#machtdiebüroszu - Wie ist es, wenn die Büros zu sind, Timo?
Karin: Timo, Du hast selbst kleine Kinder und bist verantwortlich für Vertrieb und Operations bei EnBW. Wie erlebst Du den Corona-Alltag zuhause?
Timo: Ja, ich habe sogar vier davon und alle unter 9 Jahren – da ist natürlich dauernd was los. Ich nehme zwei Dinge wahr: Zum einen ist man als Familie sehr stark auf sich selbst zurückgeworfen, weil viele Freizeitbeschäftigungen wie Fußball oder Schwimmen einfach nicht mehr möglich sind. Gleichzeitig ist das aber auch eine Chance, weil wir als Familie soviel Zeit miteinander verbringen können, wie nie zuvor. Zum anderen ist das Thema Distanzlernen aber noch einmal eine zusätzliche Herausforderung, die allen Eltern viel abverlangt – auch uns.
Karin: Lass uns mal zurück gehen in den März: Wie war Dir zumute, als Du komplette Firmenteile ins Homeoffice geschickt hast?
Timo: Das war natürlich ein Zeitpunkt, zu dem wir alle viel weniger wussten als heute. Aber wir haben schon früh eine Taskforce eingesetzt, die alle wichtigen Infos zur Pandemie gesammelt und permanent bewertet hat. In Sachen Homeoffice gab es mir Sicherheit zu wissen, dass alle Kollegen über die technischen Voraussetzung verfügen, um von Zuhause aus zu arbeiten. Und ich hatte großes Vertrauen in unsere Mannschaft, die schon früher bewiesen hat, wie sehr die Kollegen zusammen stehen.
Karin: Welche Erfahrungen hast Du als Führungskraft gemacht?
Timo: Wir haben festgestellt, dass die Anbindung der Kollegen durch Videokonferenzen und das Engagement der Führungskräfte gut aufrechterhalten werden konnte, auch wenn natürlich viele den täglichen Small-Talk und die persönliche Begegnung vermissen. Auch das Niveau der Arbeitsleistung ist aus unserer Sicht konstant geblieben – und das unter deutlich erschwerten Bedingungen! Meine Erfahrung nach zehn Monaten Homeoffice ist: Dort, wo Sand im Getriebe ist, war in der Regel schon vorher Sand im Getriebe. Das sind Herausforderungen in der Zusammenarbeit, die es auch schon vor Corona gab und für die immer schon Lösungen gefunden werden mussten. Und: Wir sind uns als Kollegium durch das Homeoffice auch ein Stück näher gekommen – wir kennen jetzt Arbeitszimmer oder Wohnzimmer voneinander, teilweise die Kinder oder sogar die Hunde, die durchs Bild huschen.
Karin: Was sind Deine top 3 Homeoffice Hacks?
Timo: Morgens ein Daily mit dem eigenen Team hat sich bewährt, weil man dann gemeinsam in den Tag starten kann und schon mal gemeinsam planen kann. Pausenzeiten sind wichtig – und dazu ermutige ich auch unsere Leute. Beispielsweise soll während der Mittagszeit keine Videokonferenz stattfinden. Und: Videokonferenzen dürfen nicht zu lang werden, weil das Starren auf den Bildschirm ermüdet. Ich bin für kürzere, aber dafür effizientere Meetings per Videokonferenz.
Karin: Wie siehst Du die nächste Zukunft?
Timo: Corona wird uns sicher noch eine Zeitlang begleiten. Und Homeoffice halte ich für einen wichtigen Beitrag zum Infektionsschutz, den wir bei der EnBW gut umsetzen konnten. Gerade jetzt im Lockdown gilt es weiterhin durchzuhalten, mitzumachen und gleichzeitig Verständnis füreinander aufzubringen: Wir alle arbeiten gerade unter besonders herausfordernden Bedingungen.
Corporate communications / Intrigued by digital solutions shaping the future.
3 JahreDanke für‘s Teilen. Vertrauen auf eine andere Ebene bringen und sich besser in die Situation von Kollegen/innen hineinzuversetzen - die Corona-Ausnahmesituation hat auch postitive Dinge hervorgebracht.
Customer Experience Coach bei EnBW | Kundenzentrierung & Journey Management & Digitale Transformation
3 JahreJa, Homeoffice hat viel mit Vertrauen in die Mitarbeiter zu tun, Colette Rückert-Hennen! Und ich habe die Chancen des Homeoffice inzwischen so schätzen gelernt, dass ich vieles davon auch beibehalten möchte, wenn wir wieder irgendwann die Wahl haben: Kürzere Meetings, Gesamtjourfixes via Teams mit aktiver Chatnutzung (#gif) und gemeinsame Arbeit am digitalen Whiteboard - dann ist die Dokumentation nämlich direkt auch erledigt.
Vorständin für Personal, Recht, Corporate Real Estate Management und Arbeitsdirektorin - Chief Human Resources, Legal, Corporate Real Estate Management Officer and Director of Personnel EnBW Energie Baden-Württemberg AG
3 JahreDanke für diesen Beitrag, Frau Schmid. Corona stellt uns alle, und Familien ganz besonders, vor Herausforderungen. Die weite Verbreitung von Homeoffice bietet uns aber auch Chancen. Wir können digitales Arbeiten und Zusammenarbeiten erproben, herausfinden, welcher Büro-Typ wir sind (Büro, Homeoffice oder am liebsten beides abwechselnd?) und Strukturen entwickeln, mit denen die Teamarbeit auch auf Distanz prima klappt. Ich würde mich freuen, wenn mehr Unternehmen diesen Digitalisierungsschub nutzen und ihren Mitarbeiter*innen (noch) mehr Vertrauen schenken würden. Auf dass daraus eine Arbeitswelt entsteht, in der alle ihren beruflichen Beitrag noch besser nach eigenen, individuellen Bedürfnissen gestalten können. Denn davon profitieren alle.