Organisationslaboratorium - was vom Tage übrig bleibt.
Menschen sind ja eine ganz eigene Gattung. Manchmal sogar ein ganz besondere. Zu Beginn der ganzen Geschichte sind da erstmal Vorbehalte. Manchmal stimmen die sogar. Manchmal merkt man auch, dass die Leuite für sioch allein genommen doch ganz anders sind.
In einem Organisationslaboratorium läuft es im Prinzip so: Man sperrt 100 Studierende mit beinahe wildfremden Dozenten in einen relativ entlegenen Ort ein und schaut mal, was passiert. Der Kniff dabei ist: Die Studierenden kommen aus teilweise drastisch unterschiedlichen Studiengängen, Sozialisationen und Kontexten. Wenn dann trotzdem nichts passiert, dann bietet man Beratung an.
Beratung besteht dann meist aus sehr herablassenden Kommentaren, Vorwürfen und Hinterfragungen. Hilfreich ist das allerwenigste davon. Aber man kann so auch die Leute gegeneinander aufstacheln: Macht doch mal was. Warum macht ihr nichts. Im Prinzip "Geht auf einander los!" Das hat ein wenig etwas von Rom: WIr füttern euch - nun unterhaltet uns. Daumen runter, wenn nichts passiert.
Die Leute, die sich ihr eigenständiges Denken bewahren wollen, kann man auch weiter unter Druck setzen: Was bringt das der Gruppe? Was ist der Mehrwert? Glaubt ihr, dass das, was ihr da tut, einen Gewinn bringt? Ich bin ja in einer Kohorte, die ich eigentlich nicht kenne. Mit meiner Stammkohorte wäre das Experiment sicher anders verlaufen. Aber die Idee, dass sich gefügte Gruppen in so kurzer Zeit Auflösen, wandeln und neu formen ist abstrus. Eigentlich kann man sagen, war gestern die Leuten alles egal. Entscheidungsstrukturen oder Ziele - sollen sie machen, ich mache ohnehin, was ich will.
Gut zu sehen, dass sie sich gestern noch zum Feiern zusammengetan haben. Die Gruppen haben sich informell schneller gefunden als formal. Auch eine Erkenntnis. Ob das fünf Urlaubstage und eine Menge Geld wert waren - ich zweifle.