Mental Load: Der unsichtbare Energiefresser am Arbeitsplatz

Mental Load: Der unsichtbare Energiefresser am Arbeitsplatz

Wir alle kennen es: Der Kalender ist voll mit Meetings, die To-Do-Liste platzt aus allen Nähten, und doch sind es die unbemerkten, unsichtbaren Aufgaben, Ängste und Sorgen, die uns am Ende des Tages völlig erschöpfen. Diese unsichtbare Last hat einen Namen: Mental Load. Ursprünglich geprägt im Bereich der Pflegearbeit, um die persönliche Belastung pflegender Angehöriger sichtbar zu machen, bezieht sich Mental Load im beruflichen Kontext auf all jene Menschen, die eine mentale Belastung in ihrem privaten und/oder beruflichen Umfeld erfahren. Es sind unauffällige Sorgen, Ängste und oft kleinteilige Aufgaben, die kontinuierlich Energie rauben, ohne dass wir oder unsere Kolleg*innen sie bewusst wahrnehmen.

Von schnellen E-Mails zwischendurch über überlange To-Do-Listen bis hin zu spontanen Konfliktlösungen im Team – all das kann auch eine mentale Belastung auslösen. Diese Art von Belastung bleibt oft unbemerkt, fordert jedoch immense kognitive Ressourcen und raubt Energie für das Wesentliche.


Was ist „Mental Load“ im Leadership?

Im Leadership entsteht Mental Load aus verschiedenen Quellen. Die hohe Verantwortung für Personal oder Budget kann im Kopf eine niemals ruhende „Sorgen-Maschine“ anschmeißen. Sorgen und Ängste vor Fehlern begleiten einen nach Hause und in den Schlaf. Aber auch all die kleinen, als selbstverständlich angesehenen Aufgaben, die Führungskräfte von ihrer strategischen Arbeit abhalten, tragen zur mentalen Last bei. Typische Beispiele dafür sind:

  • Mikromanagement: Anstatt deinen Mitarbeitenden mehr Verantwortung zu geben, kontrollierst du jede Kleinigkeit.
  • Ständige Erreichbarkeit: Durch E-Mails oder Chats bist du immer „on“ und auch außerhalb der Arbeitszeiten im Bereitschaftsmodus.
  • Interne Konflikte: Konflikte im Team erfordern sofortiges Eingreifen, binden aber oft mentale Kapazitäten für das Tagesgeschäft.
  • Zukunftsängste und -sorgen: Selbst nach Feierabend kreisen unbewusst alle möglichen Szenarien im Kopf, die keine Erholung zulassen.


Warum ist das problematisch?

Die kognitive Beeinträchtigung durch Mental Load ist enorm. Auch wenn es sich um vermeintliche „Kleinigkeiten“ handelt, summieren sich diese und fordern stetig unsere Aufmerksamkeit und Ressourcen. Laut einer Studie der University of California (Mark et al., 2008) benötigt das Gehirn im Durchschnitt 23 Minuten, um nach einer Unterbrechung zur tiefen Konzentration zurückzufinden. Mentale Last führt zu ständigen Unterbrechungen und trägt langfristig zu Erschöpfung und Burnout bei.


Psychologische Auswirkungen von Mental Load

Studien zeigen, dass Führungskräfte die stark unter Mental Load leiden, häufiger Burnout-Symptome aufweisen. Ein Bericht von Demerouti et al. (2001) beschreibt, dass es für viele Führungskräfte schwer ist, Arbeit und Freizeit klar zu trennen. Die ständige Erreichbarkeit und das Gefühl, nie „abschalten“ zu können, steigern den Stress, vermindern die Lebensqualität und führen zu gesundheitlichen Beschwerden. Es betrifft mehr Frauen als Männer, aber ich möchte hier betonen, dass wir dieses Phänomen nicht nach Geschlechtern trennen dürfen. Mental Load betrifft jeden von uns in unterschiedlichen Lebensphasen mal mehr, mal weniger. Mehr zu den geschlechtsspezifischen Aspekten des Mental Load findest du in diesem Artikel.


Wie kannst du Mental Load bewusst minimieren?

Hier einige Maßnahmen, um die Effekte von Mental Load zu minimieren:

  1. Quellen des Mental Load identifizieren: Woher kommt die Belastung? Ist es das private Umfeld (z.B. eine schwierige Beziehung) oder das Arbeitsumfeld? Vielleicht sogar beides?
  2. Delegieren lernen: Analysiere, welche Aufgaben du abgeben kannst, um dich zu entlasten.
  3. Blockzeiten für konzentriertes Arbeiten einplanen: Plane feste Zeiten für ungestörtes Arbeiten und lass dich in dieser Zeit nicht von E-Mails, Telefonaten, Nachrichten etc. ablenken. Am besten funktioniert es, wenn man das Handy ausschaltet und das Internat nach Möglichkeit auch.
  4. Klare Grenzen setzen: Definiere klare Zeiten für deine Erreichbarkeit und halte dich daran. Das schafft Raum für Erholung und fördert die Regeneration nach anstrengenden Arbeitstagen.
  5. Self-Care priorisieren: Pausen und bewusste Erholungsphasen sind entscheidend. Priorisiere deine Gesundheit, genauso wie du die Gesundheit deiner Familie priorisieren würdest. Gute Erholung macht dich resilienter für kommende Herausforderungen.
  6. Gespräche suchen: Gespräche mit vertrauten Personen oder einem Coach bieten eine zusätzliche Perspektive. Sie helfen, blinde Flecken aufzudecken und neue, wirksame Lösungsansätze zu finden. Offene Gespräche im Team können die Mitarbeitenden zudem für dieses Thema sensibilisieren, ein achtsames Miteinander fördern und mentale Belastung reduzieren.


Vorbildfunktion der Führungskräfte

Als Führungskraft hast du eine Vorbildfunktion. Deshalb ist es besonders wichtig, sich der Mental Load bewusst zu werden, klare Grenzen zu setzen, Aufgaben zu delegieren und die eigenen Ressourcen zu managen. So schützt du nicht nur deine eigene Gesundheit, sondern förderst auch ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld für dein Team. Bewusstes Management dieser „unsichtbaren Belastung“ hilft dir, mehr Energie und Fokus für das Wesentliche freizusetzen und deine Führungsqualität nachhaltig zu verbessern.


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