Vorbild Tesla: Klotzen statt kleckern!
Der SuperCharger im Knonauer Amt ist leider noch nicht für Fremdmarken freigeschaltet, deshalb nachfolgendes Beispiel aus einer anderen Region: Angenommen, man ist auf der A1 unterwegs Richtung Zürich, möchte auf der Raststätte Gunzgen Süd laden, aber die zwei (!) Ladeplätze sind schon besetzt. Wo sind die Nächsten? Auf der getesteten App wurde zuoberst die Ladestation auf der Raststätte Gunzgen Nord angezeigt – dass man dazu die Autobahn in Rothrist verlassen und zurückfahren muss, merkt sie allerdings nicht. Scheinbar werden die Vorschläge nach Luftlinie statt Fahrstrecke ermittelt.
In der Tesla App sieht man bereits in der Listendarstellung wie viele Ladepunkte es an einem Standort hat und wie viele davon frei sind. Am nächsten bei der Raststätte Gunzgen Süd ist der für Fremdmarken freigeschaltete SuperCharger Oftringen. Verfügbar waren an diesem Tag von total vierzehn Ladepunkten deren zehn. Mit zwei weiteren Klicks ist man in der Google-Navigation und kann abschätzen, dass schon sehr viel Pech zusammenkommen müsste, wenn während den 8 Minuten Anfahrt gleich alle belegt würden.
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Das wichtigste Optimierungspotential bei Schnellladenetzen liegt in der Standortwahl und der Ausstattung. Tesla SuperCharger – Standorte mit weniger als zehn Ladepunkten sind weitgehend ausgestorben. Da kann auch mal einer defekt sein, in der Regel hat es noch genügend weitere. Hat es aber nur zwei oder drei Ladepunkte wie bei anderen Anbietern und ist dann noch einer davon defekt ist der Ärger oft bereits da.
Weiter interessiert die Verfügbarkeit eines einzelnen Ladepunktes in der Praxis kaum, dafür wie bei Tesla die Angabe total/verfügbar. Diese Anzeige gehört an die Vorwegweiser der Raststätten, Rastplätzen und in die Parkleitsysteme: bei 3/0 braucht man gar nicht hinzufahren, bei 4/1 nur wenn die Restreichweite schon im roten Bereich ist, bei 12/8 dürfte man jedoch mit ziemlicher Sicherheit einen freien und funktionierenden Ladepunkt antreffen.
Was sind nun die nächsten Schritte? Klotzen statt kleckern! Besser auf jedem dritten Autobahnrastplatz ein duzend Ladepunkte statt auf jedem zwei oder drei. Auch die Lade-Apps haben auch noch Optimierungspotential, noch besser wäre, diese abzuschaffen und flächendeckend auf Terminals für die gängigen Bezahlkarten und Bezahlapps zu wechseln. Darüber mehr in einem späteren Artikel.