Die für kommende Woche angekündigte Veröffentlichung der Ergebnisse der vierten #Bundeswaldinventur wirft weitreichende Schatten voraus. Es kann erwartet werden, dass die Erzählung vom #Klimaschutz durch Vorratszuwachs im Wald durch die, mit neuen und genau Inventurdaten beschriebene, Realität weggewischt wird. 𝗗𝗲𝗿 𝗪𝗮𝗹𝗱 und damit der gesamte #LULUCF Sektor 𝗶𝘀𝘁 𝗸𝗲𝗶𝗻𝗲 𝘀𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿𝗲 𝗧𝗛𝗚-𝗦𝗲𝗻𝗸𝗲 𝗺𝗲𝗵𝗿. 👉Das liegt am Klimawandel. Es liegt aber maßgeblich auch daran, dass die geschwächten Waldökosysteme, ohne Rücksicht auf die somit veränderten Rahmenbedingungen, zu oft zu wenig nachhaltig bewirtschaftet werden. 👍Eine naturnahe forstwirtschaftliche Praxis stärkt die Wälder und schützt vor flächigen Ausfällen. Das zeigt sich etwa an Untersuchungen zu Wäldern der ANW Deutschland 👎 Rabiate Forstwirtschaft schwächt die Ökosystemstabilität zusätzlich und erzeugt damit zusätzliche "natürliche" Schadwirkungen. Das sagen nicht nur viele Vorort-Berichte, sondern auch die Wissenschaft [10.1038/s41467-024-49116-0] 👉 Deswegen braucht es jetzt auch dringend neue gesetzliche Mindeststandards für eine #ordnungsgemäßeForstwirtschaft. 🏆 Eine starke #BWaldG Novelle ist unabdingbar. 👉 Um nicht immer wieder von der Realität "überrascht" zu werden, wäre bei der nationale Treibhausgasberichterstattung sinnvoll, risikobasierte Annahmen in die weiteren Projektionen einfließen zu lassen. Das Öko-Institut e.V. zeigt in einer gestern veröffentlichten Kurzstudie, warum die staatlichen Zahlen strukturell unrealistisch waren und wie es besser ginge. Thünen-Institut https://lnkd.in/eRwK9j-y 👉Da die Zielerreichung im LULUCF Sektor gemäß Klimaschutzgesetz sogar mit den Rosabrille-Zahlen unrealistisch war, wurde die Bundesregierung rechtskräftig verurteilt. Danke Deutsche Umwelthilfe. 👉 Neue Zahlen der BWI werden sehr wahrscheinlich eine rückwirkende deutliche Korrektur der THG Berichterstattung erfordern. Expertenrat für Klimafragen (ERK) ☝ Bei größter Gefahr den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine verantwortungsvolle Reaktion, denn Probleme wachsen weiter und unrealisitische Maßnahmen sind keiner Gesellschaft zuzumuten. So beginnt das Ende der Demokratie. Nicht zuletzt das Urteil des BVG 2021 macht klar, dass es deshalb auch zu Sofortprogrammen kommen muss. 🐸 Moorstandorte müssen schnellstmöglich wiedervernässt werden, um Emissionen binnen 10 Jahren zu reduzieren 🌳 In naturnahen Wälder in öffentlichem Besitz muss die Nutzung in den kommenden 30 Jahren deutlich unter den Zuwachs gebracht werden. In naturfernen Wälden müssen die Bestände durch engagierten Waldumbau dringend stabilisiert werden. 📑 Private Waldbesitzer sollten durch attraktive Programme animiert werden, ihren Teil freiwilig beizutragen. Die Veröffentlichung der neuen ANK-Förderlinie für ökologisches Waldmamagement des BMUV ist jetzt über-überfällig.
Es ist Zeit, dass der Unterschied zwischen Senke und Speicher verstanden wird.
… wo brennts ?
2 MonateNa sowas. Allerhöchste Zeit, dass Ordnung ins Accounting kommt. Wenn Wald wie eine Sequestrierungsleistungsmaschine betrachtet wird, dann muss sie auch nach messbaren Pflegegrössen behandelt werden. Die Praxis, den Holzbestand als Asset zu führen, ist komplett inakzeptabel. Holz ist im Umlaufvermögen anzusiedeln. Es ist nunmal vergängliches, volatiles Cash. Der Wald als systemische Ebene ist eine Maschine, deren Leistungsfähigkeit sich aus der Gewinn- und Verlustrechnung, wahlweise Produktivität der gesamten Bandbreite der Ökosystemleistungen ergibt. Erst wenn diese, normalerweise selbstverständlichen Sichten in der Trachtenjankerbranche erzwungen werden, kann man anfangen, deren Fehlverhalten durch Sonderabschreibungen und Rückstellungen zu bestrafen. Oder, petromaskulin ausgedrückt: Eine Karre, die dauernd im ersten Gang zwischen N und M geprügelt wird, ist abzuschreiben. Die Pflege der Maschine Wald zur Absicherung einer konstanten und nicht Substanz verzehrenden Produktivität nach dem Modell einer im Dauerwald maximalen ewigen Rente ist die Basis der Bioeconomy. Die steht erst am Anfang und wird in transparenten Lieferketten schonungslos mit der bisherigen Praxis in Land- und Forstwirtschaft abrechnen.