Zähe Verhandlungen um das Konjunkturpaket // Wie Unternehmen Krisenszenarien planen // Was wir über die Fleischindustrie wissen
Guten Abend liebe*r Leser*in,
den Tag über zeichnete es sich schon ab: Heute wird es nichts mehr mit dem Konjunkturpaket. Die Verhandlungen der Regierungskoalitionäre werden aller Voraussicht nach am späten Abend unterbrochen und am morgigen Mittwoch um 10:00 Uhr fortgesetzt. Eine angemessene Ausnahme von der sonst so beliebten Marathonsitzungsdramaturgie vor großen Entscheidungen. Ein Tribut an den Ernst der Lage. Angesichts der gewaltigen Summen, um die es geht, immerhin 80 Milliarden Euro sind voraussichtlich zu verteilen, ist es wohl vernünftig, halbwegs ausgeschlafen in eine zweite Verhandlungsrunde zu gehen.
Es geht um sehr viel: sehr viel Geld, sehr viele Arbeitsplätze, sehr viele Sorgen und Zukunftsängste, die die Menschen in der pandemiebedingten Krise plagen. Welche Ideen auf dem Verhandlungstisch liegen, um die Wirtschaft aus dem Coronatief zu führen, haben wir hier zusammengefasst. Vor allem bei diesen Themen hakt es zwischen den Koalitionspartnern offenbar noch kräftig: Die Entlastung chronisch klammer Kommunen, Steuerentlastungen für Unternehmen, ein Familienbonus und, wenig überraschend, die hochumstrittene Neuauflage der Abwrackprämie für Autos.
Schon vor einigen Tagen hatten Benedikt Becker, Sven Böll, Sophie Crocoll, Max Haerder und Cordula Tutt beschrieben, wie ein wirklich kluges Konjunkturprogramm aussehen könnte. Sobald es morgen eine Einigung in Berlin gibt, werden sie für Sie analysieren, welche Folgen das tatsächliche Paket haben wird und wie erfolgversprechend diese Vitalitätsspritze für die deutsche Wirtschaft ist.
Viele Grüße
Ihr Lutz Knappmann
Mitglied der Chefredaktion und Leiter Online
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