Scheiß auf Böller: Feinstaub, Tierleid und die Heuchelei der Knallgesellschaft!

Scheiß auf Böller: Feinstaub, Tierleid und die Heuchelei der Knallgesellschaft!


Liebes Deutschland, es ist wieder soweit. Die Woche vor Silvester. Die Discounter füllen ihre Regale mit Raketen und Böllern, und auf den Parkplätzen wird sich um die letzte Packung Feuerwerkskörper geprügelt. Ein Schauspiel der besonderen Art – und ein Spiegel unserer Gesellschaft.

Es ist kein Geheimnis: Am lautesten knallt es dort, wo das Geld am knappsten ist. Genau die Menschen, die das ganze Jahr über jammern, dass sie sich nichts leisten können, dass die Preise zu hoch sind, dass "die da oben" sie ausnehmen, stehen am 28. Dezember um 6 Uhr morgens vor Aldi und Lidl Schlange. Genau die, die der AfD nachheulen, weil angeblich alles schlechter wird, werfen dann Hunderte von Euros in die Luft – buchstäblich.


Ein Feuerwerk der Heuchelei

Das ganze Jahr über hören wir von dieser Gruppe:

  • "Ich kann mir nichts mehr leisten!"
  • "Die Grünen ruinieren alles!"
  • "Die Spritpreise sind zu hoch!"
  • "Deutschland geht vor die Hunde!"

Aber wenn es darum geht, ein bisschen bunte Knallerei zu veranstalten, ist plötzlich Geld da. Plötzlich spielt es keine Rolle mehr, dass die Heizung teurer wird oder dass angeblich "alles so schlecht ist". Für ein paar Minuten Lärm und Feinstaub reicht das Budget dann doch.

Und dabei reden wir nicht von wohlüberlegtem Luxus. Es geht um eine Explosion von Ressourcenverschwendung: Raketen, die ein paar Sekunden in der Luft leuchten, Feinstaub, der die Luft verpestet, und Müll, der die Straßen bedeckt. Das Geld verpufft schneller als ein Böller – und hinterlässt nichts als Rauch und Schmutz.


Feinstaub: Das Todesurteil für Millionen

Während der Durchschnittsbürger nach der Knallerei gemütlich auf der Couch sitzt, kämpfen über sechs Millionen Menschen mit Lungenerkrankungen buchstäblich um Luft. Die Feinstaubbelastung an Silvester erreicht astronomische Werte. Sie übertrifft an einem einzigen Abend die jährlichen Emissionen von Wochen des Autoverkehrs.

Für Menschen mit Asthma, COPD und anderen Atemwegserkrankungen ist das keine "Tradition", sondern eine gesundheitliche Katastrophe. Wir husten, keuchen und versuchen, den Abend zu überstehen, während draußen die "Knallgesellschaft" feiert.

Und genau hier zeigt sich die Ignoranz: Die gleiche Gruppe, die sich beschwert, dass "die da oben" nichts für den kleinen Mann tun, trägt aktiv dazu bei, dass sich die Lebensqualität von Millionen Menschen verschlechtert. Aber was zählen schon ein paar kranke Lungen, wenn man die Nachbarn mit dem lautesten Knall beeindrucken kann?


Tierleid: Wer kümmert’s?

Für Hunde, Katzen und Wildtiere ist Silvester der Horror schlechthin. Unsere Haustiere zittern vor Angst, Vögel fliehen panisch aus ihren Schlafplätzen, und Wildtiere geraten in Lebensgefahr. Aber wen interessiert das?

Die Antwort: Sicher nicht diejenigen, die sich um Raketen prügeln, die danach mit "Ach war doch nur einmal im Jahr" abwinken. Verantwortung? Rücksicht? Fehlanzeige.


Gesellschaftlicher Abgrund: Das traurige Finale eines traurigen Jahres

Dieses Jahr hat uns genug geknallt:

  • Gewalt in den Straßen.
  • Spaltung in der Gesellschaft.
  • Hitzige Debatten über "die da oben".

Und was machen wir? Wir setzen dem Ganzen einen explosiven Schlusspunkt. Ein Finale, das genau zeigt, wo wir stehen: bei sinnlosem Lärm, verpesteter Luft und Müllbergen.

Das Problem ist nicht nur die Knallerei an sich. Es ist das Symbol dahinter. Silvester ist die perfekte Verkörperung unserer Doppelmoral: Jammern über Geldmangel, aber trotzdem verschwenderisch sein. Schimpfen auf andere, aber selbst keinerlei Verantwortung übernehmen.


Mein Vorschlag: Lass die Böller liegen

Anstatt hunderte Euros in die Luft zu jagen, spendet das Geld an die Tafeln, unterstützt Projekte, die tatsächlich etwas bewegen, oder – revolutionäre Idee – spart es. Jeder Euro, der in den Himmel geschossen wird, könnte woanders einen echten Unterschied machen.

Aber nein, das wäre ja zu einfach. Stattdessen heißt es: Raketen kaufen, die Nachbarn übertrumpfen, und dann am Neujahrstag über die Regierung schimpfen. Ein Hoch auf die Heuchelei.

Und ihr? Was denkt ihr? Ist es Zeit, diese "Tradition" endlich zu überdenken? Oder bleibt Silvester für euch der ultimative Beweis dafür, dass wir es einfach nicht besser können?

Feuer frei – für die Diskussion, nicht für die Raketen.

Stefanie K.

Recruiterin mit Freude am Austausch 😊 // Recruiting und Active Sourcing // Psychologie studiert 🕵️♀️😉 // I 💓 remote and Live in Leipzig

3 Std.

Das Problem ist ja nicht, dass in der Silvesternacht geböllert wird, sondern Tage vorher und danach und es einfach endlos ist. Als Asthmatikerin kann ich allerdings zu Silvester nicht mehr vor die Tür gehen. Schade das, dass neben der Tiere immer vergessen wird.

G.S. Lintzen

Strategie, IT-Programm-Manager, Interimsmanager, Datenmanagement, Organisation, Personal und IT, Consulting Enterprise-Business-Suiten, Low Code Plattformen zur End-to-End-Digitalisierung

11 Std.

Männer, Alkohol und Sprengstoff ist keine gute Kombination und gehört verboten. Grundsätzlich. Auch bei Jägern.

Thomas S.

Besser ein oooops als ein „Was wäre gewesen, wenn …“ Oder wie Einstein es formulierte: „Wer nie einen Fehler beging, hat nie etwas Neues ausprobiert.“

15 Std.

Wir haben selbst einen Hund, der sehr lärmempfindlich ist. Und alleine das ist ein Grund für uns, nicht zu böllern. Und selbstverständlich versuchen wir auch bei jeder passenden und auch unpassenden Gelegenheit, andere davon zu überzeugen, das Geld für Böller zu spenden. Oder einfach für den nächsten Urlaub wegzulegen. Ob es generell verboten werden soll oder ob das zu weit geht, vermag ich nicht zu sagen. Meiner Meinung nach aber könnte es für Private generell verboten und nur offizielle Feuerwerke erlaubt werden.

Caroline Oschwald

Physiotherapeutin & Sportphysiotherapeutin ESP, CAS Coaching Competence Sport and Health

17 Std.

bestens auf den Punkt gebracht! Aus meiner Sicht völlig überbewertet und unnötig diese Knallerei

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