Der Stresstest als Spiegel unserer Gesellschaft
Quelle: Mersinger - Beratung & Coaching

Der Stresstest als Spiegel unserer Gesellschaft

Aus gegebenem Anlass möchte ich meine Gedanken zu den Entwicklungen und sichtbaren Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft teilen. Ich war seit Ende November 2019 bis Mitte Februar 2020 in Kolumbien und hatte von dem Virus nur entfernt Kenntnis genommen. In Kolumbien hatte das öffentliche Leben bis dahin keinerlei Einschränkungen erlebt.

Gleichermaßen als ich wieder in Deutschland war, nahm ich die Angelegenheit ernst, jedoch ohne panisch zu werden. Doch nachdem ich leer gekaufte Regale sah und von Diebstählen von Schutzkleidung und Desinfektionsmittel in Krankenhäusern hörte, kam mir das bloße Entsetzen.

Wieder einmal mehr führt dieser Stresstest - nicht nur unser Gesundheitssystem und unserer Wirtschaft - sondern auch unser Zusammenleben an den Rand des Erträglichen. Es offenbart unverhüllt wie egoistisch, selbstsüchtig und rücksichtslos viele Einzelne der Gesellschaft agieren. Nach dem Motto “nach mir die Sintflut” raffen viele alles zusammen, was es scheinbar zum Überleben braucht. Und einige dieser Menschen machen scheinbar auch nicht Halt vor dem Diebstahl von lebenswichtigem Material in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen. Wohin sind wir eigentlich gekommen? Wie falsch, missgünstig, egoistisch und hinterhältig müssen Menschen sein, so etwas zu tun? Wie kann man es in Kauf nehmen, das Leben anderer in Gefahr zu bringen? Und wie viele stille “Mittäter” gibt es, die diese Auswüchse beobachten und nichts unternehmen?

So eine Gesellschaft ist meines Erachtens weit weg von Solidarität, Nächstenliebe, und Rücksichtnahme. Zudem steht das im starken Gegensatz zu dem, was ich täglich von Menschen in meiner Arbeit mit ihnen höre.

Da stehen Dinge und Werte wie mehr Respekt, Wertschätzung, Beteiligung, Unterstützung, Rücksichtnahme und Beachtung - um einige zu nennen - ganz oben auf der Wunschliste. Sei es vom Partner, Freund, Chef oder Kollegen.

Doch wieder einmal scheint sich auch hier herauszustellen, dass nahezu jeder das ausschließlich beim Anderen als Bringschuld sieht, ohne selbst in die Verantwortung dafür zu gehen. Diese Haltung der Selbstverantwortung stellt die meisten vor scheinbar Unlösbares. Es beginnt schon damit, sich freiwillig und rechtzeitig testen zu lassen sowie sich entsprechend umsichtig zu verhalten.

Alles, um in erster Linie Andere zu schützen!


Herzlichst,

Ihr Markus Mersinger

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