0711LiebtBunt Diversity Champion Ramona

Beim Projekt "Hashtag#0711LiebtBunt Diversity Champions" wird ein Jahr lang jeden Monat eine Person vorgestellt. Es soll all jene Menschen sichtbar zu machen, die oft im Hintergrund, abseits großer Bühnen arbeiten, aber dennoch wichtige Arbeit leisten, um unsere Arbeitsplätze inklusiver und vielfältiger zu gestalten.

Bunt sind wir am besten.

Heute stelle ich euch Diversity Champion Ramona Lorenz vor. Wir kennen uns erst seit einem guten halben Jahr, aber was mir sofort auffiel ist ihre positive Energie. Ihr Antreiber ist ein großes Verantwortungsgefühl für die LGBT*IQ Community. Bei ihrem Arbeitgeber, einem großen Handelsunternehmen aus Hohenlohe, gestaltet sie maßgeblich den Auf- und Ausbau der Community für die Mitarbeitenden. Im Herzmodus und mit Pragmatismus stellt sich der selbstgewählten Aufgabe. Dabei kommt sie den Herausforderungen auf dem Weg mit einer heiteren Gelassenheit entgegen, die mich staunen macht. Zeit, sie selbst zu Wort kommen zu lassen. Ramona sag mal...

1. Wie würdest Du Vielfalt und Inklusion in eigenen Worten definieren?

Vielfalt ist für mich der Unterschied, der alles interessanter macht. Vielfalt hat meiner Meinung nach einen großen Einfluss auf unsere Persönlichkeit. Inklusion ist dafür nötig, dass es jede:r versteht und bestenfalls akzeptiert und unterstützt. Was eigentlich schade ist, denn Vielfalt macht uns stark. Wie langweilig wäre die Welt, wenn alle gleich wären?

2. Wie würdest Du Dich in zwei Sätzen beschreiben?

Ich habe ein paar Eigenschaften, die man unter „typisch Deutsch“ abstempelt. Ehrlich, Pünktlich, Kommunikativ, bei jedem Spaß mit dabei und meist einen dummen Spruch auf den Lippen. Ich bin ein spontaner und eigentlich ganz lustiger Mensch (wenn man das über sich selbst behaupten kann), – dennoch kann man sich mit mir auch über ernste Themen unterhalten und ich versuche Menschen zu helfen immer mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

3. Kannst du uns etwas über deine Motivation erzählen, dich für Diversity, Equality & Inclusion und insbesondere LGBT*IQ Communities im Arbeitskontext einzusetzen?

Ich habe in jungen Jahren direkt bei meiner Firma angefangen. In der Ausbildung kam ich das erste mal mit dem Thema Outing in Berührung. Gerade der Umgang mit Menschen, die man nicht zum Freundeskreis dazu zählt war für mich extrem fordernd und oft auch unangenehm. Hier habe ich schnell gemerkt, dass es sowohl positive, als auch negative Beispiele gibt, damit umzugehen. Im Laufe der Zeit habe ich dann festgestellt, dass die weniger guten Reaktionen eher auf Unwissenheit basieren. Seit dem versuche ich damit noch offener umzugehen und mir die Mühe zu machen, das Thema so einfach wie möglich zu transportieren. Ich kann verstehen, dass nicht jede Queere Person so damit umgehen kann, deshalb versuche ich den Job für alle zu erledigen, die sich nicht trauen oder noch nicht bereit sind, den Schritt zu gehen.

Denn Allys sind für uns und die Gesellschaft enorm wichtig. Mir ist es wichtig, dass auch nicht queere Personen wissen, mit was man sich so „rumschlagen“ muss. Sobald das Verständnis wächst, kommt die Unterstützung meist automatisch.

4. Welche Herausforderungen & Hürden siehst Du im Einsatz für LGBT*IQ Communities im Arbeitsumfeld?

Die Hürden sind nicht überall gleich. Mal trifft man auf Menschen, denen nie Steine in den Weg gelegt wurden, und die ihre Karriere komplett frei entwickeln. Andere werden kritisiert, beleidigt oder sogar ausgeschlossen. Für Unternehmen ist das nicht leicht zu kontrollieren oder einen Einblick zu bekommen, was tief auf der Mitarbeitenden Ebene so alles geschieht. Das kann vor allem in großen Firmen eine Herausforderung sein. Außerdem sind Datenerhebungen immer schwierig, da es immer um Menschen und Persönlichkeiten geht. Oft finden Personen, dass sexuelle Identität oder Orientierung im Arbeitskontext nichts verloren hat, jedoch sind es die einzelnen Menschen, die ein Unternehmen weiterentwickeln und prägen.

5. Was würdest du jemandem raten, der sich für LGBT*IQ Communities im Arbeitskontext einsetzen möchte? Welche Stärken brauchen Diversity Held*innen und warum?

Da kann ich noch gar nicht so viel Ratschläge geben. Da gibt es Personen, die machen das schon deutlich länger und erfolgreicher! :D

Generell wäre es von Vorteil, wenn man Dinge gut erklären kann. Durchhaltevermögen und Ausdauer sind auch wichtig. Was ich selbst noch mehr lernen muss: Resilienz!

6. Gibt es eine Person oder ein Vorbild, das Dich inspiriert hat? Wer ist es und warum?

Ja, da gibt es viele. Das sind eigentlich immer Personen, die ihre Reichweite für etwas gutes einsetzen und viel Aufklärungsarbeit leisten. Wenn ich mir 3 Beispiele aus dem bekannteren Kreis rauspicken müsste, würde ich Sabine Krutschinna , Ali Alexandra Krieger und Benjamin Melzer und sagen. Ansonsten kann jede:r Held:in sein, wenn man sich für andere einsetzt und bei Missständen nicht wegsieht!

7. Zu welchen Themen dürfen Dich die Menschen hier auf LinkedIn immer anschreiben?

Zu allem, was ihnen einfällt. Diversity (LGBTQ+), Automotive Themen (insbesondere Fahrzeugaufbereitung). Privat geht es bei mir eher um Sport. Fast alles, was mit Bällen zu tun hat. Fußball, Basketball, etc. Falls jemand einen Rat in Sachen Shisha benötigt kann ich auch immer weiterhelfen. Generell bin ich allzeit bereit zum Fachsimpeln zu jeglichen Themenbereichen. 😉

8. Was wären Deine "famous last words"?

Da ich (noch nicht) famous bin, kann ich nur sagen: Setzt euch ein, klärt auf, und werdet nicht müde den Leuten zu erklären, warum ihr das macht, was ihr macht!

Und vor allem: Bleibt Stark und lasst Euch nicht unterkriegen!

9. Wir sind ja hier bei Hashtag#0711LiebtBunt, daher letzte Frage: Dein Lieblingsort in Baden-Württemberg?

Ganz klar zuhause in den Weinbergen. Oder im Sommer auf den Hohenloher Landstraßen mit dem Motorrad. 😊

Danke Dir Ramona!

Mehr zum Projekt "0711LiebtBunt Diversity Champions" erfährst Du auch >> hier

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