Ein Kicker ist noch keine Mitarbeiterbindung – echt nicht.

Ein Kicker ist noch keine Mitarbeiterbindung – echt nicht.

Die Basis einer Beziehung ist immer die Qualität der Kommunikation – das gilt für den privaten Bereich genau so wie für's Business. Als Expertinnen für (integrierte) Kommunikation wissen wir bei forsch&wild: Ein Kicker macht noch keine Mitarbeiterbindung. Really not.

Individuelle Kommunikation – passend zu jeder und jedem MitarbeiterIn

Es kommt auf die Kommunikation an, die möglichst gut zu jeder/jedem einzelnen MitarbeiterIn passen sollte. Wer die interne Kommunikation stärkt, profitiert davon – auch wirtschaftlich – schließlich sind zufriedene MitarbeiterInnen produktiver. Letztendlich ist die Basis jeder guten Beziehung die Kommunikation. Wer einen Menschen langfristig an sich binden möchte, muss ihm zuhören, seine Bedürfnisse kennen, sie ernstnehmen und so gut es geht befriedigen. Und das tolle: Es gibt viele Instrumente und Methoden, die Kommunikation im Unternehmen entsprechend zu gestalten. Wer jetzt denkt "Ja, ja, das kostet dann wieder alles ein Haus und einen Helikopter und im Zweifel wandern die MitarbeiterInnen eh zu den Big Playern...", ist vermutlich GeschäftsführerIn, EntscheiderIn oder PersonalerIn eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens und hat beim Obstkorb aufgehört, über Mitarbeiterbindung nachzudenken. Schluss damit!

Klarer Kommunikationsvorteil für KMU

Ihr lieben KMUs, ihr lieben alle: Gerade kleinere und mittelgroße Unternehmen profitieren von ihren kurzen Kommunikationswegen. Die muss man aber eben auch zielführend nutzen. In jedem Betrieb, unabhängig von der Anzahl der MitarbeiterInnen, ist das Betriebsklima die wichtigste Größe zur Mitarbeiterbindung. Hier haben insbesondere kleinere Unternehmen gute Chancen, da Vertrauen und ein gutes Miteinander schneller entstehen können als in großen Konzernen, die durch Prozesse und komplizierte Teamstrukturen oft unbeweglicher sind. Gerade hinsichtlich des Informationsflusses haben kleine und mittelgroße Unternehmen Vorteile: Informationen können, wenn man’s richtig macht, einfacher an MitarbeiterInnen weitergetragen werden. MitarbeiterInnen möchten wahrgenommen und informiert werden – so fühlen sie sich wertgeschätzt und abgeholt. Wer sich anerkannt und verstanden fühlt, fühlt sich wohl und bleibt. Wer das Gefühl hat, nur eine/r von vielen zu sein, ist eher wechselbereit. 

Wertschätzung als Schlüssel zur Langzeitbeziehung

Wir alle wollen geschätzt und geachtet werden. Wir alle wollen unseren individuellen Beitrag leisten, in irgendeiner Form „wichtig“ sein. Gerade in schwierigen Zeiten heißt das, dass Unternehmen ihren MitarbeiterInnen vermitteln müssen, was jede/r einzelne MitarbeiterIn für das Bestehen des Unternehmens bedeutet. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Wichtigkeit und die Wertschätzung glaubwürdig und zielführend zu kommunizieren. 

Ich spreche mit meinen MitarbeiterInnen – was kann ich noch tun?

Es gibt viele nützliche Tools und Tricks, MitarbeiterInnen zu binden. In unserem Buch "Das zahlt sich aus – Mitarbeiterbindung jenseits des Gehaltszettels" geben wir einen Überblick über zielführende (kostenlose und kostengünstige) Methoden und Instrumente und ordnen ihre Anwendung in den Gesamtkontext verschiedener Kommunikationstheorien und Erkenntnissen aus der Wissenschaft ein.

