12 Milliarden Dollar Strafzoll-Hilfe für US-Bauern; öffentlicher Dienst lockt Absolventen; und weitere Themen
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US-Regierung entschädigt Bauern für Verluste im Handelsstreit. Zwölf Milliarden Dollar an zusätzlichen Subventionen sollen bei US-Landwirten die Schäden ausgleichen, die durch den eskalierenden Zollstreit mit China und der EU entstehen. Das Geld soll nach Angaben des US-Agrarministeriums entweder direkt ausgezahlt werden, oder die Bauern sollen ihre überschüssige Ware an die Regierung verkaufen können. Den größten Teil der Subventionen sollen Sojafarmer erhalten, aber auch Erzeuger von Milchprodukten, Nüssen, Obst, Reis und Schweinefleisch sollen von dem Milliardenpaket profitieren. Die Subventionen sind umstritten: Ben Sasse, Senator von Nebraska und wie US-Präsident Donald Trump ein Republikaner, spricht von "goldenen Krücken für abgeschlagene Beine".
Absolventen setzen bei Berufswahl zunehmend auf Sicherheit. Uni-Absolventen streben heute mehr als früher sichere Jobs an: So halten mehr als 40 Prozent eine Stellung im öffentlichen Dienst für attraktiv (2016: 32 Prozent). Das zeigt die Studentenstudie 2018 von Ernst & Young (EY), für die rund 2.000 Studierende befragt wurden. Die Autoindustrie rutschte von Platz 3 auf Platz 8 und ist nur noch für 8 Prozent der Berufseinsteiger die Branche der Wahl (2016: 22 Prozent). Vor allem Ingenieure begeistern sich inzwischen mehr für IT-Industrie und Softwareproduktion. Die Absolventen nannten neben der Sicherheit einer Anstellung die Höhe des Gehalts als wichtigstes Entscheidungskriterium.
Opel macht wieder Gewinn – erstmals nach fast 20 Jahren. Unter der französischen Führung des PSA-Konzerns hat der Rüsselsheimer Autobauer im ersten Halbjahr 2018 einen Gewinn in Höhe von 502 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Gesamtumsatz des PSA-Konzerns wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 40 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Die Opel-Vauxhall-Sparte hatte am Umsatz der PSA-Gruppe einen Anteil von knapp zehn Prozent. Die PSA-Aktie legte nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen um 10 Prozent zu. Allerdings kostet die Sanierung der Rüsselsheimer den Mutterkonzern viel Geld: Rund ein Fünftel der 18.000 Mitarbeiter soll gehen – in Altersteilzeit, Vorruhestand oder mit Abfindungen von durchschnittlich 150.000 Euro (Paywall).
Google-Mutter mit positivem Quartalsergebnis trotz EU-Rekordstrafe. Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat trotz der vergangene Woche verhängten EU-Rekordstrafe ein Quartalsergebnis vorgelegt, das die Erwartungen von Analysten deutlich übertraf. Grund dafür ist vor allem das Werbegeschäft, das deutlich besser als prognostiziert lief und um 24 Prozent auf 28 Milliarden US-Dollar, oder knapp 24 Milliarden Euro, zulegte. Der Umsatz stieg um gut ein Viertel auf 32,7 Milliarden Dollar, der Überschuss im Jahresvergleich ging hingegen um neun Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar zurück. Ohne die EU-Strafzahlung hätte der Quartalsgewinn bei 8,3 Milliarden Dollar gelegen.
Nike passt Gehälter von 7000 Mitarbeitern an. Der Sportartikelhersteller Nike will die Löhne von über 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anheben – etwa zehn Prozent aller Angestellten. Die Gehaltsanpassung soll für mehr Lohngerechtigkeit sorgen. Vorausgegangen war eine interne Untersuchung, die offengelegt hatte, dass für dieselben Positionen und Aufgaben unterschiedliche Vergütungen gezahlt worden waren – dabei waren weibliche Mitarbeiter oft benachteiligt. Von der Lohnanpassung profitieren Mitarbeiter aller Geschlechter. Zudem hat Nike die Regelungen für Bonuszahlungen überarbeitet: Diese sollen künftig an unternehmensweiten Ergebniszielen gemessen werden. Nike reagierte auch auf die sexuelle Belästigung von Mitarbeiterinnen: Wegen der Vorwürfe mussten mehrere Manager das Unternehmen verlassen.
Idee des Tages: Alle reden über Innovation. Aber statt immer nur zu schauen, wie es außen aussieht, sollten sich Unternehmen lieber mal nach innen besinnen, schreibt Maike Kueper, Consultant bei Detecon:
“Bevor ihr das nächste Mal Innovation fordert oder das Fehlen derselben beklagt, schaut doch zunächst mal, wie es intern um die Freiräume (auch zeitlich) und die Veränderungsbereitschaft bestellt ist.”
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— Matthias Huber, Sara Weber und Tobias Weidemann
Titelbild: Der Briefkasten einer Farm im US-Bundesstaat Iowa (Foto: Scott Olson/Getty Images)
Secretary Orte zum Leben
6yInteressant
7/2008 - 12/2015 Vorstand /Boardmember bei SCHOTT AG
6yAch ja, die Lösung hätte von Trump kommen können.....;-)) Wir kaufen den Amis ihren Soja ab, um unseren Weizenausfall zu kompensieren....sorry, man muß die Fakten wenigstens etwas kennen, um ein Problem lösen zu können. Sonst entstehen nur populistische Scheinlösungen....
Learn every day and always be curious. Always open for new challenges and ideas, bring it on🌟
6y12 Milliarden für die Landwirte. Ist auch eine Möglichkeit den Wahlkampf zu starten und bereits jetzt auf Stimmenfang zu gehen. Ist doch alles ein abgekartetes Spiel und war genau so geplant. 2004 gab es in den USA 2.1 Mio Farmen, und bereits damals war die Zahl rückläufig. Angenommen es gibt heute noch 1.7 Mio Farmen, dann würde bei einem Giesskannenprinzip jeder Farmer rund 6600$ erhalten.