Was folgern Sie für Ihre Anlagepolitik?

Seit nunmehr fast 20 Jahren – kurz unterbrochen durch die Finanzkrise – erleben die Märkte einen Aufschwung, der zumindest in Europa der rationalen Grundlage entbehrt.

Die Entwicklung der Sachwerte ist kaum durch Substanz unterlegt, sondern lediglich durch Sachwert-Inflation durch billiges Geld verteuert worden.

Die Digitalisierung kommt nur schleppend voran, alte Geschäftsmodelle werden mit "Händen und Füßen" verteidigt.

Nicht umsonst weist Wolfgang Schäuble darauf hin: "...den Menschen im Westen eine wertvolle Erfahrung vorauszuhaben: die Anpassung an massive gesellschaftliche Umwälzungen." Meint ganz konkret: Den West-Deutschen steht es noch bevor, das Zusammenbrechen veralteter Firmen und das Wegbrechen langjähriger beruflicher und gesellschaftlicher Anerkennung im Rahmen des Überganges von der industriellen zur digitalen Welt bewältigen zu müssen.

Und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel betont in ihrer Neujahrs-Ansprache: „Dazu brauchen wir mehr denn je den Mut zu neuem Denken, die Kraft, bekannte Wege zu verlassen, die Bereitschaft, Neues zu wagen, und die Entschlossenheit, schneller zu handeln, in der Überzeugung, dass Ungewohntes gelingen kann – und gelingen muss, wenn es der Generation der heute jungen Menschen und ihren Nachkommen noch möglich sein soll, auf dieser Erde gut leben zu können.“

Ergänzend könnte es einen schon stutzig machen, dass unsere Unternehmen ihre richtungsweisenden Ideen ihrer Gründer (u.a. Bosch, Daimler, Siemens) vor über 100 Jahren hatten, wohingegen in den USA Steve Jobs, Jeff Bezos, Elon Musk, Mark Zuckerberg, Larry Page und Sergey Brin aktuell die Welt verändern und in China die Künstliche Intelligenz ihre Möglichkeiten zeigt.