Wer etwas für seine MitarbeiterInnen tut, sollte auch das kommunizieren

Natürlich verändert nicht jede/r ArbeitgeberIn die Welt. Aber jedes Unternehmen bietet ganz bestimmt irgendetwas, das für einen Mehrwert sorgt – für potenzielle MitarbeiterInnen aber auch für die Gesellschaft selbst – und das muss kommuniziert werden. Wofür steht mein Unternehmen? Gerade der Umgang mit MitarbeiterInnen und der Wert jedes einzelnen Menschen im Unternehmen sollte stets auch bei der Suche nach kompetentem Personal kommuniziert werden. Es gibt immer etwas zu sagen, das überzeugen kann. Das ist nie ein Frage der Größe, sondern eine Frage der Unternehmenskultur und der klugen Kommunikation. 

 

 

Florian Wey-Luebeck

Kreatariat Frankfurt - Werbung/ Branding/ Design/ Gesellschaft/ Wir erstellen Marken und organisieren Markengestaltung

3 Jahre

Ehrlichkeit über Kommunikation. Bewerber erwarten von Arbeitgebern soviel Respekt, nicht für dumm verkauft zu werden. Wer in einer Kommunikationsagentur z.B. anheuert, weis i.d.R. was ihn/sie erwartet. Krass, aber auch krass ehrlich ist die berühmte Stellenanzeige des Pony Express, dem Vorgänger der US-Post: "Gesucht: junge, dünne, drahtige Burschen – nicht über 18. Perfekte Reiter und bereit, jeden Tag dem Tod ins Auge zu schauen. Waisen bevorzugt." Good Advertising kills a bad product faster. Geht ehrlich mit Bewerbern um, sie werden es euch danken.

Ich weiß nicht, wie oft ich schon über Obstkörbe und den "weltbesten Kaffee" in Stellenanzeigen die Augen gerollt habe. Klar, das sind Benefits. Irgendwie. Aber noch nie habe ich gedacht: Oh, die haben gratis Obst und guten Kaffee. Da will ich den Großteil meiner Lebenszeit verbringen. Das sind sehr bequeme Maßnahmen und kaum etwas, was von Mitbewerbern auf dem Arbeitsmarkt unterscheidet. Allerdings sehe ich das aus der Brille des (Kreativ-) Agenturkosmos. Ich frage mich, ob es Bewerber*innen in anderen Bereichen und Branchen ähnlich geht?

Hmmm, ich verstehe nicht warum euch das Obst und der Kickertisch ein Dorn im Auge ist. Habt ihr auch Alternativen oder wird hier nur aufgezählt das euch der Obst-Korb nicht mehr triggert? Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass eine Firma ihren Mitarbeitern kostenlos Getränke (Kaffee, Wasser, Säfte, Limonade, Bier), Müsli, Obst, Milch. Laktose freie Milch und Milch-Ersatzprodukte anbietet. - In den meisten Firmen steht entweder ein Automat oder die Mitarbeiter haben selbst die Kosten zu tragen. Das mit den Kicker-Tisch ist so eine Sache. Es ist ein Team-Spiel und es braucht nicht viel Platz. Ihr habt nur in einem Punkt recht. Wenn das Betriebsklima mies ist, dann macht das Arbeiten keinen Spass und auch die Früchte aus dem Obstkorb schmecken dann einem nicht wirklich. Wenn das Betriebsklima passt, dann sind die oben erwähnten Dinge Benefits. Man kann das sogar noch erweitern, wie in einer Doku über Microsoft gezeigt. Da können die Mitarbeiter kostenlos Essen bestellen, haben Sportanlagen um sich auszutoben.

Bjørn Andres

ist Mensch, Speaker, Podcast Host, Masterclass Instructor & Sales Leader und liebt Sales und alles was damit zu tun hat

3 Jahre

Getoppt wird der Kicker noch von der Carrera-Bahn, den kostenlosen Getränken und frischem Obst. Bis auf die Carrera-Bahn sollte all das mittlerweile eine Selbstverständlichkeit sein. Aber was nützt der schöne Schein, wenn der Hauptkritikpunkt von Arbeitnehmern, nämlich die Kommunikation in Unternehmen nicht stimmt. Wie erreiche ich Mitarbeiter, die nicht den ganzen Tag vor Ort sind? In Pflegeberufen zum Beispiel oder im Handwerk? Produktionsmitarbeiter, die nicht über einen PC-Arbeitsplatz verfügen? Wenn diese nicht aktiv mit eingebunden werden, z.B. durch eine Mitarbeiter-App, dann bleiben sie außen vor und der Sprung zum nächsten Arbeitgeber ist nicht weit. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.

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