Unser wöchentlicher Newsletter "Energiemarkt und -handel" fasst für Sie die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen rund um die Energiewirtschaft zusammen.
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Dunkelflaute lässt Strompreise im November steigen
Durchschnittliche Day-Ahead-Preise im November auf 11,42 ct/kwh gestiegen.
Stromerzeugung im November war mit einem Anteil von 56 Prozent durch die konventionelle Erzeugung geprägt. Ursache hierfür war die Anfang November anhaltende Dunkelflaute. Ein ungewöhnlich geringer Erzeugungsanteil der Windkraft von 29 Prozent führte dazu, dass die steuerbaren fossilen Kraftwerke (Erdgas, Braun- und Steinkohle) die Versorgungssicherheit gewährleisten mussten und dadurch die Preise stiegen.
Im zweiten Teil des Monats konnten aufgrund zunehmender Windkraft 11 Stunden mit negativen Strompreisen verzeichnet werden In diesen Fällen ist das Stromangebot, insbesondere Solar- und Windstrom, so groß, dass es die Nachfrage deutlich übersteigt. In der Folge erhalten Stromabnehmer in diesen Stunden sogar Geld.
Solar überholt Kohle: Erneuerbare Energien erreichen Rekordwert in Deutschland im 3. Quartal
Im dritten Quartal 2024 stammten 63,4 Prozent des erzeugten Stroms aus Wind, Sonne und Co. - ein neuer Höchststand. Vor Jahresfrist waren es 60,6 Prozent.
Ermöglicht wurde der Rekord durch den starken Ausbau von Solaranlagen. Die installierte Leistung war um 20 Prozent höher als vor einem Jahr und Solarenergie überholte erstmals die Kohle als Stromquelle.
Insgesamt waren die Monate Juli bis September 2024 sonnen- und windreich.
Stromexporte steigen mit +19,2 % deutlich stärker als die Stromimporte mit +2,2 %, Importe aber mehr als doppelt so hoch wie Exporte.
Bundeskabinett will Transportkosten für Strom reduzieren
Im Jahr 2025 sollen die Übertragungsnetzkosten durch Bundeszuschuss reduziert werden.
Das Bundeskabinett plant einen Zuschuss von bis zu 1,32 Milliarden Euro. Die Kostensenkung soll sowohl Unternehmen als auch privaten Verbrauchern zugutekommen.
Laut den am 01.10.2024 vorläufig veröffentlichten Netzentgelten wäre das durchschnittliche Netzentgelt im Jahr 2025 um 3,4% angestiegen – der Bundeszuschuss soll das verhindern.
Stromnetz-Ausbau könnte 651 Milliarden Euro kosten – mindestens
Um die Klimaziele zu erreichen, muss das Stromnetz massiv ausgebaut werden, um unter anderem die Elektrifizierung von Verkehr, Industrie und Gebäuden zu bewältigen. Laut einer neuen Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) kostet der Ausbau bis 2045 rund 651 Milliarden Euro.
Kosten für Übertragungsnetz und Verteilnetz etwa gleich hoch: Die Ausbaukosten für das Übertragungsnetz werden im aktuellen Netzentwicklungsplan auf 328 Milliarden Euro geschätzt. Für das Verteilnetz habend die Forscher einen Investitionsbedarf von 323 Milliarden Euro errechnet.
Notwendige Investitionen: Die jährlichen Investitionen müssen sich auf etwa 34 Milliarden Euro verdoppeln, um die Ziele zu erreichen.
Herausforderungen und Empfehlungen: Steigende Rohstoffpreise, Engpässe und Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren könnten die Kosten erhöhen. Bestehende Netzverknüpfungspunkte effizienter zu nutzen, könnte kurzfristig die Kosten senken.
Rekordwerte bei Ausschreibungen für Biomasse- und Solaranlagen
Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge der Ausschreibung für Biomasseanlagen und für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden zum Gebotstermin 1. Oktober 2024 veröffentlicht. Die Ausschreibungen für Biomasse- und Solaranlagen waren beide deutlich überzeichnet.
Bei Solaranlagen auf Gebäuden wurde die bislang höchste Gebotsmenge erreicht.
Der Wettbewerb in der Photovoltaik-Aufdach-Ausschreibung lag wie in der Vorrunde auf einem hohen Niveau. Dabei war die Ausschreibungsrunde um das 1,7-fache überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 258 MW reichten die Bieter 209 Gebote mit einer Gebotsmenge von insgesamt 434 Megawatt ein.
Nur knapp die Hälfte der eingereichten Photovoltaik-Projekte erhielt einen Zuschlag. Die Zuschlagswerte lagen mit 7,45 bis 9,69 Cent pro Kilowattstunde etwas unter dem Niveau der Vorrunde, wobei der Durchschnittswert leicht höher war.
Ausschreibung für Biomasseanlagen zum vierten Mal in Folge deutlich überzeichnet
Bei einer ausgeschriebenen Menge von 234 Megawatt (MW) wurden 712 Gebote mit einer Gebotsmenge von 622 MW eingereicht. Dabei entfielen 17 Gebote mit 31 MW auf Neuanlagen und 695 Gebote im Umfang von 591 MW auf Bestandsanlagen.
Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 17,33 ct/kWh; in der Vorrunde hatte dieser Wert noch 17,80 ct/kWh betragen.
EWE schließt Projekt zur Speicherung von Wasserstoff nach fünf Jahren erfolgreich ab
Im Rahmen des Forschungsprojekts „HyCAVmobil“ konnten EWE und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nachweisen, dass die sichere Einlagerung von Wasserstoff in einem unterirdischen Kavernenspeicher möglich ist und den Reinheitsgrad des Wasserstoffs nur minimal verändert.
Übertragung der Erkenntnisse auf größere Kavernen: Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Bau und Betrieb der Testkaverne werden nun auf größere Kavernen übertragen. EWE plant, großtechnische Kavernen zur Wasserstoffspeicherung zu etablieren und verfügt über 37 Salzkavernen, die sich zur Speicherung von Wasserstoff eignen.
Zukünftige Schritte und Herausforderungen: EWE plant, eine Erdgaskaverne in Huntorf für die Speicherung von Wasserstoff umzurüsten. Es gibt jedoch Herausforderungen bezüglich der Reinheit des Wasserstoffs nach der Entnahme aus der Kaverne.
Fehlender politischer Rahmen gefährdet Umsetzung von H2-Speicherprojekten: Für die Nachnutzung von weiteren Erdgasspeichern oder den Neubau unterirdischer Wasserstoffspeicher braucht es angesichts der notwendigen Vorlaufzeiten für die Inbetriebnahmen schnell Klarheit über die Regulatorik und die Finanzierung.
Die angeschlagene Solarfirma Meyer Burger hat sich eine Brückenfinanzierung mit bestehenden Anleihegläubigern in Höhe von bis zu 39,48 Millionen Dollar gesichert.
Die Finanzierung werde voraussichtlich ausreichend Liquidität bereitstellen, damit Meyer Burger gemeinsam mit einer Gruppe von Anleihegläubigern und dem größten Kunden, D.E. Shaw Renewable Investments, bis Ende des Jahres eine endgültige Vereinbarung treffen könne, wie das Schweizer Unternehmen am Freitag mitteilte.