#weekender
Liebe Leser,
mein Urlaub ist vorbei und ich habe ein paar Nachrichten dieser ersten Septemberwoche mit im Gepäck. Viel Spaß bei der Lektüre.
Das habe ich gelernt!
Wirklich konkret wurde unter anderem Bundeskanzlerin Merkel nur beim Thema Kaufprämie, die nach Wunsch einiger Parteifreunde auch neue Verbrennungsmotoren hätte umfassen sollen. Eine klare Absage für solche Zuschüsse war im Verlauf der Videokonferenz zu vernehmen. Für die angeschlagene Zuliefererbranche soll ein marktwirtschaftliches Konzept entstehen. Mehr Eigenkapital bei den Firmen soll dabei der Schlüssel sein. Nicht unbedingt der große Wurf.
Trotzdem geht von dem Gipfel eine Botschaft aus: Deutschland soll demnach eine Führungsrolle beim autonomen Fahren einnehmen. Dafür wird ein entsprechendes Gesetz vorbereitet. Es soll fahrerlose Kraftfahrzeuge im Regelbetrieb im gesamten nationalen Geltungsbereich erlauben. Damit wäre man weltweit vorn! Der Zeithorizont lässt dabei angesichts der bisher langsam mahlenden legislativen Mühlen aufhorchen: Bis 2022 sollen Autos mit autonomen Fahrfunktionen im Regelbetrieb unterwegs sein.
Daneben soll ein „Datenraum Mobilität“ geschaffen werden. Das klingt kryptisch und bedeutet konkret, dass in dem Raum Daten von Autoherstellern, Bahn, Nahverkehrsbetrieben und Mobilitätsdienstleistern zusammenfließen sollen. Das fordert zumindest die Bundesregierung. Damit wird insbesondere den OEMs eine bisher nicht gesehene Offenheit abverlangt. Bleibt abzuwarten, wie viele von den kommunizierten Zielen am Ende wirklich zeitnah umgesetzt werden können.
Das hat mich überrascht!
Wie sehr hat sich das Verhältnis doch gewandelt: Einst war Tesla der lernende Angreifer, dessen Produkte gerade von den deutschen Herstellern äußerst kritisch beäugt wurden. Nun will man scheinbar Elon Musk, den Kopf hinter dem amerikanischen E-Auto-Pionier, mit den eigenen Produkten imponieren. Vom Lehrer zum Lehrling könnte man bei Herbert Diess beispielsweise diese Woche meinen.
Und der „Lehrling“ Diess hat sein Gesellenstück mitgebracht und lässt es Musk direkt auf Herz und Nieren prüfen. Gemeint ist der ID 3, den der Tesla-Chef auf dem Braunschweiger Flughafen Probe fuhr und insbesondere die Lenkung lobte. Das aus derlei gegenseitiger Wertschätzung auch eine Zusammenarbeit resultieren könnte, dementierte Diess wiederum sofort.
Warum eigentlich? Mit dem US-Autobauer Ford besteht ebenfalls eine Partnerschaft. Nur ist die Frage, wer eigentlich einer VW-Tesla-Liaison wirklich abgesagt hat: Der niedersächsische Lehrling oder der kalifornische Lehrer. Zumindest dürfte Letzterer nicht unbedingt vor Angst zusammengezuckt sein, als man ihm noch den Kompakt-SUV ID 4 zeigte. Denn insbesondere optisch ist der zweite Aufschlag der elektrischen ID-Familie nicht unbedingt ein Leckerbissen. Das ist allerdings meine rein subjektive Meinung,
Das war besonders kurios!
Car Sharing der etwas anderen Art betrieb eine 80-jährige Dame im Kreis Schwäbisch Hall. Der Grund: Zwei blaue Autos derselben Marke auf einem Parkplatz und ein zurückgelassener Autoschlüssel. Das führte zu einer Verwechslung: Denn die rüstige Rentnerin stieg nach ihrem Einkauf in einem Supermarkt in das sehr ähnliche, aber falsche zweite Auto. Dessen 20-jähriger Besitzer hatte seinen Fahrzeugschlüssel auf dem Beifahrersitz liegen gelassen. Während er beim Einkauf war, stieg die Seniorin in sein Auto und fuhr davon.
Als der junge Besitzer zurückkehrte, hielt er sein Auto für gestohlen und rief die Polizei. Erst der Sohn der 80-Jährigen bemerkte, dass sie das falsche blaue Auto in ihrer Garage geparkt hatte. Er meldete das ebenfalls der Polizei, die beide Autos wieder zu ihren rechtmäßigen Besitzern brachte. Schön, wenn trotz des Altersunterschieds die Geschmäcker beim Thema Auto nicht zu sehr auseinandergehen.
Ich wünsche ein schönes Wochenende ohne Verwechslungen!
Ihr Christian Otto