Weiblichkeit oder Männlichkeit? Rückkehr zum Ursprung
Früher waren das männliche und das Weibliche Prinzip sehr ausgeglichen. Dabei stand das männliche Prinzip immer für Kampf und Sieg, Konkurrenz und Verteidigen. Doch mehr und mehr ist dieses Prinzip heute aus dem Gleichgeweicht geraten. Wir Frauen konkurrieren mit den Männern. Es geht um Erfolg und Macht. Unterdrückung nimmt die Frau dabei gerne in Kauf gerade damit Sie mit dem Mann auf einer Ebene konkurrieren kann.
Die Moderne Frau will überleben. Will unabhängig sein entspannt, zufrieden und eigentlich nur selbstbestimmt leben. Erfüllt leben. Doch geht das denn in dieser modernen Welt?
Mehr und mehr werden wir Frauen auch zu Löwinnen. Machen Karriere, ernähren die Kinder allein und ziehen das auch durch. Doch vergessen wir dabei wer und was wir waren. Nichts desto trotz hat es einen Grund warum wir uns mehr und mehr vergessen.
Das weibliche Prinzip hat auch seinen Sinn. Ich bin der Felsen festen Überzeugung, dass wir uns auch in der heutigen Welt wieder Rück besinnen können auf das Ur-weibliche. Es steht für das Nährende, Unterstützende und Gemeinschaftliche. Wir Frauen sollten wieder mehr ins Gemeinschaftliche gehen, denn eines steht fest, das hat damals schon funktioniert und tut es heute noch, wenn wir uns wieder mehr spüren und mehr helfen statt wie Löwinnen auf einander loszugehen. Könnten wir auch mehr erreichen. Denn auch Löwinnen können den Weg gemeinsam gehen im Rudel und miteinander. Es muss kein Einzelkampf bleiben. So modern ist unsere Welt schon geworden.
Nicht umsonst gibt es die Dualität. Alle in der materiellen Welt hat zwei Pole auch im Ayurveda. Tag und Nacht, Hell und Dunkel, Mann und Frau usw. Jeder dieser Pole braucht ein Gegenstück um sich zu erfahren. Auf Dauer allein zu sein macht unglücklich und schafft Frust in dir. Wenn du einen deiner Pole mehr lebst als den anderen, leugnest du einen oder lehnst ihn wo möglich ab. Lebst du das männliche mehr, weil du eine Löwin bist wirst du umso stärker damit konfrontiert. Denn du kannst das weibliche nicht ausschalten. Mehr und mehr habe ich seit ich denken kann mehr das männliche Prinzip gelebt. Ich war schon immer eine Löwin. Stark, kämpferisch und hab die Dinge einfach gemacht. Doch stets wurde ich auch mit meinem anderen Prinzip konfrontiert. Die zwei Pole gerieten mehr und mehr ins Ungleichgewicht. Ich wurde auch krank.
Heute habe ich diese wieder ins Gleichgewicht gebracht. Wenn wir wieder lernen beide Pole in Balance zu bringen, können sie sich ideal ergänzen. Sie schaffen förmlich eine Einheit. Schaffst du das auch im Sexuellen ist es magisch. Denn da haben wir vergessen wer wir Frauen sind und was wir wollen. Denn dort will sich die starke Löwin mal fallen lassen, sich verletzlich zeigen und das auch ausleben.
Männliches und Weibliches Prinzip
Das Ur-Männliche Prinzip nehmen wir wahr als aktiv, zielgerichtet und gradlinig, es mag die Konkurrenz, den Kampf und den Sieg. Es ist aktiv, geht nach außen, kontrolliert, entscheidet, ist stark, verteidigt seine Frauen usw. Es setzt sich ein Ziel und tut alles dafür um dieses möglichst effizient zu erreichen und würde dafür töten um besser zu sein als seine Konkurrenz.
Wenn diese Qualitäten ins Extrem geraten, kommt es zu der Schneller- Höher-Weiter-Mentalität, mit der wir vertraut sind: Immer größere Ziele müssen immer effizienter und oft immer rücksichtsloser erreicht werden. Um dieses Wachstumsprinzip aufrechtzuerhalten, muss um jeden Preis alles immer funktionieren – und diesem Anspruch wird vieles andere untergeordnet.
Das Ur-Weibliche ist hintergründig und intuitiv, schafft Räume und bildet Gemeinschaften, empfängt, fühlt, achtet Rhythmen, vertraut, spürt, kann loslassen und kooperieren. Gehen diese Qualitäten ins Extrem, resultieren daraus chaotisches Handeln, Schwäche, Antriebslosigkeit und Unterlegenheit. Da der Kontakt zur Intuition meist verloren gegangen ist, entwickelt sich die Tendenz, sich anzupassen, sich aufzugeben und als Opfer zu fühlen. Das weibliche Prinzip wirkt dann kraftlos, unklar und verschwommen.
