Wissensmanagement ist Chefsache

Viele Organisationen setzen auf einen speziellen Prozess zur Wissensgewinnung, um die Qualität von Führungs- bzw. Managemententscheidungen zu verbessern. Wissensmanagement wird heute für jede denkbare Disziplin entwickelt, für die der bestmögliche Umgang mit Wissen von Bedeutung ist. Zum Beispiel für Technik, Klima, Wetter, Logistik, Betriebswirtschaft, Verkehr, Militär, Politik, Medizin, Erziehung oder Lehre und sowieso für die Forschung. Insbesondere ist der Bedarf in der Forschung während der CORONA-Pandemie deutlich geworden.

Die Einführung und Etablierung des Wissensmanagements ist heute zu einer zentralen Führungsaufgabe geworden. Zumeist wird sich dabei auf einfache sogenannte „Knowledge-Management-Systeme“ (KMS) abgestützt. Diese Systeme bieten gesammelte Informationen und montieren daraus in Ansätzen auch so etwas wie „Wissen“, sind aber noch nicht in der Lage, in der Tiefe die Zusammenhänge und Auswirkungen von Aktivitäten und Handlungen zu begreifen (insbesondere im Bereich der gesellschaftlichen und kulturellen Erfahrungen und deren Zusammenhänge). Der Mensch muss immer noch seinen Teil beitragen. 

Allerdings sind derzeit vielversprechende Entwicklungen im Rahmen der „Künstlichen Intelligenz“ (KI) zu verzeichnen (z. B. IBM Watson). Derlei Systeme sollen komplexe Entscheidungen unterstützen, insbesondere wenn diese unter Zeitdruck getroffen werden müssen. Auch ist denkbar, dass Entscheidungen bei zuvor definierter Zuständigkeit durch selbstlernende „KI-KMS“ zunehmend vollständig übernommen werden. Kritiker sehen hier einen progressiven Kontrollverlust menschlichen Handelns und fürchten künftig zu sehr von Maschinen bestimmt zu werden. Eine sicher nicht ganz unberechtigte Sorge, der man künftig mit einer ethisch abgestimmten Vorgehensweise gerecht werden muss.