaben das Konkurrenzunternehmen der Deutschen Telekom leiten, bis die Nachfolge geregelt ist.
Empfohlen von LinkedIn
Managersprech der Woche
„Seine Exzellenz Khalid Al-Mudaifer, Vizeminister für Bergbauangelegenheiten, Ministerium für Industrie und Bodenschätze, Königreich Saudi-Arabien, plädiert für dringende Investitionen in die Gewinnung von Mineralien und Metallen sowie in die Wertschöpfungsketten in Saudi-Arabien.“
Quelle: Pressemitteilung von PR Newswire
Mit den Pressemitteilungen ist das eine einfache Sache. Wie bei Meldungen in der Zeitung sollte der wichtigste Inhalt ganz vorn stehen. Zwar impsoant, wenn auch etwas sperrig ist der Einstieg mit „Seine Exzellenz Khalid Al-Mudaifer, Vizeminister für Bergbauangelegenheiten, Ministerium für Industrie und Bodenschätze, Königreich Saudi-Arabien, plädierte für dringende Investitionen in die Gewinnung von Mineralien und Metallen sowie in die Wertschöpfungsketten in Saudi-Arabien". Vielleicht etwas lang für eine Überschrift, meine ich...
Podcast „ekonomy mit K“
Mit der EC- oder Kreditkarte, dem Handy oder gar der Smartwatch - die Bezahlmethoden werden immer einfacher. Und trotzdem: Immer noch zu umständlich, meint das Kölner Start-up Pagopace und bringt einen Ring zum bezaheln auf den Markt. Der große Vorteil etwa gegenüber Smartwatches soll sein, dass der Ring nicht geladen werden muss.
Die drei Gründer Lukas Schmitz, Steffen Kirilmaz und Bernhard Wernberger durften ihr Produkt auch schon in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellen. Und hatten dabei Erfolg: Sie konnten den Investor Carsten Maschmeyer von ihrer Idee überzeugen. Die Sendung wurde Anfang des Jahres aufgezeichnet, aber erst Ende August gesendet. Der Fernsehauftritt hat gleich seine Wirkung gezeigt: "Am Tag der Show hatten wir 300.000 Leute auf unserer Seite, sonst sind das eher zwei bis drei Tausend", erzählt Kirilmaz im Podcast.
Das war's für diese Woche von mir an dieser Stelle. Kopf hoch, Köln!
Ihr Thorsten Breitkopf
Der Autor ist Chef der Wirtschaftsredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Rheinländer hat die Position 2019 übernommen. Breitkopf kommt von der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf, wo er als Wirtschaftsredakteur arbeitete. Breitkopf beschäftigte sich unter anderem mit den Themen Luftfahrt, Kreditwesen, Industrie, Handwerk und Dienstleistungen. Der Diplom-Kaufmann absolvierte nach dem Abitur eine Lehre zum Bankkaufmann und war mehrere Jahre als Bilanzanalyst bei der Deutschen Bank unter anderem in Köln tätig.
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