Dass auf unserem Planeten seit langer Zeit das männliche Prinzip in einer aus der Ordnung gefallenen Form regiert, sieht man zum Beispiel an den vielen Kriegen, die überall geführt werden, und am Raubbau an der Natur. Die Auswüchse des aus der Ordnung gefallenen männlichen Prinzips haben für beide Geschlechter viel Leid verursacht. Frauen wurden gefoltert, missachtet und missbraucht. Aber auch die Männer wurden vom männlichen Prinzip missbraucht, indem sie als Kampfmaschinen zur Kriegsführung herangezogen und als Kanonenfutter eingesetzt wurden. Die dadurch entstandenen tiefen Wunden sind immer noch im Kollektiv gespeichert.
Die Situation der Frauen
Über viele Jahrhunderte waren die Frauen weitgehend rechtlos und verantwortlich für Kinder, Küche und Kirche. Sie hatten erst ihrem Vater und dann ihrem Mann zu gehorchen. In vielen Ländern der Erde ist die Frau auch heute noch Eigentum ihres Mannes. In Afrika werden Mädchen beschnitten, in manchen islamischen Staaten werden achtjährige Mädchen mit fünfmal älteren Männern verheiratet, und in den arabischen Emiraten nimmt man lieber den Tod einer Frau in Kauf, als sie von einem männlichen Arzt untersuchen zu lassen.
In den westlichen Industrienationen sind Frauen also immer noch äußerst privilegiert. Das verdanken wir vor allem der Frauenbewegung, deren Wurzeln bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Die verspotteten und bekämpften Vorkämpferinnen setzten sukzessive durch, dass Frauen berufstätig sein, studieren, wählen und ihr eigenes Geld haben durften. Mittlerweile dürfen Frauen heiraten, wen sie wollen, und sie können ein autonomes und wirtschaftlich unabhängiges Leben führen. Doch diese politische Gleichstellung der Frau in den Industrienationen bedeutet nicht, dass sie auch ihre Weiblichkeit leben.
Nicht ernst genommen: weibliche Kernkompetenzen
Da in Gesellschaft, Schule und Politik nach wie vor das männliche Prinzip dominiert, sind viele Frauen mit dem weiblichen Prinzip nicht mehr vertraut. Denn um im Beruf mit den Männern mithalten zu können, passen Frauen sich an die männlichen Strukturen und Werte an: Sie sind aktiv, erbringen Leistung und verhalten sich zielstrebig und effizient. Analysieren ist wichtiger als Fühlen, Konkurrenz scheint mehr wert zu sein als Kooperation. Weibliche Kernkompetenzen wie Intuition und Empathie werden in vielen Unternehmen nicht ernst genommen oder gar verspottet,
Weichheit wird als Schwäche ausgelegt, Hingabe als Abhängigkeit fehlgedeutet. Doch mal ehrlich, sollten wir Frauen nicht wieder zurück zu dem gehen was wir kennen. Was wir schon immer hatten?? Ich rede nur vom weiblichen Prinzip: Sich fühlen, sich annehmen und auf unsere Intuition zu vertrauen?
Die Möglichkeit, Mutter zu sein und trotzdem Karriere zu machen (wenn auch in den Chefetagen der Männeranteil immer noch höher ist), ist für viele Frauen ein anstrengender Spagat. Der Alltag ist durchgetaktet, ein Termin reiht sich an den anderen, und nach der bezahlten Arbeit müssen sie zu Hause häufig unbezahlt weiterarbeiten: Wäsche waschen, kochen, Kinder versorgen etc. Da kaum Zeit für Entspannung und Ruhe bleibt, ist die Zahl der Burnout-Erkrankungen heute so hoch wie nie zuvor. Ja darum sollten wir auch wieder den Sex ausleben. Unsere Sexualität leben und kommunizieren. Wir leben im 21 Jahrhundert, da muss doch wohl beides gehen? Oder?
Immer mehr Frauen spüren, dass trotz bester Ausbildung, netter Familie und gutem Freundeskreis in ihrem Leben etwas nicht rund läuft. Viele Frauen wollen gerne aussteigen aus dieser Spirale von Rastlosigkeit, Überforderung und Leistungsdruck, sie wissen jedoch nicht, wie das geht. Es ist noch nicht im gesellschaftlichen Bewusstsein angekommen, dass gelebte Weiblichkeit entspannt, Ruhe und Gelassenheit mit sich bringt und neue Kräfte zur Verfügung stellt. Getreu dem Motto Vom Frust in die Lust! Das sollte wieder in unser Bewusstsein. Das sollte wieder gelebt werden.
