Wie die EZB Panzerknackern in die Hände spielt // Welche Ansprüche Wirecard-Aktionäre haben // Die Rendite der bestbezahlten CEOs
Guten Abend liebe*r Leser*in,
manchmal stecken selbst in kleinen Polizeimeldungen Geschichten von geradezu globaler, weltwirtschaftlicher Dimension. Man muss nur die richtigen Fragen stellen. Oder hätten Sie gewusst, was die lockere Geldpolitik der EZB mit auffällig aktiven Panzerknackern in Nordrhein-Westfalen zu tun hat?
Aber der Reihe nach: In Deutschland werden so viele Geldautomaten angegriffen und gesprengt wie nie zuvor. Allein in NRW kommt es an mehr als jedem zweiten Tag zu einem Überfall auf eine dieser Maschinen. Mein Kollege Jan-Lukas Schmitt hat sich gefragt, was unsere Geldautomaten für Kriminelle so attraktiv macht. Und was er bei seinen Recherchen herausfand, geht weit über den reinen Krimi-Plot hinaus.
Tatsächlich tobt sich im Westen der Republik seit einer Weile eine Räuberbande aus den Niederlanden aus, die einen ausgeprägten Hang zur explosiven Öffnung von Geldautomaten entwickelt hat. Über die Grenze zieht es die Sprengmeister nicht nur, weil es im bargeldaffinen Deutschland überdurchschnittlich viele Geldautomaten gibt. Sondern auch, weil die Automaten in Zeiten von Corona und wegen der für die Banken teuren Negativzinsen häufig randvoll gestopft sind mit Bargeld. Kleine, ausgelagerte Tresore. Gut versichert, versteht sich. Aber lesen Sie selbst. Viele Grüße
Ihr Lutz Knappmann
Mitglied der Chefredaktion und Leiter Online
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