Tools to Go: Tiefgehende Einsichten erhalten mit den 6 W-Fragen
Wer mich kennt, weiß, dass ich grundsätzlich extrem lösungsorientiert bin. Dabei ist eine Vergangenheitsbetrachtung in der Regel nicht im Fokus. Dennoch sollte man sich das Problem insofern genauer anschauen, um ein klare Zielsetzung der Lösung erarbeiten zu können. Blinder Aktivismus, ohne zu wissen, was er bewirken soll, ist reine Zeitverschwendung und birgt die Gefahr, dass es am Ende kein Stück besser ist.
Wollen wir tiefgehende Einsichten, Erkenntnisse oder Informationen gewinnen können wir die Gesamtsituation mit den 6 W-Fragen strukturiert erfassen. Es kann uns helfen, einen Überblick zu unserem Thema zu erhalten oder auch (z. B. in User-Interviews) zu tiefgehenden Erkenntnissen zu gelangen.
Die 6 Fragen lauten: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie?
Wie funktioniert es?
Die W-Fragen kennen wir in der Regel noch aus der Schule und insbesondere investigative Journalisten nutzen sie als Grundlage ihrer Recherche. Da es sich hier um offene Fragen handelt, ermöglichen sie eine große Bandbreite an möglichen Antworten.
Die Art der Fragen helfen uns, mehr über die Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen unserer Kunden oder Nutzer zu erfahren. In meiner Zeit als Produktmanagerin ist mir oft aufgefallen, dass oftmals Annahmen getroffen wurden, was unsere Kunden wollen. Diese Annahmen waren oft falsch. Als wir angefangen haben wirklich in den Austausch zu gehen, z. B. für eine Employer Branding Kampagne potenzielle Bewerber interviewt haben, konnten wir wirksame Kommunikationskampagnen entwickeln.
Mit den W-Fragen können wir Brainstormings, Austauschrunden und Interview sehr einfach Strukturen und innerhalb kurzer Zeit (ca. 60 Min.) selbst bei größeren Gruppen tiefe Insights gewinnen.
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Beispiel für die 6 W-Fragen:
Es kann helfen, wenn wir uns nicht direkt mit der ersten Antwort zufrieden geben, sondern immer noch mal weiter nachfragen. Hier spielt die Haltung des "Beginners Mind" wieder eine entscheidende Rolle: Auch wenn ihr denkt, dass ihr die Antwort bereits kenn, fragt einfach noch mal nach. Entweder wird eure Annahme bestätigt oder aber (und dann wird es erst richtig spannend) ihr bekommt eine ganz neue Perspektive zu eurer Fragestellung.
Zum Beispiel haben wir im Rahmen der Interviews zum Thema Employer Branding herausgefunden, dass nicht (wie angenommen) Freunde den größten Einfluss auf die Berufswahl haben, sondern nach wie vor überwiegend Eltern und andere Verwandte die wichtigsten Ratgeber sind.
Falls ihr bei einer Frage feststellt, dass die Beantwortung schwerfällt, dann kann es helfen, wenn ihr die Frage negativ formuliert. Also anstatt "Wer ist betroffen?" fragt ihr "Wer ist nicht betroffen?". Hier können wir uns wieder das Prinzip der Kopfstand-Methode zu nutzen machen. Wir wissen oft genauer, was wir nicht wollen als was wir wollen. Wenn klar ist, was nicht gewünscht ist, dann können wir wieder ins Positive wechseln, also können fragen: Wen betrifft das Problem stattdessen?
Viel Spaß beim Testen und Entdecken neuer Erkenntnisse!