Unser wöchentlicher Newsletter "Energiemarkt und -handel" fasst für Sie die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen rund um die Energiewirtschaft zusammen.
Bleiben Sie informiert über Trends, Innovationen und Marktbewegungen!
Das Wichtigste aus dem gemeinsamen Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts
Rekord bei Versorgerwechseln: 2023 wechselten über 6 Millionen Stromkunden und 1,8 Millionen Gaskunden den Anbieter, jeweils ein Allzeithoch. Preissensibilität und Marktbewegungen trugen zu diesem Anstieg bei.
Stabile Grundversorgung: Rund 25 % der Haushalte beziehen weiterhin Strom aus der Grundversorgung, die Grundversorger lieferten 64 % der gesamten Strommenge.
Marktanteile und Wettbewerb: Die „Big Four“ im Stromvertrieb verloren Marktanteile während RWE weiterhin führend in der Stromerzeugung bleibt. Erneuerbare Energien machten erstmals über 50 % der Erzeugung aus.
Strompreisbremse: Gewinne von Stromanbietern durften für Finanzierung genutzt werden
In der Energiekrise profitierten manche Stromerzeuger von den hohen Preisen.
Zur Finanzierung der Strompreisbremse wurden teils Überschusserlöse der Stromerzeuger durch den Bund abgeschöpft.
Dagegen hatten 22 Ökostromanbieter eine Verfassungsbeschwerde eingelegt. Sie argumentieren, es sei nicht ihre Aufgabe, die Stromkunden zu entlasten. Dies müsste aus Steuer-mitteln finanziert werden.
Das Bundesverfassungsgericht lehnte die Verfassungsbeschwerden nun aber einhellig und in vollem Umfang ab. Bei der Gewinnabschöpfung handelte es sich nicht um eine Sonderabgabe, so die Richter. Der Staat habe durch die Abschöpfung keine eigenen Einnahmen erzielt. Stattdessen sei es eine reine Umverteilung unter Privaten gewesen, die über eine Verrechnung bei den Stromnetzbetreibern erfolgte.
Photovoltaik-Zubau: Neuer Rekordwert von 17,5 Gigawatt für 2024 erwartet
Rekordwert im Ausbau der Photovoltaik: In diesem Jahr wird der Zubau mit einer prognostizierten PV-Leistung von etwa 17,5 Gigawatt im Vergleich zum Vorjahr (15,3 Gigawatt) wieder ein Rekordhoch erreichen.
Herausforderungen durch ungesteuerte Einspeisung: Rund die Hälfte der installierten Photovoltaik-Anlagen ist kleiner als 100 Kilowatt und speist derzeit ungesteuert ins Netz ein. Dies kann insbesondere an sonnigen Tagen mit geringer Stromnachfrage zu einer Überlastung des Netzes führen, was die Stabilität des Gesamtsystems gefährdet.
Forderung nach EnWG-Novelle: Um die Netzstabilität zu sichern, wird eine zügige Umsetzung der EnWG-Novelle gefordert. Eine zentrale Maßnahme ist die Einführung der 50-Prozent-Wirkleistungsbegrenzung für Neuanlagen, um die Einspeisemenge zu steuern und Überlastungen zu vermeiden.
BMWK: Nothilfe für die Energieversorgung der Ukraine um weitere 65 Mio. € aufgestockt
BMWK stellt weitere 65 Mio. Euro an den Ukraine Energy Support Fund bereit zur Reparatur zerstörter Energieinfrastruktur.
Nachhaltige Energiewende: Ein Teil der Mittel ist für grüne Energiewendeprojekte vorgesehen, um die Resilienz des ukrainischen Energiesystems nachhaltig zu stärken. Beispielsweise werden kritische öffentliche Einrichtungen mit Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichern ausgerüstet, was die Abhängigkeit von Generatoren und fossilen Brennstoffen reduziert.
Deutsche Gesamtbeteiligung: Bis Ende 2024 insgesamt 360 Mio. Euro; Deutschland ist weiterhin der mit Abstand größte Geber des Fonds, der seit Februar 2022 etwa 629 Mio. Euro gesammelt hat.
