Beitrag von Sven Selbert

#LULUCF: Der Expertenrat für Klimafragen (ERK) hat in einem Sondergutachten die Zieleinhaltung gemäß dem novelliertem #BundesKlimaschutzgesetz (KSG) untersucht. 🌳 Das Ergebnis ist auch für den Wald äußerst relevant. Obwohl hier noch veraltete BWI-Daten von 2011/2012 einflossen (welche die massiven #Waldschäden seit 2018 in den Modellen nicht abbilden), zeichnet sich eine deutliche Zielverfehlung im LULUCF Sektor an. Wir brauchen jetzt ein neues #StarkesWaldgesetz um die Senkenleistung des Waldes zu stärken und so auch mit den übergeordneten Klimaschutzzielen in Einklang zu bringen. Den Rufen nach einer immer intensiveren Nutzung und einer pauschalen "Verjüngung" des Waldes, muss eine klare Absage erteilt werden. Das wäre nichts anderes, ein verstärkter Aderlass im LULUCF-Sektor. Massive und zunehmende Zielverfehlungen führen sonst in eine Sitution, in welcher sich die heimische Forstwirtschaft als solche in Frage gestellt wird. Klar ist auch, dass die Gesamtlast besser verteilt werden muss. Wald kann LULUCF nicht alleine aus dem Dreck ziehen. Mit dem Schleifen der Öko-Regelungen in der Landwirtschaft wurde allerdings jüngst das völlig Falsche erreicht. Die erfolgeiche Anti-#Greendeal Kampagne der Agrar- und Forst (!) Lobby schwächt den Erhalt von Dauergrünland und die Förderung besonders bodenschonende Bearbeitungsmethoden im Ackerbau. Die zusätzliche Last fällt damit auf den Wald zurück. ➡ ERK  "Der Sektor #LULUCF verfehlt laut Projektionsdaten 2024 sein KSG-Ziel für das Jahr 2030 von –25 Mt CO2-Äq 𝗱𝗲𝘂𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 und stellt bis zum Jahr 2045 wiederholt sogar eine THG-Quelle dar. Es gibt belastbare Hinweise darauf, dass der projizierte Emissionspfad tendenziell etwas zu niedrig eingeschätzt wird. Die 𝗞𝗼𝗵𝗹𝗲𝗻𝘀𝘁𝗼𝗳𝗳𝘀𝗽𝗲𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗶𝗺 𝗪𝗮𝗹𝗱, die maßgebend für die Senkenfunktion des Sektors ist, wurde durch Störereignisse 𝗻𝗮𝗰𝗵𝗵𝗮𝗹𝘁𝗶𝗴 𝗯𝗲𝗲𝗶𝗻𝘁𝗿ä𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴𝘁. ☝ 𝗗𝗮𝘀 𝘃𝗼𝗹𝗹𝗲 𝗔𝘂𝘀𝗺𝗮ß 𝘄𝗶𝗿𝗱 𝗱𝗮𝗯𝗲𝗶 𝗲𝗿𝘀𝘁 𝗺𝗶𝘁 𝗱𝗲𝗻 𝗘𝗿𝗴𝗲𝗯𝗻𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗕𝘂𝗻𝗱𝗲𝘀𝘄𝗮𝗹𝗱𝗶𝗻𝘃𝗲𝗻𝘁𝘂𝗿 𝗶𝗺 𝘃𝗶𝗲𝗿𝘁𝗲𝗻 𝗤𝘂𝗮𝗿𝘁𝗮𝗹 𝟮𝟬𝟮𝟰 𝗲𝗿𝘀𝗶𝗰𝗵𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘀𝗲𝗶𝗻. Zudem könnten solche Ereignisse sich auch in Zukunft wiederholen, was in der Projektion allerdings bislang nicht berücksichtigt wird. Dadurch bedingte Korrekturen könnten einen weitaus stärkeren Einfluss auf den Emissionspfad haben als die abgebildeten Maßnahmen, welche eine vergleichsweise geringe THG-Minderungswirkung aufweisen. 𝗠𝗶𝘁 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗭𝗶𝗲𝗹𝗲𝗶𝗻𝗵𝗮𝗹𝘁𝘂𝗻𝗴 𝗶𝘀𝘁 auch bei nachträglichen Korrekturen aufgrund der Bundeswaldinventur 𝘀𝗲𝗵𝗿 𝘄𝗮𝗵𝗿𝘀𝗰𝗵𝗲𝗶𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝗵𝗶𝗻 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘇𝘂 𝗿𝗲𝗰𝗵𝗻𝗲𝗻."

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Lucas von Fürstenberg

(Naturgemäße) Forstwirtschaft | Immobilien | Business Angel

6 Monate

Ich verstehe natürlich, dass wir einen resilienteren Wald brauchen um Störereignisse zu begrenzen. Aber welche Regelungen in einem geplanten Waldgesetz sind da konkret nötig, die die Senkenleistung des Waldes erhöhen? Aus meiner Sicht zielen die meisten Regelungen eher auf andere Ökosystemleistungen ab? Wäre der Fokus auf Senkenleistung nicht wieder Fokus auf Biomasseproduktion (von mir aus unter Berücksichtigung von Risiko) für langfristig gespeicherten Kohlenstoff?

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