Unser wöchentlicher Newsletter "Energiemarkt und -handel" fasst für Sie die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen rund um die Energiewirtschaft zusammen.
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Batteriespeicher an ehemaligen AKW Standorten
E.ON hat schon in der Vergangenheit Standorte ausgemusterter Kraftwerke (z.B. Kohlekraft-werke) für den Bau von Batteriespeichern genutzt, da dort Infrastruktur wie Netzanschlüsse schon vorhanden sind.
PreussenElektra GmbH und Bayernwerk wollen in Kooperation mit Partnern aus E.ON-Familie einen Großbatteriespeicher am Standort des ehemaligen AKW Isar (Niederbayern) mit einer Leistung von 50 Megawatt (MW) und einer Speicherkapazität von 100 Megawattstunden (MWh) in der ersten Ausbaustufe.
Das Projekt ist noch in der Planungsphase, der 100 MWh-Speicher soll bereits im Jahr 2026 in Betrieb gehen.
Dunkelflaute - Strompreis kurzfristig auf neue Spitze gestiegen
Preisspitze an der Pariser Strombörse: Am Donnerstag kam es auf dem Spotmarkt der Pariser Strombörse Epex zu einer außergewöhnlichen Preisspitze, bei der eine Megawattstunde Strom über 936 Euro kostete. Gewöhnlich pendelt der Preis in der Region 100 Euro.
Ursache der Preisspitze: Solche Preisspitzen sind inzwischen keine Seltenheit und sind sog. „Dunkelflauten“ geschuldet,, bei der sowohl Dunkelheit als auch Windflaute herrschen, was zu einer geringen Stromproduktion durch Solar- oder Windkraftanlagen führt.
Mangel an Flexibilität im Stromnetz: Experten erklären, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie nicht mit mehr Flexibilität im Stromnetz einherging, was zu Kapazitätslücken und Preisspitzen führt.
Auswirkungen auf Verbraucher: Für die meisten privaten Stromkunden haben solche Preisspitzen zunächst keine direkten Folgen, da sie nicht am Spotmarkt Strom beziehen und feste Tarife vereinbart haben
Wirtschaftsminister Habeck zweifelt an Kohleausstieg 2030 – Energiesicherheit habe Vorrang
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat weitere Zweifel an den Plänen Deutschlands für einen vorzeitigen Ausstieg aus der Stromerzeugung durch Kohle geäußert. In Anbetracht der aktuellen Umstände sieht der Bundeswirtschaftsminister einen rechtzeitigen Kohleausstieg nicht als realistisch, wenn man die Versorgungssicherheit des Landes nicht gefährden will.
Aufgrund des steigenden Strombedarfs und der knappen Reservekapazitäten ordnete die deutsche Energieregulierungsbehörde im vergangenen Jahr an, dass mehrere Kohlekraftwerke bis 2031 in Reserve bleiben müssen.
Kohlekraftwerke könnten erst vom Netz genommen werden, wenn es genügend Alternativen gebe, betonte Habeck. Das seien vor allem Gaskraftwerke. Habecks Ministerium hat den Plan für neue Gaskraftwerke aber aufgegeben, den nach dem Zerbrechen der Dreiparteienkoalition wurde darüber nicht abgestimmt.
Die Regierung arbeite weiter auf einen Ausstieg zum Ende des Jahrzehntes hin, es führe aber kein Weg daran vorbei Kohlekraftwerke darüber hinaus in Reserve zu halten.
Die Bundesnetzagentur hat nach Kritik aus den Reihen von Verbänden und einigen Energieversorgern zum geplanten Startermin des beschleunigten Lieferantenwechsels (LFW24) im April 2025 den Termin um zwei Monate nach hinten auf den 6. Juni 2025 verschoben.
Die Verschiebung erfolgte aufgrund zahlreicher Rückmeldungen von Marktakteuren, dass die für die Umsetzung benötigte Software erst Mitte des ersten Quartals 2025 verfügbar sein würde, was die Implementierungs- und Testphase stark verkürzt hätte.
Rund 2.4 Milliarden kWh Grünstrom innerhalb der kommenden zehn Jahre für die Zellfabrik in Salzgitter sieht der Stromliefervertrag zwischen dem Grünstromerzeuger Alterric und Powerco, der Batterie-Tochter von Volkswagen SE vor.
Ab Jahresbeginn 2025 wird Alterric im Rahmen des Power Purchase Agreements (PPA) jährlich 240 Millionen kWh Windstrom an den Batteriezellhersteller liefern.
Der Strom stammt aus vier Windparks an Standorten in Niedersachsen, die sich alle im eigenständigen wirtschaftlichen Betrieb und damit außerhalb der staatlichen EEG-Vergütung befinden.
Weiteres PPA mit dem Biogas- und PV-Unternehmen Envitec abgeschlossen: Envitec liefert ab Januar im Rahmen des ebenfalls für einen Zeitraum von zehn Jahren abgeschlossenen PPA jährlich 65 Mio. kWh (65 GWh) klimafreundlichen Strom liefern.
Industrieunternehmen fordern Verabschiedung des Kohlenstoff-Speicher- und Transportgesetzes
Emissionen und Zertifikate: Ab 2039 wird die EU keine neuen CO2-Emissionszertifikate mehr ausgeben, was vor allem Branchen wie Zement und Abfall unter Druck setzt, deren Emissionen schwer vermeidbar sind.
CO2-Speicherung als Ausweg: Betroffene Branchen haben zwei Hauptoptionen: CO2-Abscheidung und unterirdische Speicherung (CCS) oder den Kauf von Negativ-Zertifikaten, um unvermeidbare Emissionen auszugleichen.
Der neu gegründete Lobbyverband Carbon Management Allianz (CMA) setzt sich für die rasche Verabschiedung des CO2-Speichergesetzes ein, um Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Widerstand gegen CCS: Umweltverbände kritisieren CCS als "fossilen Irrweg" und argumentieren, dass es den Ausstieg aus fossilen Energien verzögert und nicht vollständig effektiv ist.
Deutschland ist eines der letzten europäischen Mitgliedsländer ohne einen konkreten Rechtsrahmen für die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) sowie die Kohlenstoffnutzung (CCU).
Die kommenden beiden Wochen genießen wir die Ruhe der Feiertage, weshalb über den Jahreswechsel keine Energiemarkt-News veröffentlicht werden. Am 08.01.2024 kommt dann der erste Newsletter des Jahres.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten, einen ruhigen Jahreswechsel sowie guten Start ins neue Jahr!
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