#weekender
Liebe Leserinnen und Leser,
das Wochenende ruft. Vor dem Runterfahren des (Homeoffice)-Rechners sende ich Ihnen noch die drei #weekender-News der Woche.
Das habe ich gelernt!
Wo es Verlierer einer Krise gibt, da gibt es auch Gewinner. Oder es gibt zumindest solche, die sich jetzt schon dafür rüsten, in der Nach-Corona-Zeit den Markt noch stärker zu dominieren. Diese Absicht sehen aktuell Analysten beim Unternehmen CATL. Der chinesische Batteriehersteller hat Mitte vergangener Woche angekündigt, eine geplante Emission von Anleihen beinahe zu verdreifachen: von 800 Millionen US-Dollar (circa 736 Millionen Euro) auf drei Milliarden US-Dollar (circa 2,75 Milliarden Euro). Das Geld sei teilweise für den Ausbau seiner Produktion in Deutschland gedacht. Eine Fabrik bei Erfurt zieht CATL derzeit hoch.
Der größte chinesische Batterieherstellers beherrschte schon 2019 rund ein Drittel des Weltmarktes für Lithium-Ionen-Batterien. Ein ertragreiches Geschäft: denn die Profitmarge bei Batterien beträgt laut Experten mehr als 30 Prozent, gegenüber weniger als fünf Prozent bei anderen Fahrzeugteilen.
Auch infolgedessen werden die Rufe nach mehr Wettbewerb laut. Im Zuge der Coronakrise kommt zudem eine Frage wieder auf: Sind Europa und die USA bei Zukunftstechnologien zu sehr von China abhängig?
Deshalb wohl auch CATLs Angriff nach vorn. Die aggressive, Anleihe-finanzierte Expansion spricht dafür. Hier könnte der Werbespruch eines deutschen OEM etwas abgewandelt gelten: „Vorsprung durch think big“.
Das hat mich überrascht!
Es ist doch immer wieder interessant, wie schnell Topmanager in neue Ämter und Würden wechseln. Nun zieht es einen vom Bodensee nach Neckarsulm, oder besser von ZF zu Rheinmetall Automotive. Jörg Grotendorst, bisher noch Leiter der Division E-Mobility bei ZF, steigt auf: Und zwar zum Ende dieses Jahres an die Spitze des Mitbewerbers. Dort beerbt er Horst Binnig, der seine Karriere freiwillig Ende vergangenes Jahres beendet hatte.
Der Wechsel dürfte Grotendorst leichtfallen. Schließlich verdichteten sich Gerüchte, dass er sich bei ZF mit dem dortigen CEO Wolf-Henning Scheider überworfen habe. Nun begegnet man sich künftig beispielsweise bei Veranstaltungen des VDA auf Augenhöhe; und spricht vielleicht wieder mehr miteinander. Denn infolge der Coronakrise dürften alle Unternehmenslenker der Branche ähnliche Probleme haben. Das kann verbinden.
Das war besonders kurios!
Was ist eine unterschätzte Transporthilfe im Alltag? Genau. Der Einkaufswagen. Und in Zeiten von Corona ist er immer öfter auch der Schlüssel, um den Supermarkt des Vertrauens betreten zu dürfen. Allerdings sind die Griffe der Wagen auch ein Hort für Viren, Bakterien und Keime. Oft wird den Kunden deshalb die Handdesinfektion ermöglicht.
Ein Supermarkt in Kassel geht einen Schritt weiter. Dort können die Kunden ihren Wagen mithilfe einer Maschine selbst desinfizieren. Das Start-up Saiko hat den sogenannten „Deso Cube“ entwickelt. Das Gerät ähnelt einer verkleinerten Auto-Waschanlage – und funktioiert auch fast so: Kunden schieben den Einkaufswagen in die würfelförmige Box und per Knopfdruck wird der Wagen von der Seite mit Desinfektionsmittel besprüht.
Der „Deso Cube“ wird schon in einigen Märkten in Westfalen und Hessen getestet. Das Start-up will mit dem System ab Juni in Serie gehen. Mal sehen, wann ein Supermarkt in ihrer Nähe die erste Miniwaschanlage hat? Hier nochmals als Erklärvideo:
Kommen Sie gut ins Wochenende und bleiben Sie gesund!
Ihr
Christian Otto