Mythos "Mitarbeiter motivieren"

"Wie kann ich meine Mitarbeiter motivieren?" Werde ich ganz oft gefragt.

Meine Antwort: Gar nicht!

Es ist an der Zeit, einen Mythos zu entlarven: Wir können andere Menschen, weder Kinder noch Erwachsene, nicht motivieren. Denn Fakt ist, dass echte, nachhaltige Motivation nur von innen, also aus dem Menschen selbst entstehen kann. Man kann sie nicht hinzufügen, weder durch Gummibärchen, noch Obstkorb. Das motiviert lediglich kurzfristig, wenn überhaupt.

Dennoch können die Unternehmen die Umstände so gestalten, dass die innere Motivation der Mitarbeitenden steigt. Hier sind einige bewährte Strategien, wie das erreicht werden kann:

Sinnhaftigkeit schaffen

Der Zweck und eine Vision, die die Mitarbeitenden begeistert und ihnen ein Gefühl der Bedeutung vermittelt, sind einer der stärksten Motivationsfaktoren im Arbeitskontext. Klar kommunizierte Ziele des Unternehmens und transparentes Einbinden aller Beteiligten schaffen eine motivierende Umgebung, in der Mitarbeitenden sich engagiert fühlen und einen Sinn in ihrem täglichen Tun sehen. Dies trägt dazu bei, dass sie sich mit den Unternehmenszielen identifizieren und motiviert sind, ihr Bestes zu geben, um diese Ziele zu erreichen.

Eigenverantwortung und Autonomie

Wir brauchen mehr Autonomie und Eigenverantwortung am Arbeitsplatz. Trotz der damit verbundenen Risiken müssen die Führungskräfte von morgen Mut beweisen und mehr Entscheidungen ihren Teams und Mitarbeitenden überlassen. Selbstverantwortung stärkt das Selbstbewusstsein und die Eigenmotivation, da die Mitarbeitenden sich als wichtiger Teil des Teams fühlen.

Einbindung in Entscheidungsprozesse

Regelmäßiges Befragen der Mitarbeitenden zu bestimmten Entscheidungsprozessen, die ihr Arbeitsumfeld betreffen, fördert das zwischenmenschliche Vertrauen. Aber Befragung allein reicht dafür noch nicht aus. Wenn das Feedback der Mitarbeitenden berücksichtigt wird, gibt es ihnen das Gefühl, gehört und geschätzt zu werden, und fördert ihr Engagement und ihre intrinsische Motivation.

Anerkennung und Wertschätzung zeigen

Regelmäßiges Loben und gemeinsames Feiern der Erfolge und Teilerfolge spiegeln die Wertschätzung wider. Kleine Gesten der Anerkennung können einen großen Unterschied machen und die Motivation erheblich steigern. Aber Achtung, nicht alle mögen ein Lob mit Fanfaren, Feuerwerk und Scheinwerfern. Auch ist es entscheidend, ob man ein einfaches „Gut gemacht“ bekommt oder ein positives differenziertes Feedback. Eine persönlich ausgesprochene, ehrliche und spezifische Anerkennung der Leistungen kann die Motivation wahrlich beflügeln. Was man beim konstruktiven Loben noch berücksichtigen sollte, stellt eine Studie der Harvard Business Review vor.

Entwicklungsmöglichkeiten bieten

Eine der wichtigsten menschlichen Grundbedürfnisse ist die persönliche Entwicklung. Das sollte jede(r) ManagerIn wirklich beherzigen. Ein Angebot an unterschiedlichen individuellen Entwicklungsmöglichkeiten, sei es durch Schulungen, Mentoring oder die Möglichkeit, an interessanten Projekten teilzunehmen, zeigt Interesse und Wertschätzung und ist somit ein sehr attraktiver Anreiz, der die intrinsische Motivation positiv beeinflussen kann.

Indem wir diese Strategien implementieren, können wir die Umstände am Arbeitsplatz so gestalten, dass die intrinsische - und damit nachhaltige - Motivation der Mitarbeitenden konstant hochgehalten wird.

Natürlich können private Umstände oder gesundheitliche Faktoren die intrinsische Motivation schwächen, aber diese Faktoren befinden sich außerhalb der Kontrolle der Führungskräfte. In solchen Situationen ist es für die Führungskräfte sehr wichtig, den Betroffenen gut zuzuhören und gegebenenfalls Unterstützung anzubieten, beispielsweise in Form einer vorübergehenden Entlastung.

Die echte Motivation kommt von innen heraus, und es liegt in den Händen des Managements, ein Umfeld zu schaffen, das diese innere Motivation nährt und stärkt.

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