#weekender
Guten Tag liebe Leser,
der Start ins Wochenende steht bevor. Rückblickend besprechen wir hier nochmals drei Nachrichten dieser Woche, die nachwirken und deshalb in den #weekender gehören.
Das habe ich gelernt!
Nichts vergeht so schnell, wie der Erfolg. Diese Erkenntnis muss Daimler gerade schmerzhaft spüren. Seit der Krise 2008 zeigte die Kurve der Stuttgarter nur in eine Richtung: nach oben. Als Architekt dieses Erfolgs wurde damals der ehemalige Konzern-Chef Dieter Zetsche gefeiert. Sein Erbe ist nur bedingt glanzvoll. Das spürt vor allem sein Nachfolger Ola Källenius, der neben visionären Shows vor allem eine Aufgabe hat: Krisenmanagement.
Das muss er mit Blick auf die in dieser Woche kommunizierten Vorab-Geschäftszahlen des Jahres 2019 nochmals verstärken. Der Betriebsgewinn des Dax-Konzerns hat sich mehr als halbiert. Statt 11,1 sind es nur noch 5,6 Milliarden Euro. Zudem belasten zusätzliche Aufwendungen von bis zu 1,5 Milliarden Euro das Ergebnis. Der wenig schmeichelhafte Grund: weitere Milliardenstrafen im Zuge des Dieselskandals. Hinzu kommen noch 600 Millionen Euro Abschreibungen durch den Rückzug beim Carsharing aus Nordamerika sowie der wenig erfolgreichen X-Klasse. Noch ein Indiz für den schlechten Lauf: Auch die sonst ertragsstarke Transportersparte vermeldete einen Verlust von 2,4 Milliarden Euro.
Viele dieser Zahlen sind wohl noch auf die Amtszeit von Dr. Z. zurückzuführen. Aber wie ein Sportler, der seinen Zenit erkennt, hat er sich rechtzeitig verabschiedet – nicht ohne warnende Worte über die kommenden Herausforderungen. Diese muss nun Källenius meistern und sieht dafür derzeit nur eine Option: Sparen. Der schwedische Erbe darf sich also wenig Hoffnung darauf machen, dass sich die Weisheit von Johann Gottfried von Herder noch bewahrheitet: „Was der Vater nicht genießt, das erntet der Sohn.“
Das hat mich überrascht!
Der selbstverschuldete Diesel-Skandal hat der deutschen Automobilindustrie nachhaltig geschadet: Ob Volkswagen, Daimler oder führende Zulieferer im Antriebsbereich – jeder Beteiligte hat durch die scheibchenweise Offenlegung der Vorgänge verloren. Geld, Ansehen und das Renommee der Dieseltechnologie. Doch die vermeintliche Kreativität beim Thema Abgas ist kein rein deutsches Phänomen. So ist Mitsubishi ins Visier deutscher Ermittler geraten. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen den japanischen OEM wegen eines möglichen Einbaus illegaler Abschalteinrichtungen in Dieselmotoren. Dafür wurden auch die deutsche Vertriebsniederlassung sowie Forschungs- und Entwicklungsstandorte in Deutschland durchsucht.
Und auch Volvo soll beim Diesel-SUV XC60 eine Abschalteinrichtung genutzt haben. Das zumindest behauptet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und bezieht sich auf eigene Tests. Laut Messungen soll dabei ein untersuchtes Fahrzeug den Stickstoffdioxid-Grenzwert „bis um das 11,9-fache“ überschritten haben. Die Schweden bestätigten eine „reduzierte Abgasrückführung“ bei niedrigen Temperaturen, dementierten aber, eine illegale Vorrichtung zu nutzen. Auch Volvo verweist auf die sogenannten Thermofenster.
Dass es bei den neuerlichen Verdachtsfällen doch nicht ganz ohne deutsche Beteiligung geht, zeigt sich im Fall von Mitsubishi: Parallel besuchten die Ermittler auch den Zulieferer Continental – an seinen Standorten in Hannover, Frankfurt am Main und Regensburg. Der Zulieferer werde als Zeuge in dem Verfahren geführt und kooperiere vollumfänglich. Das darf man vorerst deuten, wie man will.
Das war besonders kurios!
Haben Sie diese Fahrzeuge im Stadtbild vermisst? Ich sag mal: Geht so. Die Rede ist von der zivilen Variante des Militär-Geländewagens Hummer. Derzeit verdichten sich nämlich die Anzeichen, dass General Motors den Ur-SUV 2022 wiederbeleben will. Dann jedoch elektrisch und als Pick-up. Eine eigenständige Marke ist aber nicht geplant. Vielmehr sollen die E-Hummer-Modelle unter dem Label der GM-Tochter GMC vermarktet werden.
Im Jahr 2010 wurde die Marke infolge der Insolvenz des Herstellers abgewickelt. Ein Verkauf nach China war damals gescheitert. Und auch die Neubelebung wird sich wohl vorerst auf den nordamerikanischen Markt beschränken. Dort finden sich für das Gefährt Parkplätze – und niemand hinterfragt den Sinn eines Fahrzeugs, dass als Verbrenner schon ein Leergewicht von drei Tonnen auf die Waage brachte.
Immerhin – beim Thema Parkplatzgröße könnte der Hummer ungeahnte Vorteile mitbringen:
Kommen Sie gut ins Wochenende.
Ihr Christian Otto
Managing Director at Elite Experts Conferences | EEC Technology Podcast Host | Premium Panel Moderator | Automotive Industry | Electrification | Autonomous Driving | Connected Cars | New Mobility | Material Sciences
4 JahreDankeschön fürs Posten Christian ! Irgendwie tendiere ich immer dazu den kuriosen Teil am besten zu mögen👍 Oh ja, und wie wir alle den E-Hummer im Stadtbild vermisst haben😂😂😂 Wo kommen wir denn überhaupt hin, so ohne SUV‘s in der Stadt?😉