Schluss mit fossiler Abhängigkeit: Deutsche wollen innovative, nachhaltige Energie
Eine aktuelle, repräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeigt: Die Akzeptanz erneuerbarer Energien bleibt in Deutschland stabil.
Hohe Akzeptanz für Erneuerbare Energien: Trotz politischer und wirtschaftlicher Krisen bleibt die Akzeptanz für Erneuerbare Energien hoch. 57 Prozent der Befragten begrüßen den Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen in ihrer Nachbarschaft, und diese Zahl steigt auf 87 Prozent bei denen, die bereits Erfahrung mit solchen Anlagen haben.
Wärmewende und Geothermie: Die Umstellung von Öl- und Gasheizungen auf Erneuerbare Energien, insbesondere Geothermie, wird als wichtig erachtet. 65 Prozent der Befragten sehen die Unabhängigkeit von globalen Energiemärkten als Hauptgrund für die Nutzung von Erdwärme-Heizungen.
Elektromobilität und Batteriewiederverwertung: Die Möglichkeit der Wiederverwendung von gebrauchten Batterien in stationären Batteriespeichern zur Speicherung von Solar- oder Wind-strom beeinflusst die Einstellung zur Elektromobilität positiv. 32 Prozent der Befragten bewerten die Elektromobilität dadurch positiver.
Steckersolargeräte: Nach der Vereinfachung der Anbringung von Steckersolargeräten durch die Bundesregierung haben neun Prozent der Bürger*innen bereits eine solche Anlage angeschafft. 26 Prozent sind nun eher bereit, eine solche Anlage zu kaufen.
KfW sichert Aufbau des Wasserstoffnetzes mit 24 Mrd.€ ab
Das geplante Wasserstoffnetz ist ein zentraler Baustein der Energiewende zur Versorgung mit nachhaltig produzierter Energie.
Die Finanzierung soll privat erfolgen, wird aber von der Bundesregierung gefördert. Die Geldgeber müssen zu Beginn hohe Investitionen stemmen, während die Netzentgelt-Einnahmen durch die Bundesnetzagentur gedeckelt sind.
Die staatliche Förderbank KfW hat nun ein wichtiges Finanzierungsinstrument zum Aufbau des deutschen Wasserstoffnetzes geschaffen: Ein Amortisationskonto überbrückt die entstehende Differenz zwischen dem notwendigen und dem von der Bundesnetzagentur festgelegten Netzentgelt durch jährliche Ausgleichzahlungen.
Die KfW stellt einen Kreditrahmen i.H.v. 24 Mrd. Euro für das Amortisationskonto bereit.
Transformation der britischen Energiewirtschaft geplant
Energiewende im Vereinigten Königreich: Die britische Energiewende löst Milliardeninvestitionen aus. Der Fokus liegt auf Offshore-Wind, Wasserstoff und CCS. Ziel ist eine Emissionssenkung um 81 % bis 2035. Dies bietet auch deutschen Unternehmen umfangreiche Chancen, die zu den wichtigen Akteuren im Markt gehören.
Offshore-Windindustrie: Das Vereinigte Königreich ist der zweitgrößte Offshore-Windmarkt weltweit und plant eine Kapazitätserweiterung von 15 GW auf 60 GW bis 2050, einschließlich 5 Gigawatt für schwimmende Windkraftanlagen.
Wasserstoffproduktion: Bis 2030 sollen im Vereinigten Königreich emissionsarme Wasserstoffproduktionskapazitäten von 10 Gigawatt aufgebaut werden. So soll im Vereinigten Königreich eine der größten Wasserstoffökonomien Europas entstehen. Dies bietet großes Marktpotenzial für deutsche Unternehmen.
CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS): Die britische Regierung plant, in den nächsten 25 Jahren rund 26 Milliarden Euro in CCS-Projekte zu investieren. Dies umfasst die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von CO₂, der Fokus liegt auf vier strategischen Industrieclustern mit besonders hohen CO₂-Emissionen.
Vereinigtes Königreich ist zweitgrößter Offshore-Wind-Standort der Welt Länderanteil an der weltweit installierten Kapazität (in Prozent, 2023)
Instandhaltung Ingenier-/Tief-/Hochbau bei Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU AG
3 Wochen80 Prozent... das ist sicher Wunschdenken.