Oder nicht? Oder doch?
Was wollen wir frühstücken? Wie ist das Wetter heute und was soll das Kind anziehen? Arbeite ich zuerst die Mails ab oder am großen Projekt? Wo gehen wir lunchen? Soll ich das Meeting jetzt noch einstellen? Was machen wir nach der Kita? Und was gibt es eigentlich zum Abendessen?
Isabelle Gardt hier. Ich gehe davon aus, du weißt, worauf ich hinaus möchte. Das Anstrengende am Leben sind selten die Meetings oder das schlechte Wetter an sich, sondern die Entscheidungen, die wir drumherum treffen müssen. Und abends sind wir dann so müde vom Entscheidungentreffen, dass wir nicht mal mehr entscheiden können, was wir auf Netflix gucken wollen.
Dieses Phänomen hat einen Namen: Decision Fatigue – auf Deutsch Entscheidungsermüdung. Wir sind mental so erschöpft, dass die einfachsten Entscheidungen schwerfallen. Das haben auch schon berühmte Persönlichkeiten wie Barack Obama und Steve Jobs erkannt, die in anstrengenden Zeiten ihres Lebens einfach immer die gleichen Klamotten trugen, damit sie durch vermeintlich unwichtige Entscheidungen die Qualität wichtiger Entscheidungen nicht beeinträchtigen.
Tatsächlich gibt es (noch) keine Gender Decision Gap. Allerdings sind oft Mütter von Decision Fatigue betroffen, da sie Entscheidungen im Arbeitsumfeld und für die ganze Familie treffen. Diese doppelte Belastung führt schneller dazu, dass sie an den Punkt der Entscheidungsermüdung kommen.
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Was dabei helfen kann, diesen Punkt nicht zu erreichen, sind tägliche Routinen, die einfach immer gleich ablaufen. Auch Entscheidungen, die nicht kritisch sind, wie z.B. »Was ziehe ich heute an?« können schon am Abend getroffen werden, sodass es morgens direkt losgehen kann. Studien zeigen außerdem, dass es hilfreich ist, wichtige und größere Entscheidungen am Morgen zu treffen. Ab dem Nachmittag sind wir impulsiver. Und was auch hilft: Den Perfektionismus loslassen, sich über eine getroffene Entscheidung freuen und diese nicht nochmals anzweifeln. I will try …
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Das war der Linkedin-Newsletter aka die gekürzte Version unseres »richtigen« Newsletters Re: 5050 vom vergangenen Freitag. Die volle Ladung Inhalt mit den News der Woche und persönlichen Empfehlungen der 5050-Crew gibt's darin immer on top.
Liebe Isabelle Gardt, schöner Beitrag und deine Tipps kann ich nur unterstützen und ergänze gern noch zwei Ideen, die ich als Entscheidungstrainerin gern mitgebe: Trefft Grundsatzentscheidungen, die sich an euren Werten orientieren. Es lohnt sich, einmal in Ruhe zu klären, was dir wirklich wichtig ist - dann können sich viele kleine Entscheidungen daran orientieren. Und: nothing to regret! Wir machen alle Fehler. Doch einer der größten "Fehler" bzw. der einzig bedauerliche ist es meiner Meinung nach, sich zu spät oder nie zu entscheiden. Gestaltet euer Leben in dem Bewusstsein, dass sowieso nie alles in ein kleines Leben reinpasst. Aber das wenige, das wir machen können, sollten wir bewusst entscheiden. Lieben Gruß - Christine