Was ist mit der Impfung – stehen Expats hinten an?
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Was ist mit der Impfung – stehen Expats hinten an?

In vielen Berichten ist derzeit zu lesen, dass einige Länder darüber nachdenken, Impfstoffe zunächst den eigenen Staatsbürgern zukommen zu lassen und möglicherweise ausländische Bürger zunächst hintenanstehen müssen. Was würde eine solche Vorgehensweise für all die Expats bedeuten, die sich derzeit in einem anderen Land als ihrem Heimatland aufhalten? Werden Sie bei der Impfung vergessen und müssen sie warten bis zunächst die eigene Bevölkerung durchgeimpft ist?

In Deutschland sorgt die Coronavirus-Impfverordnung für etwas Klarheit. Hiernach kann sich unter anderem jeder, der in Deutschland seinen Wohnsitz oder gewöhnlich Aufenthalt hat, gegen das Coronavirus impfen lassen. Wer keinen Wohnsitz in Deutschland hat, muss zumindest in der deutschen gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung versichert sein.

Doch was genau bedeutet das für all die Expats und deren Familien in Deutschland?

Viele Expats in Deutschland sind gar nicht in Deutschland versichert, weil sie oftmals für die Dauer in ihrer Sozialversicherung des Heimatlandes verbleiben, was eben häufig auch die Krankenversicherung einschließt. Laut Coronavirus-Impfverordnung sollte dies jedoch kein Problem darstellen, wenn diese Personen zumindest ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Doch wie weisen diese Personen nach, dass sie ihren Wohnsitz in Deutschland haben, sind sie doch in der Regel nicht im Besitz eines Personalausweises? Denkbar wären Meldebescheinigungen – also der Nachweis, dass die Person/en in Deutschland gemeldet sind.

Möglicherweise gibt es Expats, die nicht in Deutschland angemeldet sind, obgleich das Bundesmeldegesetz dies grundsätzlich erfordert. Oder aber die Familien vielleicht nicht angemeldet sind. Expats, die in Hotels unterkommen oder in Firmenwohnungen. Oder Monteure, die sich in Deutschland aufhalten und in Monteurzimmern leben. Sind alle diese Personen immer in Deutschland angemeldet und können nachweisen, dass sie hier leben?

Solange die Personen nicht zu den Impf-Prioritätsgruppen 1 – 3 zählen, ist sicher noch etwas Zeit, auf all diese Fragen eine Antwort zu bekommen. Und dennoch wird sich diese Frage spätestens dann stellen, wenn die Impfstoffknappheit vorüber ist und allen Personen die Möglichkeit des Impfens grundsätzlich offensteht.

Die in diesem Artikel wiedergegebenen Ansichten sind die Ansichten des Autors und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten der globalen EY-Organisation oder ihrer Mitgliedsfirmen wider.

Ole Richardt Nielsen

Program Architect, Business Applications Domain EMEA at Microsoft

3 Jahre

Ich glaube nicht dass man als expat im Stau korrekt stehen. Ich bin 61, as dane habe ich in Deutschland den letzten 7 Jahren gewohnt und arbeitet. Jedoch, eben dass ich in in Gruppe 3 Priorität stehe und zum impfen registriert habe, habe ich keine invitation zum impfen bekommen. Ich bin skeptisch. Es ist ok wenn man eine Prioritätenliste indem mann den deutschen prioriteren, aber dann sollte es deutlich sein :-)

Franziska Armbrust

Senior Managerin @ EY 🟡⚪ I Mein Fokus: Sozialversicherung weltweit 🌍🚀

3 Jahre

Wie würde es zb auch mit Impfungen für Familienmitglieder aussehen? Schulpflichtige Kinder die ggf. ohne Impfnachweis im Ausland nicht die Schule besuchen dürfen? Fragen über Fragen...

Das Thema wird so ziemlich alle unternehmen mit internationalem Bezug irgendwann betreffen. Haben wir schon Erfahrungswerte zu den praktischen Umsetzungen?

Frank Gerster

KPMG I Steuerberater I Senior Manager I GoBD I KassenSichV I Prozessberatung I TCMS I Tax Transformation

3 Jahre

Ganz wichtiges Thema liebe Nancy. Danke für die tolle Zusammenfassung!

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