PSEUDO-PATRIOTISMUS
Basler Zeitung, S. 2 / 4. September 2023

PSEUDO-PATRIOTISMUS

GEDANKEN ECKE 🤔

Als Patriotismus wird eine emotionale Verbundenheit mit der eigenen Heimat oder dem Vaterland verstanden. Also die Vaterlandsliebe.

Diese Liebe tragen die Menschen unterschiedlich aus. Aus diesem tiefsten Gefühl versuchen manche Menschen die alte Heimat über die ihre Grenzen weltweit bekannt zu machen und deshalb leisten sie etwas Außerordentliches.

Das kennen wir aus dem Sport, z.B. Die gekauften Fussballspieler, die zwar irgendwann auch zu Schweizern werden, präsentieren sich als Helden nicht nur der Schweiz, sondern auch ihrer eigenen Kultur. Obwohl hat sein Land von seinem Erfolg eigentlich nichts. Es geht eher um Repräsentanz des Landes durch die Menschen.

Ich kann mich an die Geschichte mit dem Adler-Zeichen von Granit Xhaka erinnern, der die kosovo-albanischen Wurzeln hat. Alle Auslands- und einheimische Kosovo-Albanern machten daraus einen riesengrossen Hype, als ob er ihre Nation vorwärtsgebracht hätte.

Ein "patriotischer" Absurdismus, der sich später zur Ruhe legte und wie oft schon mit solchen Dingen ausgeht, ins Vergessen gerückt. Die meisten Menschen mit ausländischen Wurzeln fühlen sich verpflichtet ihre alte Heimat auch irgendwo da draußen zu beschützen.

Stolz aufs eigene Land zu sein, ist ein Teil des Wunsches sich der alten Heimat zugehörig zu fühlen. Deshalb behalten manche Menschen ihre bisherige Staatsbürgerschaft. Für einen Plan B: Wer weiss, wie die Geschichte sich drehen wird und ob man irgendwann wieder zurückkehren muss. Nur zu sagen, diese Möglichkeit habe ich nicht: Kasachstan anerkennt keine doppelte Staatsbürgerschaft, was natürlich mich nicht daran hindern kann, meinen Heimatort auch weiter zu lieben. Obwohl ich mittlerweile auch die Schweiz in mir eingefleischt habe.

Auch in der Sache Statistik wird Patriotismus genauer angeschaut: die Bürger der USA und Venezuelas haben den weltweit größten Nationalstolz. Das ist das Ergebnis der Soziologen des nationalen Meinungsforschungszentrums der Universität Chicago in einer globalen Studie zum Patriotismus.

Na und?🤷

- Was bringt diese Aussage mit?

- Was oder Wie verändert sie in einem Menschen?

- Wird man daher noch patriotischer?

- Gehe man deswegen auf die Straße und sich laut in die Brust schlägt?

Es fragt sich, wann endet der Patriotismus?

👉 Dann, wenn sie sich mit Nationalismus und Chauvinismus angrenzt.

👉 Dann, wenn die sogenannten "Patrioten" sich mit dem eigenem Volk und Land identifizieren und sich über andere und diese auch noch abwertend stellen. 👉 Auch in der eigenen Diaspora, wie der Fall hier mit Eritreer in der Schweiz offensichtlich ist.

👉 Dann, wenn auch die politische Ordnung eines Landes, hier der Schweiz, missachtet wird.

Ob Regimegegner oder Regimeanhänger. Solchen Themen sollten nicht auf unseren Straßen ausgetragen werden, sondern im eigenen betroffenen Heimatland. Denn sind solchen Aktionen der ausserhalb ihres Landes lebenden Ausländern keine direkten Lösungen und somit auch nicht zu Veränderungen in ihrem Land führend.

 Es sollte auch nicht nur als "das Dümmste, was geschehen konnte - am Ende leidet der Ruf aller Eritreer " betrachtet werden.

- Das Dümmste, was bereits geschah, ist der Ruf der Schweiz in einen Verruf mit geraten ist.

- Das Dümmste ist, dass der Bundesrat nicht die richtige Entscheidung diesbezüglich trifft.

