#weekender
Guten Morgen!
Ich freue mich, dass Sie auch heute gemeinsam mit mir auf die Woche zurückblicken.
Was ist mir diese Woche besonders aufgefallen?
Wenn der neue Chef gleich einen Brief schreibt, ist das meist kein Liebesbeweis, sondern eher ein Signal des Wachrüttelns. Das dachte wohl auch der neue BMW-Chef Oliver Zipse und arbeitete in seinem Schreiben an die Belegschaft auch die Schwächen der Münchner heraus. Man habe sich „an den Erfolg gewöhnt“. Deshalb fordert Zipse nun die Bereitschaft, zu Lernen und sich weiter zu entwickeln. Gleichzeitig sieht er die Marke aber auch aufgrund einer flexiblen Antriebsarchitektur in einer sehr guten Position. Wie sollte er auch eine Strategie kritisieren, die er als Bereichsvorstand schon mitgetragen hat. Aber der Neue gibt eine Richtung vor und will stärker Akzente setzen. Dazu passen die Worte des schottischen Essayisten Thomas Carlyle: „Nicht, was ich habe, sondern was ich schaffe, ist mein Reich.“
Was hat mich diese Woche überrascht?
Apropos Strategie: Aufmerksamkeit erregt ein Bericht der „Wirtschaftswoche“, wonach die süddeutsche Entwicklungsallianz von BMW und Daimler in Sachen automatisiertes Fahren um einen Partner größer wird. Audi will, so das Blatt, den Einstieg in das Bündnis während der IAA im September verkünden. Nun dürften Fragezeichen auftauchen, schließlich steckt Wolfsburg schon satte 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Mrd. Euro) in die Roboterwagenfirma Argo AI im Zuge der großen Partnerschaft mit Ford. Nicht nur das: Die VW-eigene Sparte für autonomes Fahren AID, bewertet mit etwa 1,6 Milliarden Euro, ist ebenfalls in dem Ford-VW-Bündnis beheimatet.
Doch da der solvente Käufer eines Fabrikats aus Ingolstadt, München oder Stuttgart durchaus noch „Freude am Fahren“ hat, konzentrieren sich die neuen Freunde aus Süddeutschland dem Bericht zufolge auf Fahrerassistenzsysteme, hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen sowie selbsteinparkende Autos.
Das war diese Woche besonders kurios!
Etwas kurios mutet derweil eine Personalie an: Der ehemalige Daimler-CEO Dieter Zetsche übernimmt einen Posten im Beirat des Discounters Aldi Süd. Von seiner Erfahrung erhofft sich das Unternehmen neue Impulse. Aus dem von Zetsche oft propagierten Daimler-Claim „Das Beste oder nichts“ könnte dann für Aldi Süd „Das Günstigste oder nichts“ werden. Im Mai war Dr. Z schon bei Tui zum Aufsichtsratschef berufen worden. Reisen? Shoppen? Vielleicht wäre jetzt noch der Einstieg im Bereich Gastronomie sinnvoll? Vapiano sucht einen neuen Chef! Bis die Bewerbungsrunde abgeschlossen ist, kann sich Dieter Zetsche bei Aldi ja schonmal nach bequemen Schuhen umschauen. Stichwort: „Aldi-Lette“. Das folgende Video klärt Sie auf:
Kommen Sie gut ins Wochenende!
Christian Otto