Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe haben das Potenzial, bislang schwer therapierbare Erkrankungen behandeln zu können, unter anderem auch einige Krebsarten. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen sie in Nanopartikel eingeschlossen sein. Diese fungieren als schützende Hülle, um den empfindlichen Wirkstoff in die Körperzellen zu transportieren. Bisherige Herstellungsverfahren für den industriellen Maßstab ermöglichen zwar einen hohen Durchsatz, der aber zu Lasten der Mischungsgüte geht.
Mit der Fraunhofer Dynamic Mixing Technologies (FDmiX)-Plattform ist es dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK gemeinsam mit der FDX Fluid Dynamix GmbH gelungen, den Brückenschlag zwischen Mischungsgüte und Durchsatz zu realisieren. Die FDmiX-Plattform erlaubt eine gleichbleibend hohe Mischungsqualität vom Laboreinsatz bis hin zur Serienproduktion. Sie wurde bereits erfolgreich für die Herstellung von Lipid- und Polymernano-partikeln sowie von Nanoemulsionen getestet. Wie sich in zahlreichen Tests gezeigt hat, ist die Mischungsgüte der Technologie-Plattform FDmiX den bislang verfügbaren
Systemen überlegen und erlaubt die Produktion einer bisher unerreichbaren Partikelqualität bei geringsten Mischzeiten. Die Lonza Group AG, ein globaler Entwicklungs- und Produktionspartner für die Pharma-, Biotech- und Nutraceutical-Märkte, hat die patentierte FDmiX-Technologie lizensiert und nutzt sie bereits.
Das Anwendungsspektrum der so hergestellten Nanopartikel ist breit und geht weit über das Verkapseln von mRNA und die Stabilisierung von Impfstoffen hinaus. Beispielsweise lässt sich die Technologie auch in der Kardiologie einsetzen, etwa zum Beschichten von Herzkathetern. Darüber hinaus werden Nanopartikel bei der Tumorbekämpfung genutzt, und auch bei der Therapie von neurogenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz können die Moleküle hilfreich sein.
Wie die Plattform funktioniert, erfahren Sie hier:
https://lnkd.in/e57q7xF3