Ein solch frecher Auftritt der Regimeanhänger-Eritreer hat den klaren politischen Grund und als solcher sollte auch in der Frage Rückführung von diesen in ihre Heimat nicht bezweifelt werden. Es ist klar, dass man einen Menschen nicht vom Anfang an durchschauen kann, ob er oder sie einer dubiosen Regierung AnhängerIn ist. Doch was möglich ist, den Paragraphen in «Flüchtlingseigenschaft» mit einem klaren "Wenn..., dann..." genauer anzupassen und sich dabei nicht "machtlos" fühlen oder ein schlechtes Gewissen haben. Wenn man auch die "miserable Menschenrechtssituation" von Eritreer oder von anderen auch festzustellen hat. Es geht, um keine falschen Signale an die Diaspora senden, die hier in der Schweiz sich zu integrieren bemühen. Es geht um die Gefährdung unserer Sicherheit und der Ordnung. In unserem Lande.

Was ist mit unseren Rechten auf ein friedliches Leben, wenn jeder aus seinen "patriotischen" Gefühlen sich auf unseren Gefühlen zu trampeln erlaubt, und somit unser System und unseren Lebensraum schwächt und gefährdet?

Die echten Patrioten, wie wir es wissen, bleiben ihrem Land treu und vor Ort, um die Zukunft des Vaterlandes zu sichern. Was wir Schweizer machen, es ist die Tatsache, dass wir solchen Pseudo-Patrioten aufnehmen, sie füttern, sozial unterstützen und die potenziellen Parasiten der Gesellschaft aufziehen, die nicht an unserer gemeinsamen Entwicklung interessiert sind. Das ganze Vokabular zum Thema Integration können wir genauso gut gleich vergraben. Es ist eine Verschwendung der Zeit und der Energie in solchen Menschen zu investieren. Außerdem sollten wir nicht vergessen, wie fragile unsere Demokratie dasteht. Es ist auch unser Land, das wir lieben und beschützen sollten.

Koisyn Schneider, 04. September 2023

Freie Journalistin und etwas mehr.

www.kulturfit.ch

Koisyn Schneider

Die Sprache. Du hast diese oder nicht.

1 Jahr

Lieber Robert Lienhard Ich danke dir fürs Mitlesen 🙏❤️

Koisyn Schneider

Die Sprache. Du hast diese oder nicht.

1 Jahr

Lieber Ulrich Teichert 🎈 Dankeschön 🙏 Hab einen schönen Nachmittag 🎈

Koisyn Schneider

Die Sprache. Du hast diese oder nicht.

1 Jahr

Ganz lieben Dank ❤️🙏 Liebe Christel-Silvia Fischer ❤️🙏 Lieber Horst Grässlin ❤️🙏 Lieber Torsten Hotho ❤️🙏 Lieber Richard Kopf ❤️🙏 für Eure wertvolle Zeit hier ND Aufmerksamkeit 😊🎈

Jörg Schneegass

Neue Wege. Neue Sicht. Neue Herausforderungen.

1 Jahr

Sehr guter Artikel, der viele Probleme anspricht. Zum Beispiel die Staatsbürgerschaft. Wenn ich in einem anderen Leben möchte und somit alle Vorzüge genießen möchte, so hört für mich auch die Staatsbürgerschaft dazu. Die Staatsbürgerschaft hat nichts mit Vaterlandsliebe zu tun. Mit der Annahme der Staatsbürgerschaft verpflichte ich mich, die Gesetze des Landes zu respektieren und die Folgen eines Verstoßes dagegen auch zu tragen. Ansonsten bin ich Gast und habe mich wie ein Gast zu benehmen. Wer sich nicht benimmt, der fliegt raus und wird auch nicht mehr eingeladen und reingelassen. Ich finde auch, wenn ich in meinem Land nicht mehr lebe und leben will, dass ich dann auch kein Wahlrecht mehr habe. Denn mit meiner Wahl bestimme ich mit, wie andere zu leben haben, wobei ich dieses Leben abgewählt habe.

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