Hilfe, wo ist die Zeit hin?
Männer in grauen Anzügen, Zigarren ‒ und zu wenig Zeit.
Vor vielen Jahren entführte uns Michael Ende mit seinem Buch "Momo" in eine Welt, in der die Grauen Herren von der Zeitsparkasse mehr und mehr die kostbare Zeit der Menschen stahlen.
Ihr Versprechen: Effektivität und Fortschritt. Das Ergebnis: eine gehetzte, freudlose Welt, in der kein Platz für Kreativität, Freundschaft oder Liebe ist.
Heute sind die Zeitdiebe keine Männer in Anzügen, die Zigarren rauchen. Es gibt sie dennoch ‒ aber in Formen, die wir oft übersehen oder fälschlicherweise für hilfreich halten:
1. Hallo, ich bin eine Benachrichtigung!
Outlook, WhatsApp, News-App... ständig will uns die Elektronik dabei "helfen", nur ja keine Neuigkeiten zu verpassen.
Doch Vorsicht: Fast immer heißt das, dass unsere Aufmerksamkeit auf die Prioritäten von jemand anderem gelenkt wird. Ganz zu schweigen davon, dass unsere Konzentration unterbrochen und jeglicher Flow gestört wird.
Schalte daher am besten alle automatischen Benachrichtigungen aus. Mit Chef oder Kollegen kannst du absprechen, ob du sofort auf Nachrichten reagieren musst. Besser sind jedenfalls feste Zeiten, um E-Mails u.ä. zu bearbeiten.
2. Wer braucht schon Pausen?
Bleiben beim Blick aus dem Fenster auch die Gedanken draußen hängen? Wenn es dir schwer fällt, dich zu konzentrieren, kann es sein, dass dein Gehirn eine Pause braucht. Mindestens alle 90 Minuten solltest du dir eine gönnen, samt Aufstehen und ggf. etwas Frischluft.
Die Pausenzeit ist gut investiert: Mit neuer Frische holst du viel mehr aus deinem Zeitbudget heraus.
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Genauso wichtig, um dem Zeitdieb Unkonzentriertheit beizukommen, ist eine störungsfreie Umgebung. Suche dir für wichtige Aufgaben also einen ruhigeren Ort oder räume den Schreibtisch von allen Ablenkungen frei.
3. Nur perfekt ist gut genug!
Der Anspruch, stets 120% zu geben, mag nobel sein ‒ in der Praxis steht er dem Ziel, viel zu leisten, oft im Weg.
"Don't major in the minors", sagt der Amerikaner, und meint damit: Glanzleistungen bei Nebensächlichkeiten sind wie Blumen gießen bei Regen ‒ überflüssig und Zeitverschwendung.
Mach dir also bewusst, welchen Aufgaben im Job deinen vollen Einsatz erfordern. Beim Rest ist "erledigt" allemal besser als "perfekt".
Was für den Job gilt, stimmt übrigens auch für alle anderen Lebensbereiche: Du musst deine Zeit schützen. Nur so reicht deine Aufmerksamkeit für das, was dir wirklich wichtig ist.
In "Momo" zeigt Michael Ende, dass wir uns am besten gegen Zeitdiebstahl wehren, indem wir bewusst wählen, mit wem wir unsere kostbare Zeit verbringen.
Denn Zeit ist nicht nur Geld ‒ Zeit ist Leben.
PS: Du suchst noch Strategien, um wertvolle Zeit zu sparen? Dann erfahre mehr über das Batching ‒ heute in meinem Podcast.
(Drehbuch-)Autor | Spaßmacher vom Dienst | Nacktbilder im Profil
8 MonateHilft ja alles nix gegen die Grauen Herren 😉
CEO & Gründer | Krisenmentor und Transformationsstratege | Ich helfe Führungskräften, aus Druck Stärke und aus Krisen Chancen zu machen |
8 MonateWir brauchen nicht mehr Zeit, wir brauchen mehr mentale Bandbreite, damit wir uns mit dem, was wir gerade tun, angemessen beschäftigen.
Co-Founder & Director at Apparat Gaming | iGaming with a German Accent
8 Monate'Don't major the minors' kannte ich so noch nicht. Danke dafür - sehr eingängig! Und da für mich persönlich immer wieder eine Herausforderung, kommt der jetzt über den Schreibtisch
Coach, Trainer | Voice and Speech Techniques | Public Speaking
9 MonateZeit ist, was wir daraus machen. Ich liebe ganz besonders in Momente, in denen die Zeit still steht. Wenn ich in Gedanken oder in einem Projekt tief versunken bin. Oder wenn ich während eines Spaziergangs in einer Arbeitspause den Amseln im Mirabellgarten beim Singen zuhöre.
Enabling Change | Transforming | Eigenland positive | Speaking | Podcasting | Community Building |
9 Monate"Zeit ist nicht nur Geld, Zeit ist Leben." Wie wahr, wie wahr, lieber Jochen!