Dieses „Erwachen einer neuen Weiblichkeit“ zeigt sich als effektive und wertvolle Burnout-Prophylaxe. Sex leben und ausleben hält fit und setzt Energie frei von denen die wenigsten wussten. dass es sie noch gibt. Die Identifikation mit dem weiblichen Prinzip lässt Frauen entspannen, ermöglicht ihnen, aus der Druckspirale auszusteigen und sich angenommen zu fühlen, ohne besondere Leistungen dafür erbringen zu müssen. Wenn sie sich wieder fühlen und auch im Orgasmus ausdrücken können. Schließlich geht es da auch ums loslassen, sich hingeben und in allem um sich fallen zu lasen.
Wenn das weibliche Prinzip zurückkehrt
Wie die Welt aussehen wird, wenn das Ur-Weibliche zurückgekehrt ist, erahnt man, wenn man matriarchale Gesellschaften in Asien, Amerika und Afrika betrachtet, die sich ihre Strukturen durch ihre geografische Abgeschiedenheit bis heute bewahren konnten.
Matriarchat ist kein umgedrehtes Patriarchat, und die Rückkehr des weiblichen Prinzips bedeutet nicht, dass die Frauen „herrschen“ – diese Sorge ist typisch für das von Konkurrenz und Kampf geprägte männliche Denken. Das urweibliche Prinzip ist vielmehr in seiner Natur so wahrhaft ganzheitlich, dass das Ur-Männliche nicht bekämpft, sondern als wichtiger und wertvoller Teil des Ganzen betrachtet wird. Denn letztlich ist auch das Männliche aus dem Weiblichen hervorgegangen – jeder Mann hat ja eine Mutter. Wo wir wieder beim Thema sind: Wir sind alle sexuelle Wesen und ohne Sex gäbe es uns alle nicht. Also warum so ein Tabu draus machen??
Es ist urweiblich, nährende Gemeinschaften zu erschaffen, und es ist urweiblich, anzuerkennen, dass beide Geschlechter gleichwertig sind und Respekt verdienen. In einer eher matriarchalischen Gesellschaft wird Macht nicht von oben nach unten installiert, sondern von unten nach oben übertragen. In matriarchal geprägten Gesellschaften leben die Menschen in großen Gemeinschaften („Clans“) zusammen. Doch auch wenn die Frauen zentrale Figuren sind, heißt das nicht, dass sie herrschen, sondern sie erhalten einfach die größte Achtung. Denn Entscheidungen von Frauen, welche sich mit ihrer weiblichen Kraft verbunden haben, sind naturgemäß weise. Frauen, die auf ihre Intuition hören, sind verbunden mit Mutter Erde, den Ahnen und der geistigen Welt. Sie treffen Entscheidungen nicht aus der Ratio, sondern empfangen sie als tiefes Wissen, das nicht hinterfragt werden muss.
Auf diese Weise entsteht ein für Beide – Männer wie Frauen – nährendes Gleichgewicht. In den bereits existierenden matriarchalen Gesellschaften verteidigen Männer ihre Kultur sogar gegen patriarchale Angriffe, anstatt sich diesen etwa anzuschließen.
In den meisten matriarchalen Gesellschaften tragen beide Geschlechter zur Ökonomie bei, aber anders als im Patriarchat werden die Güter den Clan-Müttern übergeben, und diese verteilen sie dann. Die weiblichen und männlichen Nachkommen wohnen ein Leben lang in der Muttersippe, und die lebensnotwendigen Güter wie Land, Häuser, Tiere und Feldfrüchte sind in Frauenhand, in der Regel bei der Clanvorsteherin oder Matriarchin. Die heute bekannten matriarchalen Gesellschaften leben vorwiegend von Ackerbau und Viehzucht und sind sehr überschaubar – sie sind klein und es gibt nicht so viele davon. Da das urweibliche Prinzip sich noch in keiner Industrienation etablieren konnte, bleibt offen, wie es sich hier zeigen wird.
Wie der Wandel angestoßen wird
Das Öffnen für das urweibliche Prinzip beginnt damit, den Fokus nicht mehr nach außen zu richten, sondern die unglaublich kraftvolle Weiblichkeit in sich selbst zu entdecken (Das gilt nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer, denn auch in ihnen existiert natürlich dieses urweibliche Prinzip und wartet darauf, sich zu offenbaren). Die Macht der materiellen Welt verliert dadurch ihre Bedeutung, und die Entdeckungsreise des eigenen inneren Reichtums und der Weisheit kann beginnen. Es geht darum, die eigenen Bedürfnisse wieder zu spüren und den eigenen Impulsen zu vertrauen. Doch zuerst müssen alte Glaubenssätze und schmerzhafte Konditionierungen erkannt und erlöst werden. Vieles davon wurde seit so vielen Generationen weitergegeben, dass wir nichts anderes kennen und es deshalb für wahr halten. Ist es nicht an der Zeit dies zu verändern?
Sollten wir nicht alle wieder zurück ins Fühlen kommen??