Die Komplexität der Planung eines elektrischen Bus-ÖPNV-Systems: Ein Überblick
Einführung
Die Transformation hin zu einem elektrischen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bei den Bussen ist ein spannendes und zugleich hochkomplexes Unterfangen. Die Planung und Implementierung eines solchen Systems erfordern präzise Kalkulationen und strategische Entscheidungen, um ein effizientes E Transportnetz zu schaffen. Im Folgenden ein kleiner Überblick über die vielen Faktoren, die in die Planung und Investition eines elektrischen Bus-ÖPNV-Systems einfließen.
Tägliche Kilometerleistung der Busse
Ein wesentlicher Ausgangspunkt ist die tägliche Kilometerleistung der Busse. Da die Strecken über Jahre hinweg bekannt sind, können diese Daten in die langfristige Planung einfließen. Dies ermöglicht eine genaue Abschätzung der benötigten Ressourcen und Infrastruktur.
Auswahl der Busse
Die richtige Mischung aus verschiedenen Busmodellen ist entscheidend für den Erfolg. Hierbei müssen die Anschaffungskosten, einschließlich Service und Ersatzteile, sorgfältig kalkuliert werden. Extrem wichtig sind die Ladezeiten der Busse. Die Auswahl der Busse beeinflusst nicht nur die Betriebskosten, sondern auch die Effizienz und Zuverlässigkeit des gesamten Systems.
Ladeinfrastruktur und Energieversorgung
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ladeinfrastruktur. Wie schnell können die Busse geladen werden? Ein zentraler Hub mit Photovoltaikanlagen und Speichersystemen sollte die Basis sein. Weitere Hubs notwendig? Wie soll die jeweilige Leistung der Systeme aussehen? Das Verhältnis von Tag- zu Nachtladung und die genaue Taktung der Busse spielen eine extrem große Rolle. Die Konzentration auf Tagladung hat den Vorteil, dass der PV Strom direkt verladen werden kann. In der Nacht kann die Beladung über den Speicher oder über zugekauften Strom erfolgen. Denn wenn die Photovoltaikanlage und der Speicher nicht ausreichen, muss zusätzlicher Strom zugekauft werden. Optimalerweise wird der Strom günstig über die Börse zugekauft. Die Prognose und Entwicklung der Strom- und Speicherpreise spielen in der Kalkulation auch eine große Rolle.
Auslastung und Effizienz
Die tägliche Auslastung der Ladestationen sollte so hoch wie möglich sein. Das spricht gegen kurze Nachladungen auf der Strecke. Denn die Nachladung auf der Strecke heißt meistens geringe Auslastung dieser Charger.
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Ist ein DC-Grid-System mit all seinen Vorteilen sinnvoll? Der Trend scheint dorthin zu gehen. Macht auch Sinn. Sowohl PV, Speicher als auch DC/DC Ladestationen können komplett in DC laufen. Siehe QuantumCharger DC/DC von VTS eCharge 😊 (– ein bissel Werbung muss sein).
Finanzielle und technologische Entwicklungen
Die zukünftige Entwicklung der Strompreise, Speichertechnologien und Fördermöglichkeiten sind entscheidende Faktoren für die langfristige Planung. Die Verfügbarkeit von Förderungen kann erhebliche finanzielle Vorteile bieten und die Implementierung beschleunigen.
Förderungen sind sicherlich wichtig beim Hochlauf neuer Technologien.
Jetzt kommt das ABER: Ich wage zu behaupten, dass auch ohne Förderungen der Switch in Richtung E-Bus ÖPNV schon heute günstiger ist, als weiter auf Verbrenner zu setzen.
Fazit: Beispiel Hamburg und wer diese Projekte eigentlich durchführen kann
„Ein bedeutendes Hindernis auf dem Weg zur vollständigen Elektrifizierung der Busflotten sind die hohen Investitionskosten. Wie das Beispiel Hamburg zeigt, verzögert sich die vollständige Umstellung auf Elektrobusse aufgrund der enormen finanziellen Belastungen. Die Förderung des Bundes für Elektrobusse läuft Mitte 2025 aus, und die zukünftige Finanzierung ist ungewiss. Neben den hohen Anschaffungskosten von ca. 600.000 Euro pro E-Bus kommen erhebliche Ausgaben für die Ladeinfrastruktur, Betriebshöfe und Managementsysteme hinzu.“[Zusammenfassung eines Onlineartikels]
Wie erwähnt, solche Projekte sind sehr umfassend und es gibt nur wenige Unternehmen auf dem Markt, die in der Lage sind, dieses hochkomplexe Thema effizient zu planen und durchzuführen. Vielleicht gibt es davon in Deutschland eine Handvoll. Wenn überhaupt.
Diese komplizierten Themen können idR. weder von den ÖPNV Unternehmen selbst noch von den Anbietern der Ladeinfrastruktur oder z.B. den Busanbietern erfasst werden. Ich wüsste zumindest keinen, der das so umfassend kann.
Viele Projekte in diesem Bereich werden oft nach Gefühl und ohne die notwendige detaillierte Planung durchgeführt. Dies führt häufig zu suboptimalen Ergebnissen und ineffizienten Systemen. Eine professionelle und umfassende datenbasierte Herangehensweise ist daher unerlässlich, um den vollen Nutzen eines elektrischen Bus-ÖPNV-Systems zu realisieren.