Unser wöchentlicher Newsletter "Energiemarkt und -handel" fasst für Sie die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen rund um die Energiewirtschaft zusammen.
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Updates aus der deutschen Energiepolitik
Habecks Strompreispaket: Von Netzkosten bis Steuern
Stromsteuer und Mehrwertsteuer: Wirtschaftsminister Habeck will die Stromsteuer auf das europäische Minimum (0,05 Cent/kWh) senken und erwägt eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Strom, dies müsste auch von den Bundesländern mitgetragen werden.
Netzentgelte senken: Vorschlag, die Netzkosten über ein Sonderkonto langfristig zu verteilen und den Ausbau über den Deutschlandsfonds zu finanzieren.
Neuer Gesetzentwurf zur Eindämmung der EEG-Kosten wurde vorgelegt, mit neuen Pflichten und Regeln für Stromnetzbetreiber, Messstellenbetreiber & Anlagenbetreiber
Direktvermarktungspflicht: Mehr Solaranlagen müssen ohne Einspeisevergütung direkt vermarktet werden. Übergangsregelungen gelten bis 2028.
Netzbetreiber-Aufgaben: Netzbetreiber müssen jederzeit auf Anlagen mit mindestens 100 Kilowatt zugreifen können, ebenso regelmäßige Tests und Überprüfungen durchführen .
Regelungen für Kleinanlagen: Anlagen zwischen 2 und 25 kW müssen bis zur Steuerbarkeit ihre Einspeiseleistung halbieren, außer bei Direktvermarktung.
EEG Kosten: September-Entlastung und Rekordausgaben
Kontoentlastung im September: 800 Mio. Euro Zufluss durch Rückforderungen und Korrekturen sowie ein 1,8 Mrd. Euro Bundeszuschuss verhindern ein Minus.
Rekordausgaben: Förderkosten für Wind- und Solarenergie erreichen 2,6 Mrd. Euro im September, bedingt durch hohe Grünstromeinspeisung (67% Nettostromerzeugung aus EEG)
Gesamtkosten 2024: Bislang über 15 Mrd. Euro für Erneuerbare, Jahresend-Prognose liegt bei rund 20 Mrd. Euro. Maßnahmen zur Kosteneindämmung, inklusive erweiterter Direktvermarktungspflicht, sollen folgen.
Wasserstoff-Kernnetz wird 9040 Kilometer lang sein, wobei rund 600 Kilometer aus dem Antrag gestrichen wurden - kürzer als ursprünglich von Fernleitungsnetzbetreibern im Juli beantragt.
Kosten: voraussichtlich rund 18,9 Mrd. Euro, 800 Mio. Euro weniger als die zuvor veranschlagten 19,7 Mrd. Euro.
Reaktionen der Verbände und Netzbetreiber sind überwiegend positiv, obwohl es auch mahnende Worte gibt. Es wird betont, dass das Kernnetz allein nicht ausreichen wird, um viele Unternehmen aus Industrie und Mittelstand zu erreichen.
Wasserstoffkraftwerke lohnen sich kaum - Profitabilitätslücke bei geplanten Ausschreibungen
Lt. Analyse des Beratungshauses Aurora Energy Research reichen geplante Ausschreibungen aus dem Kraftwerkssicherheitsgesetz nicht aus, um neue Wasserstoffkraftwerke attraktiv zu machen. Es lohne sich eher, Anlagen so lange wie möglich mit Erdgas zu betreiben.
Kraftwerke aus der Dekarbonisierungs-Ausschreibung müssen nach acht Jahren auf Wasserstoff umstellen, was höhere Kosten verursacht.
Neue Kraftwerke im Rahmen der Ausschreibung für Versorgungssicherheit benötigen weniger Subventionen (17 % weniger), da sie später einen Brennstoffwechsel vornehmen müssen.
Unsicherheit besteht darüber, wann und wie der Übergang der neuen Kraftwerke in den Kapazitätsmarkt gelingt, was die Wirtschaftlichkeit der Anlagen beeinflusst.
Neubau notwendig: Kohleausstieg führt zu einer Lücke von 22 Gigawatt an steuerbarer Kapazität, das Kraftwerkssicherheitsgesetz soll 13 GW an Kraftwerkskapazität anreizen.
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rekordverdächtige 10,7 Gigawatt (GW) neue Windenergieleistung genehmigt. Nordrhein-Westfalen führt mit 3.263 MW die Liste der Bundesländer an, gefolgt von Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
1.860 Windenergieanlagen (WEA) wurden in 2024 bisher bewilligt; die durchschnittliche Genehmigungsdauer beträgt knapp 24 Monate (2023: 25,8 Monate)
Neu ans Netz gingen in den ersten drei Quartalen 407 Anlagen mit knapp 2.100 MW Leistung. Der Brutto-Zubau liegt damit rund 16 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland im September 2024
Monatliche Börsenstrompreise in Deutschland im September 2024
Weitere News aus der Energiebranche
Branchenbarometer Biomethan 2024
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat den jährlichen Branchenreport zum Biomethanmarkt veröffentlicht. Auffällig sind die steigenden Projektzahlen. Wesentliche Entwicklungen:
Der Wärmemarkt verspricht durch das Gebäudeenergiegesetz zukünftig neue Chancen, geschätzter Bedarf von 13 bis 45 TWh allein für dezentrale Heizungen. Biomethan ist damit eine Option in nachhaltigen Nah- und Fernwärmekonzepten.
Im Kraftstoffmarkt wird eine steigende Nachfrage, besonders für Bio-LNG, erwartet. Währenddessen wird mit aller Kraft versucht, den stark gefallenen Treibhausgas-Quotenpreis zu stabilisieren – durch die in Frage stehenden UER-Projekte und Importe für Biodiesel aus China.
Der Strommarkt könnte durch das Solarpaket und das angekündigte Biomassepaket wiederbelebt werden, der internationale Handel auch außerhalb Deutschlands gewinnt an Bedeutung. Dabei bestehen jedoch noch Unsicherheiten bezüglich Anrechnungen und Förderungen. (dena)
Deutschlands größter schwimmender Solarpark auf einem Baggersee
Nach dreijähriger Bauzeit produziert die 15-MW-Floating-PV-Anlage Strom in Bad Schönborn (Baden-Württemberg) für das anliegende Kieswerk, der Überschuss geht ins öffentliche Netz. Deutschland steht beim Bau von Floating PV noch recht am Anfang. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) beziffert das wirtschaftlich-praktisch erschließbar0s Floating-PV-Potenzial für Deutschland auf 1,8 GW Nennleistung bei Südausrichtung der Solarmodule und auf 2,5 GW bei Ost-West-Ausrichtung. (VDI Nachrichten)
Trianel Energieprojekte verkauft drei Hybrid-Kraftwerke an Investor
Die Beteiligungsgesellschaft LHI Gruppe erwirbt drei Hybridkraftwerke von Trianel Energieprojekte mit einer Gesamtspitzenleistung von 43 MW (peak) und eine Speicherkapazität von 28 MWh. (pv-magazine.de)
Ökostromanbieter wird erstmals Grundversorger
WestfalenWIND wird ab 01.01.2025 Grundversorger im Bereich Strom für 11.000 Kunden in drei Kommunen im Raum Paderborn (Nordrhein-Westfalen). Der Grünstrom soll überwiegend aus der Region stammen. (Neue Westfälische)
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