Und, was ist Ihre Mission?
First things first - eine wichtige Korrektur:
In unserem letzten Newsletter haben wir diese schöne Impression von Magdeburg gezeigt. Einer unserer geschätzten Newsletter-Leser hat uns jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass auf dem Foto nicht der Magdeburger Dom zu sehen ist, sondern das „Kloster unserer lieben Frauen“. Beides im Übrigen sehr beeindruckende Gebäude und an dieser Stelle ein großes Sorry an alle Magdeburger!
Kommen wir zum Thema.
Und, was ist Ihre Mission?
Im Mai haben wir „gepitcht“. Ein großer, internationaler Konzern möchte ein System aufbauen, um für sämtliche Standorte in Europa (sehr, sehr viele Standorte) die Versicherungssummen zu ermitteln und regelmäßig zu überwachen.
Das ist zwar eigentlich unser "Brot und Butter-Geschäft", aber
A) die Konkurrenz schläft nicht und
B) geht es bei einer solchen Ausschreibung vor allem darum, überzeugend darzulegen, dass wir keine Schnacker sind. Dass wir können, was wir behaupten zu können. Vermutlich stehen auch Sie häufig vor dieser Herausforderung und wissen genau, was wir meinen.
Jedenfalls sollten wir im Rahmen dieser Ausschreibung auch darlegen, was unsere Mission und unsere Philosophie sind.
Unsere was?
Meinen Großvater, der unser Sachverständigenbüro vor über 60 Jahren gegründet hat, hat sicher nie jemand nach seiner Mission befragt. Aber die Zeiten ändern sich und nachdem wir uns also ein bisschen gezwungen sahen, unsere Vorbehalte abzulegen und darüber nachzudenken, warum wir tun, was wir tun, ist uns doch klar geworden, wie sinnhaft eine solche Frage sein kann.
Schauen Sie, als mein Großvater nach dem Krieg wieder als Sachverständiger tätig wurde, hat er ausschließlich als Schadenssachverständiger bei der Abwicklung von Großbränden gearbeitet. Damals wie heute war ein Feuerausbruch ein existenzbedrohendes Ereignis für ein Unternehmen. Der Kampf um die nötigen Mittel, um einen Standort nach einem Großbrand zu erhalten, war seine Mission.
Seitdem hat sich viel getan und insbesondere der Brandschutz hat enorme Fortschritte gemacht. Heute brennt es bei weitem nicht mehr so häufig, wie zu den Zeiten meines Großvaters. Die finanziellen Auswirkungen eines Großschadens nehmen sind dafür umso gravierender.
Mein Vater und ich haben erkannt, dass neben den klassischen Brandschutzmaßnahmen der richtige Versicherungsschutz eine elementare Maßnahme ist, um die Risiken im Griff zu haben.
So haben wir angefangen, nicht erst im Schadensfall in die Unternehmen zu gehen, sondern bereits vorher, um die korrekten Versicherungssummen zu bestimmen.
Und damit haben wir durchaus eine Mission:
Jedem Unternehmen zu helfen, mit der optimalen Versicherungssumme für den Enstfall gewappnet zu sein.
Großfeuer in Unternehmen sind seltener geworden, aber leider nicht weniger verheerend. Im Fall der Fälle wissen unsere Kunden jedoch, dass die Versicherungssumme stimmt. Ein gutes Gefühl.
Und weil wir gerade bei guten Gefühlen sind: Dazu zählt auch das enorme Vertrauen, dass unserer Kunden uns schenken. Nicht nur, weil sie uns tiefe Einblicke in ihre Unternehmen gestatten, sondern auch, weil Sie auf die Korrektheit unserer Arbeit vertrauen.
Empfohlen von LinkedIn
Es ist spannend, das Geschäftsmodell eines Neukunden zu entdecken. Es ist genauso spannend, Unternehmen über viele Jahre zu begleiten, zu erleben, wie sie sich wandeln, wie sie innovieren und sich Herausforderungen stellen.
Apropos Wandel, apropos Herausforderung:
Vielleicht vermissen Sie ein wenig unsere Fachbeiträge. Das liegt daran, dass wir aktuell unsere Webseite neu aufsetzen, denn auch unser Büro wandelt sich. Neben der Bewertung des Maschinenparks, der technischen Anlagen und Betriebseinrichtungen verstärken wir den Bereich der Gebäudebewertung.
Zum Ausgleich gibt es dieses Mal zwei
Fundstücke des Monats
(ok, wir konnten uns nicht entscheiden)
Als erstes haben wir eine Metallhobelmaschine von Paul Blell.
Die Maschine mit Riemenantrieb dürfte aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammen. Die Firma Paul Blell wurde 1883 in Zeulenroda gegründet und baute anfänglich Drehmaschinen, dann aber auch Bohrwerke, Fräs- und Hobelmaschinen.
Zusammen mit den anderen beiden großen Werkzeugmaschinenherstellern in Zeulenroda, Carl Traugott Kneusel und Adolf Lang, ging die Firma 1955 im VEB Werkzeugmaschinenfabrik Zeulenroda auf. Aus dieser wurde dann 1990 die Raster-Zeulenroda-Werkzeugmaschinen GmbH und 2016 die Zeulenroda Presstechnik GmbH, die bis heute besteht und unter anderem Hochleistungs-Stufenpressen bis 500 Tonnen Presskraft baut.
Unser zweites Fundstück ist eine Handspindelpresse.
Die Maschine wurde 1956 im VEB Pressenwerk Morgenröthe gebaut.
Spindelpressen wurden bereits im Mittelalter benutzt, zum Beispiel beim Buchdruck oder beim Keltern von Wein. Das vorliegende Exemplar ist heute noch in Benutzung zum Prägen von Metallteilen. Diese Maschinen verschwinden aber zunehmend.
Die Geschichte des VEB Pressenwerk Morgenröthe beginnt mit den Vorläuferbetrieben, die 1618 in den Ortschaften Morgenröthe, Rautenkranz und Tannenbergsthal in Sachsen gegründet wurden, damals hauptsächlich für die Herstellung von Kirchenglocken und Pressen. Diese wurden bis in die Neuzeit produziert.
Die Familie Lattermann führte dann nach 1797 diese Betriebe zu einem großen Unternehmen zusammen, bevor daraus 1945 das VEB Pressenwerk entstand. Der gesamte Betrieb wurde 1968 durch ein Großfeuer vernichtet und danach nicht wieder aufgebaut.
Womit sich der Kreis schließt, wir wieder auf unsere Mission zurückkommen.
Last but not least: Die Ausschreibung haben wir gewonnen!
Sehr herzlich,
Ihr und Euer Philip Merker