Vom Lernmeister zum Lernbegleiter
Moderne Beratungskonzepte verstehen den Berater als mäeutischen Lernbegleiter bei der Problemlösung. Definition: Das griechische Worte „Mäutik“ bezeichnet die sokratische Methode, durch geschicktes Fragen die im Partner schlummernden, ihm aber nicht bewussten richtigen Antworten und Einsichten hervor zu holen.
Sie betrachten Probleme durch die „Lernbrille“. Lernen = ständiger Auf- und Umbau neuronaler Verbindungen zur Optimierung der Informationsverarbeitung.
Deshalb können wir Trainer und Berater unsere 15 Aussagen über das Lernen umwandeln in Aussagen über die Beratung: wir ersetzen „Lernen“ durch „Probleme lösen“ und „Lehren“ durch „Beraten“
1. Der Mensch hat und löst Probleme, so lange er lebt.
2. Man kann und muss ihn dazu nicht motivieren, sehr wohl kann man ihn aber entmutigen (z.B. durch Überbehütung).
3. Es gibt nur einen indirekten Zusammenhang zwischen Beratung und Problemlösung.
4. Man kann Probleme lösen, auch wenn man sie zum ersten Mal hat.
5. Probleme wecken auf, verweisen auf eine Unvollkommenheit und geben Lernanstösse.
6. Jedes Problem lässt sich nutzen für die persönliche Weiterentwicklung.
7. Ändern kann man nur etwas, wenn man bei sich anfängt.
8. Probleme sind peinlich, stellen mein Selbstbild in Frage.
9. „Alles geht nicht, weil es nicht geht. (Nur das eine ginge, aber das geht ja nicht.)“ Misserfolgserfahrungen führen zur Abwehr neuer Lösungsansätze.
10. Jeder ist für die Lösung seiner Probleme selbst verantwortlich.
11. Niemand kann ein anderes Problem lösen – das kann nur derjenige, der die Probleme hat. Denn nur er kennt die Lösung.
12. Der Berater löst nicht das Problem, sondern ermutigt den Ratsuchenden dazu, die Lösung zu ergreifen, die nur er selbst kennt.
13. Im Mittelpunkt steht das nachhaltige Empowerment des Ratsuchenden, nicht die flüchtige Problemlösung.
14. Der Berater arbeitet nicht direkt am Problem und seiner Lösung, sondern am Potential dessen, der das Problem hat. Er hilft ihm das Problem zu verstehen.
15. Beide begegnen sich auf gleicher Augenhöhe in „gleichwürdiger Beziehung“.
Lassen Sie sich auf das Lernen mit einem grossen Urvertrauen ein und denken Sie bitte daran: „Bevor man sich voll auf etwas einlässt, gibt es ein Zögern, die Möglichkeit des Rückzugs, und man ist nicht wirklich effektiv. Wenn man etwas anschieben oder etwas Neues schaffen will, gibt es eine grundlegende Wahrheit, deren Nichtbeachtung zahllose Ideen und die grossartigsten Pläne zunichtemacht: Erst wenn man sich voll auf etwas einlässt, setzt sich auch die Vorsehung in Bewegung. Man findet plötzlich von allen Seiten Unterstützung, die man sonst nicht erhalten hätte. Ein ganzer Strom von Ereignissen folgt der Entscheidung, und man ist auf einmal Nutzniesser von unvorhersehbaren Vorfällen und Begegnungen mit Menschen und materieller Unterstützung, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte".
Ich wünsche Ihnen eine tolle Vorweihnachtszeit.
Liebe Grüsse Cristian Moro
Fachspezialistin bei SVA Aargau
6 JahreSo schön beschrieben lieber Cristian, wie es sich heute normalerweise so zeigt. Der (über)prüfende Blick zu meinen Lernkollegen, Vorgesetzten, das Lesen von alleswissenden Büchern und doch kann Lernen nur in mir und durch mich stattfinden. Herzliche Grüsse und von Herzen licht- und lernvolle Adventstage :) Susanne
Verhaltenstrainer: ich mache das Verhalten sichtbar, fassbar und hörbar und biete Alternativen.
6 JahreHerzlichen Dank Christoph. Wünsche noch einen schönen Abend. Liebe Grüsse Cristian Moro
BSc Soziale Arbeit, Betriebliche Mentorin FA, Coach/ADHS Coach, Erwachsenenbildnerin FA, Training & Marketing
6 JahreLieber Christian! Du hast ja so recht... lernen ist ein wertvolles Geschenk... dass man eventuell nicht immer und sofort öffnen möchte... man es aber das ganze Leben nachholen kann... habe letztes Jahr mit mein Bachelor - Studium in Soz. Arbeit gestartet... freue mich, dich wieder einmal zu sehen! 😘 Daniela