Gesundheit ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht
2025 wird ein teures Jahr. Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen, aber für viele von uns bedeutet das mehr als nur höhere Kosten. Für Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder finanziell schwächeren Hintergründen wird Gesundheit zu einem täglichen Kampf – nicht nur um das Leben selbst, sondern auch um Geld, Teilhabe und Würde.
Krankheit bedeutet oft Ausgrenzung – und Armut macht unsichtbar.
Ein paar Beispiele aus der Realität:
Die Folge: Wer kein Geld hat, bleibt außen vor. Wer krank ist, wird unsichtbar. Die Krankheit isoliert den Körper – und die finanzielle Schwäche isoliert das Leben.
Barrierefreiheit zu Hause – ein unerreichbarer Traum?
Ein begehbares Bad. Ein Treppenlift. Eine zugängliche Dusche. Für viele Menschen mit Behinderungen sind diese Dinge der Schlüssel zur Selbstständigkeit und Lebensqualität. Aber:
Wie absurd ist es, dass wir 2024 immer noch darüber reden müssen, ob jemand mit einer Gehbehinderung Zugang zu seinem eigenen Badezimmer bekommt?
Ein Beispiel: Eine ältere Frau mit einer Hüftprothese musste jedes Mal von ihrem Sohn in die Badewanne gehoben werden. Die Krankenkasse lehnte den Umbau ab. „Unnötig“, hieß es. Nach einem Sturz landete sie im Krankenhaus – mit einer erneuten Fraktur. Das hätte verhindert werden können.
Gesundheit ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht.
Es wird immer gesagt: „Wir dürfen niemanden zurücklassen.“ Doch die Realität sieht anders aus:
Und das, während wir Krankenkassenbeiträge zahlen. Während wir Steuern zahlen. Während wir arbeiten gehen – trotz Krankheit, trotz Einschränkungen.
Du bist krank? Dann kämpfst du.
Krankheit bedeutet nicht nur körperliche oder seelische Belastung. Sie bedeutet auch:
Und währenddessen – wer hilft uns? Das System? Das oft nicht mitdenkt?
Staatliche Unterstützung? Ein System voller Hürden.
Es gibt sie – steuerliche Vorteile, finanzielle Hilfen, Ermäßigungen. Doch wie viele davon kennst du? Und wie viele davon sind wirklich zugänglich?
Das Finanzamt als Gegner statt Partner.
Du gehst nicht nur gesundheitlich auf dem Zahnfleisch, sondern bist auch noch ständig in der Rechtfertigungspflicht:
Ein Beispiel: Eine Familie mit einem Kind im Rollstuhl beantragte den steuerlichen Abzug für den Einbau eines Treppenlifts. Das Finanzamt verlangte erst einmal ein ärztliches Attest, dann detaillierte Kostenvoranschläge und schließlich einen Nachweis, dass das Haus auch wirklich ohne den Lift unzugänglich war. Statt Hilfe gab es Hürden. Statt Verständnis gab es Misstrauen.
Es fühlt sich an, als müsstest du dich für deine Krankheit oder Behinderung ständig entschuldigen. Als wäre jede Unterstützung, die du bekommst, ein Gnadenakt und kein Recht.
Aufklärung? Fehlanzeige.
Der Staat bietet Hilfen – aber sagt es dir keiner. Wenn du nicht selbst recherchierst, Anträge stellst und Formulare ausgräbst, bleiben dir die meisten Möglichkeiten verborgen. Ein paar Beispiele:
Das Ergebnis: Wer am meisten Hilfe bräuchte, bekommt sie am wenigsten. Weil er entweder die Kraft nicht mehr hat oder die Informationen fehlen.
Es ist Zeit für Veränderung.
Wir können nicht weiter schweigen. Wir müssen laut werden. Es braucht:
„Wir haben uns das nicht ausgesucht.“
Krankheit oder Behinderung kommen nicht auf Einladung. Niemand wünscht sich das. Und doch kämpfen viele von uns – jeden Tag. Es ist Zeit, dass das System uns mitdenkt und uns nicht noch zusätzliche Steine in den Weg legt.
Denn wir haben ein Recht auf Gesundheit. Ein Recht auf Teilhabe. Ein Recht auf ein Leben in Würde.
Carpe diem. Hic et nunc. Pro diversitate.
1 WocheStimmt. Das sehe ich bei Bekannten und Freunden, die keine Privatversicherung haben. Ich habe diese private Versicherung jahrzehntelang nie gebraucht, weil ich einen Betrag bis 3000 € selbst zahlen musste und nie krank war. Dann stand der Tod vor der Tür und ich war sehr angetan von der sehr schnellen und teuren Hilfe. Das erste Mal bin ich froh über die bevorzugte Behandlung und frage mich, was (und ob!) ich überlebt hätte als Kassenpatient. Denn die müssen immer sehr lange warten auf Diagnosen. Ob man einkalkuliert, dass sie dann schneller tot sind? Oder stärker erkranken und es dann mehr Umsatz für die Pharmaindustrie gibt? Der Gedanke ist mir gekommen und lässt sich nicht mehr wegdrücken.
Einzelhandel Fachkraft
1 WocheIch bin auch dankbar für die Grundversorgung ,als Krebspatientin wurde ich besser versorgt als Patientinnen in anderen europäischen oder nichteuropäischen Ländern .♡ Es hapert an der Versorgung mit Hilfsmitteln und Medikamente die über ein angeordneten Budget liegen:-/.