Weshalb dieser TikTok-Typ (mir) zum Vorbild taugt

Ich bin (knapp) über 20 und definitiv nicht auf Partnersuche, aber: Wenn mir mein TikTok-Algorithmus diesen Typen aufs Smartphone spült, leuchten meine Augen: Levi Penell. 😍😍

Wer ihn noch nicht bei TikTok (435.000 Follower:innen) oder Instagram (239.000 Follower:innen) gesehen oder das Spiegel-Porträt gelesen hat, hat jetzt eine neue Gelegenheit: Levi goes TV.

Ab Mittwochabend des 11. September 2024 ist der Statistik-Student aus Berlin ein Protagonist in der ZDF-Doku "iGenius - Schnelles Geld oder großer Bluff?".

Vor zehn Monaten kannte ihn noch niemand im WWW. Und so richtig viel weiß man auch jetzt noch nicht über Levi, der zwar mittlerweile einen eigenen Wikipedia-Artikel hat, in dem aber noch nicht einmal sein genaues Geburtsdatum steht.

Wie hat der schwerhörige 23-Jährige (oder 24-Jährige?) es also geschafft, zu einem echten Social-Media-Star zu werden, der sogar Menschen wie mich 👨🏽 begeistert?

Weil es einfach herrlich ist zu sehen, wie sich Levi aus ehrlicher Empörung mit einem Millionen-schweren Schneeballsystem namens iGenius anlegt – und es letztlich mit einfacher Fakten-Recherche aushebelt.

Eigentlich macht Levi alles falsch

Dabei spricht Levi in seinen Videos viel zu schnell, filmt sich meist von schräg unten und legt anscheinend wenig Wert auf Frisuren oder Klamotten (sorry!). Keine Social-Media-Agentur der Welt würde zu solchen Videos raten. Mittlerweile ist all das zu Levis Markenzeichen geworden.

Levi ist seltsam. Im positiven Sinne von selten.

Seinen Aufstieg verfolgt Levi mit einem Mix aus ungläubigem Staunen und echter Verwunderung: "Das war wie in einem Film, in dem total übertrieben dargestellt wird, wie eine Person viral geht", zitiert ihn spiegel.de.

An diesem Staunen, an dieser Verwunderung lässt er seine Follower:innen teilhaben. Mittlerweile nimmt er auf unterhaltsame Art nicht nur obskure Geschäftsmodelle (#weißlichtmilben) auseinander, sondern widmet sich auch Personengruppen (Privatversicherte, Kreuzfahrt-Reisende) und sogar Fußballnationalmannschaften (San Marino).

Und er dröselt auch auf, wie viel Geld er mit seinen Videos verdient und benennt auch eigene Fehler und Schwindeleien. Schonungslos zu anderen, schonungslos zu sich selbst. Und äußerst unterhaltsam.

Was Marken von Levi lernen können

Mein inneres Ich feiert Levi für seine direkte, ehrliche Art.

• Weil es mittlerweile häufig(er) darum geht, sich oder eine Brand oder ein Produkt anderen zu verkaufen.
• Weil wir in der Öffentlichkeit gefälligst so zu sein haben, wie man es von uns erwartet.
• Weil wir Häme und Ausgrenzung fürchten, wenn wir einfach mal (Fehler) machen.

Ich weiß, ich weiß: Das Wort Authentizität ist im Marketing schon ausgenudelt. Die Zeit des Über-sich-selbst-Witze-Machens von Deutsche Bahn und Berliner Verkehrsbetriebe ist vorbei, weil kaum noch jemand lachen kann, wenn er/sie in verspäteten oder heruntergekommenen Bahnen sitzt.

Als Content Stratege merke ich sehr wohl, dass es sich lohnt, seinem inneren Kompass zu folgen und in Produkte und Mitarbeiter:innen zu investieren. Denn nur wer ein gemeinsames Ziel hat und für eine Zielgruppe echte Lösungen sucht und findet, kann nachhaltigen Erfolg haben.

Kein SEO für 💩-Produkte

Und genau das mag ich an SEO (Suchmaschinenoptimierung): Bei Google stimmen die Leute mit den Füßen – äh Fingern – ab. Wenn ihr ein Produkt habt, das teurer, schlechter und umweltbelastender ist als das der Konkurrenz, solltet ihr SEO lassen und euer Geld lieber in Werbung / SEA stecken.

Oder andersrum gesagt: Seid schonungslos zu euch selbst. Erschafft etwas Cooles, etwas Nachhaltiges, etwas, das Menschen Freude bringt und ihre Probleme löst (das müsste doch eigentlich für alle gelten, oder?). Dann macht es mir als SEO-Experte und Content-Stratege richtig Spaß, eure Seiten nach vorne zu petern.

Grüße gehen raus an NOMO Choc. 🚀 Und natürlich an Levi P. ! 😘